Sperma in Vagina?

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Warum ein bisschen „fischeln“ total normal sein kann

Fischiger Geruch nach dem Geschlechtsverkehr

Der Geruch der Liebe

Kennen Sie den für Frauen wenig charmanten Witz vom Blinden im Fischladen? Es ist einer der Frauenwitze, die sich wohl auf den oft leicht erklärbaren „smell of love“ nach dem Sex beziehen.

Dieser charakteristische Geruch, der in seiner Intensität stark variieren kann, entsteht manchmal, da der pH-Wert des Spermas (7,2-8,1) leicht alkalisch und der pH-Wert der Scheide (3,8-4,4) sauer ist - was nicht immer unbedingt harmonieren muss.

Das saure Milieu der Scheide

In der Scheide herrscht im Normalfall ein sogenanntes saures Milieu vor. Dieses beschreibt neben dem pH-Wert auch noch ein Gleichgewicht an den in der Vagina natürlich vorkommenden Keimen (z.B. Milchsäurebakterien).

Ist dieses Gleichgewicht intakt, so hat das weibliche Geschlechtsorgan seinen typisch fraulichen Duft. Wird das Zusammenspiel der Mikroorganismen aber gestört, zum Beispiel durch ein Anheben des pH-Werts (passiert vorübergehend, wenn Ejakulat in die Scheide gelangt) so kann es zu Fischgeruch (Amingeruch) kommen.

Dass dies allerdings nicht immer so ist, erklären einerseits die Schwankungen des pH-Werts der Frau innerhalb des weiblichen Zyklus. So passt sich das saure Scheidenmilieu um den Eisprung herum beispielsweise an die alkalischen Spermien an (Scheide ist dann weniger sauer), um ihnen den Weg durch die Scheide leichter zu machen.

Andererseits erklärt es der gesundheitliche Zustand der Vagina. Ist das Milieu der Scheide schon vor dem Geschlechtsverkehr durcheinandergeraten, gibt ihr das alkalische Sekret sozusagen noch den „Rest“. Eine gesunde Vagina hingegen ist in der Lage, den Einfluss des konträren pH-Werts schnell wieder auszugleichen.

Es ist natürlich auch möglich, dass manche Sexualpartner pH-Wert-technisch besser harmonieren als andere. Schließlich kann der normale pH-Wert von Männern und Frauen innerhalb gewisser Grenzen variieren.  

Vorübergehender Fischgeruch nach dem Sex ist normal

Ist der fischige Geruch nur vorübergehend, so stellt er ein völlig normales sexuelles Phänomen dar. Als Frau muss man sich also keine Sorgen darum machen, ob vielleicht etwas nicht in Ordnung ist.

Wird der Geruch allerdings zum dauerhaften Begleiter, so kann eine bei Frauen im geschlechtsfähigen Alter sehr häufig auftretende Erkrankung, nämlich die bakterielle Vaginose verantwortlich sein. Diese Erkrankung, der ein gestörtes Bakteriengleichgewicht in der Scheide zugrunde liegt, wir auch als Gardnerellen-Infektion, Aminkolpitis oder Haemophilus-vaginalis-Infektion bezeichnet.

Sie äußert sich neben dem anhaltenden, zum Teil erheblichen Fischgeruch, durch flüssigen, weißlich-gräulichen Ausfluss, einen angehobenen pH-Wert sowie Schmerzen/Brennen/Jucken im Intimbereich. Eine bakterielle Vaginose erhöht das Risiko einer Frühgeburt und/oder Unfruchtbarkeit. (Achtung! Nicht immer ist die bakterielle Vaginose von Ausfluss und Geruch begleitet.)

Quelle: https://www.multi-gyn.de/blogartikel/100-fischiger-geruch-nach-dem-geschlechtsverkehr.html

Alles Gute für Dich!