thanatopsis auf deutsch?
weiß jemand, ob es im internet wo das gedicht 'thanatopsis' auf deutsch gibt?! ich finde es nicht!
2 Antworten
Eine deutsche Übersetzung kann ich auch nicht finden. Ich könnte Dir in den nächsten Tagen eine solche anfertigen, aber sie wird möglichst wörtlich sein, also nicht unbedingt die sprachliche Größe des Originals wiedergeben, und es kann natürlich auch sein, dass ich einige Tiefen nicht ganz ergründen kann, weil ein Text aus dem frühen 19. Jahrhundert ohne Einlesen und sonstige Vorbereitung Nebenbedeutungen und Anspielungen enthalten kann, die ich nicht wahrnehmen kann. Wenn Dir aber eine nicht perfekte Übersetzung lieber ist als gar keine, dann melde Dich bei mir bzw. setze einen Kommentar unter diese Antwort.
Mit dem, der in seiner Naturliebe sich einig weiß mit ihren sichtbaren Formen, spricht sie in verschiedener Weise;
für seine fröhlicheren Stunden hat sie eine Glücks-Stimme, und ein Lächeln und den Redefluss der Schönheit;
und sie schlüpft in seine dunkleren Gedankengänge mit einer milden und heilenden Sympathie, die ihre Schärfe ((= der Gedankengänge)) wegstiehlt, bevor er sie bemerkt.
Wenn Gedanken an die letzte, bittere Stunde
wie ein Pesthauch über dich kommen,
und traurige Bilder von schwerem Todeskampf,
und Leichenhemd und Leichentuch
und atemloser Dunkelheit und engem Haus
dich schaudern lassen und elend ums Herz machen –
dann geh hinaus unter den offenen Himmel
und lausche den Lehren der Natur,
während von allen Seiten – von der Erde und
ihren Wassern, und den Tiefen der Luft –
eine stille Stimme kommt.
Noch einige Tage, und du wirst nie mehr die allsehende Sonne in ihrem ganzen Lauf erblicken, und dein Bild wird es nicht mehr geben, weder in der kalten Erde, in die deine bleiche Gestalt unter vielen Tränen gelegt wurde, noch in der Umarmung des Ozeans.
Die Erde, die dich nährte, wird dein Wachsen zurückfordern, damit es wieder dem Boden zugeführt werde. und du wirst, verlustig jedes Menschenmerkmals, nach der Aufgabe deiner Individualität, gehen, um dich für immer mit den Elementen zu mischen, dem fühllosen Stein ein Bruder und der trägen Erdscholle, die der grobe Bauernbursche mit seiner Pflugschar wendet, und auf die er tritt.
Die Eiche wird ihre Wurzeln hinausstrecken und deine Form durchbohren. Jedoch wirst du dich nicht alleine an deinen ewigen Ruheplatz zurückziehen, und du könntest dir keine großartigere Liegestatt wünschen. Du wirst darniederliegen zusammen mit Patriarchen der jungen Welt – mit Königen, mit den Mächtigen der Erde – mit den Weisen, den Guten, mit schönen Gestalten und altersgrauen Sehern vergangener Zeitalter, alle in einem riesigen Grab. Die Hügel, felsgerippt und archaisch wie die Sonne,, -- die Täler, die sich zwischen ihnen in gedankenvoller Ruhe erstrecken; die ehrwürdigen Wälder – Flüsse, die majestätisch strömen, und die klagenden Bäche, die Wiesen zum Ergrünen bringen,; und, um alles dies herumgegossen, die graue melancholische Wüstenei des alten Ozeans, -- sind alle nichts als der feierliche Schmuck des großen Menschengrabs.
Die goldene Sonne, die Planeten, das ganze unendliche Heer des Himmels strahlen, während still die Zeit läuft, auf die tristen Todesstätten. Alle, die auf der Erde wandeln, zählen für die Scharen, die in ihrem Busen schlummern, nur wie eine Handvoll. Nimm die Flügel des Morgens, durchstreife die Wildnis der Wüstendünen oder verliere dich in den ausgedehnten Wäldern , durch die der Oregon sich wälzt und hört nichts als sein eigenes Sausen – und doch sind die Toten dort, und, seit die Jahre begannen zu verstreichen, haben Millionen an diese einsamen Orte sie hingelegt zu ihrem letzten Schlaf – die Toten regieren dort allein. So wirst du ruhen – und was, wenn du dich schweigend von den Lebenden zurückziehst, und kein Freund von deinem Weggang Notiz nimmt? Alle, die atmen, werden dein Schicksal teilen. Die Fröhlichen werden lachen, wenn du weg bist, Feierlich Sorgenbrütende werden sich abplagen, und Jeder wird weiterhin seinem liebsten Phantom nachjagen; und doch werden alle diese ihren Frohsinn und ihren Zeitvertreib ablegen, und werden kommen und sich mit dir betten. Während der lange Zug der Zeiten vorüberstreicht, werden die Menschensöhne – der unge Mensch im frischen Lebensfrühling, und der in der vollen Stärke seiner Jahre steht, Matrone und Mädchen, der sprachlose Säugling, und der grauköpfige Mann – einer nach dem anderen an deiner Seite versammelt, von denen, die ihnen wiederum folgen werden. Lebe daher, so dass, wenn der Ruf dich ereilt, dich der Karawane der Zahllosen anzuschließen, die in dieses geheimnisvolle Reich zieht, wo Jeder sein Zimmer in den stillen Todeshallen beziehen wird, du nicht gehst wie der Minensklave bei Nacht, den man mit Peitschen in seinen Kerker treibt, sondern nahe dich, gestärkt und besänftigt durch ein ungeschwächtes Vertrauen, deinem Grab, wie einer, der sich in die Tücher seiner Liegestatt hüllt und sich zu angenehmen Träumen niederlegt.
Es ist eine heilige Furcht vor dem Tode Eingewebten mit den Saiten des Lebens. Diese bittere Kelch auf den ersten gegeben wurde
Wenn böse Gerechtigkeit runzelte die Stirn schweren, ewige Verdammnis des Himmels Dieser Mann muß das Grab mit Furcht zu sehen.
.........und so weiter
Schau selbst unter:
Setze an die Netzadresse noch folgendes lückenlos ran: 7Cde&u=http://olivercowdery.com/texts/1817Bryn.htm
nur wörtlich kann ich es auch übersetzen, aber wenn du zumindest sinnvolle sätze daraus machen könntest, wäre das toll!