SISTER VOR MISTER?

2 Antworten

Sister vor Mister!

Es gibt soooooooooooooooooooooo viele Typen auf der Welt aber möchtest du für diesen Typen deine Freundin eventuell verlieren?

Die Gefahr ist groß das sie dann nichts mehr mit dir zutun haben will

Jeder Mensch macht Fehler, ich bin da auch ganz gut drin. Aber es gibt einen Fehler, den ich noch nie gemacht habe: Für einen Mann meine Freunde zu vernachlässigen.

Klar, wenn man frisch verliebt ist, dann müssen die Freunde ein gewisses Maß an Verständnis dafür haben, dass man sich für ein paar Wochen mit der neuen Eroberung auf Wolke sieben zurückzieht und das „Bitte nicht stören“-Schild draußen hinhängt.

Es gibt aber Menschen, die knipsen für einen neuen Partner kurzerhand ihr ganzes bisheriges Universum aus und tragen die rosarote Brille eher wie Scheuklappen vor dem Gesicht. Frei nach dem Motto: Was interessiert mich mein bisheriges Leben, ich bin jetzt verliebt.

Und das kann ich irgendwie nicht verstehen. Klar ist es toll, wenn man endlich den richtigen Partner gefunden hat und total glücklich ist. Aber erstens will man dieses Glück doch auch teilen und zweitens stimmt in den meisten Fällen die alte Großmütter-Weisheit: Partner kommen und gehen, Freunde bleiben für immer.

Dass mir das noch nicht passiert ist, dass ich meinen Freunden wegen eines Typen abhanden gekommen bin, könnte unter anderem aber auch daran liegen, dass ich in meinem Leben schon öfter die Freundin war, die für einen Kerl ausgemustert wurde.

Am prägendsten war das in der Schulzeit. Ich hatte damals eine klassische beste Freundin, mit der ich seit der fünften Klasse unheimlich viel Zeit verbracht habe. Den ersten Liebeskummer, die erste Kippe und die ganze Pubertät, wir haben einiges zusammen durchgemacht. Als wir in der Kollegstufe waren, hatte S. plötzlich einen Freund. Er war älter als wir und sie war sehr verliebt.

Auch, wenn ich vielleicht ein klein wenig neidisch war, dass ihr das alles als erste passierte, habe ich es ihr wirklich gegönnt. Sie war schließlich meine beste Freundin.

Die ich allerdings von einen auf den anderen Tag nicht mehr zu Gesicht bekam. Und das war schon eine heftige Umstellung, schließlich hatten wir zuvor gefühlt 18 Stunden täglich zusammen verbracht.

Dass ich diese Zeit jetzt mit dem neuen Freund hätte teilen müssen, damit wäre ich sogar mit pubertären 17 klar gekommen. Dass der neue Freund aber ab sofort und für die nächsten zwei Jahre zum alleinigen Lebensinhalt mutierte, damit kam ich nicht klar.

Das war fast ein bisschen wie Liebeskummer – hat mir aber gezeigt, dass es nicht O.k. ist, langjährige und enge Freunde wegen der Liebe aufs Abstellgleis zu stellen. Daran habe ich mich gehalten, als ich kurz darauf M. kennenlernte, meinen ersten richtigen Freund. So verknallt ich war, für die Mädelsabende und Urlaube war immer Zeit. Auch in den letzten Jahren gab es immer wieder Freundinnen, die plötzlich weg waren, sobald sie sich verliebt hatten. Mittlerweile akzeptiert man das – und setzt seine Prioritäten eben auf die echten Freunde, die immer da sind, egal, was passiert.

Sollte das übrigens geklungen haben, als wäre ich immer eine ach so tolle Freundin, nur weil ich an „Sister vor Mister“ glaube, das bin ich sicherlich nicht. Auch ich habe meine Macken und kann ganz schön anstrengend sein. Und es gibt bestimmt die eine oder andere Freundin, die sich wünscht, dass ich mich doch endlich mal wieder verliebe, und mich für eine Zeit mit dem „Bitte nicht stören“-Schild auf Wolke sieben zurückziehe...