Theatertheorien: Gottsched vs Lessing?
Hey, bin gerade bei den letzten Vorbereitungen für meine mündliche Prüfung im Abi.
Die Frage, die mir beim lesen eingefallen ist: Welche Theatertheorie ist nun prägender für die Epoche der Aufklärung: Die von Gottsched (mehr wörtliches von Aristoteles) oder die von Lessing (eigene Interpretation der Dramentheorie von Aristoteles) ?
Ich selbst würde Lessing sagen, da diese später erschien und die von Gottsched kritisiert. Außerdem finde ich, dass man hier eindeutig mehr aufklärerisches Gedankengut (vor allem das Fallenlassen der Fallhöhe/Ständeklausel) bei der Theorie von Lessing wiederfindet (auch zB, dass der "einfache Bürger" in den Mittelpunkt gerät).
Was würdet ihr sagen? Ist ja beides in der Aufklärung entstanden.
1 Antwort
Abgesehen davon, dass ich immer Mühe habe, Gottsched als "reinen, echten" Aufklärer zu klassizifizieren, "liegt" mir Lessings Version / Mentalität zum Theater weitaus mehr (siehe auch "Hamburgische Dramaturgie").
Ich könnte jetzt eine ganze Abhandlung zu dem berühmten Theater-(Wett-)Streit schreiben, hätte ich denn die Zeit dafür.
Deine Ansicht, Lessing sei "aufklärerischer", ist vollkommen richtig !
Speziell die Tragödie müsse nicht mehr belehren, sondern den Zuschauer / BÜRGER emotional einbeziehen - so Lessing; nur EINES von diversen Kriterien, das deine Vermutung bestätigt !
Siehe auch Cornelsens "Theater-Lexikon", S. 180 f,
siehe auch "Klausur- und Abiturtraining Band 2 - Einführung in das Drama" und und und...
Leider in Eile,
pk