Sind die Wünsche der Menschen unersättlich?

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Zum einen schon: viele Dinge sind uns heute selbstverständlich, wie fließend Wasser zum Beispiel, und gehören zum Lebensstandard. Auch ein Fernseher gilt in diesem Land als Minimalaustattung. Von einem bestimmten Standard heruntergehen ist meist schwierig; oft stellt man nur unter Extrembedingungen fest, dass es auch mit weniger geht. Und die sogenannten Konsumgüter? Natürlich steigen die Wünsche. Beeinflusst durch Werbung und Wirtschaft, durch die Gesellschaft, aber durchaus nicht unkontrollierbar. Auch in Luxus- und Konsumgesellschaften gibt es Menschen, die bewusst ihren Konsum einschränken (obwohl sie es nicht müssten) und damit besonders zufrieden sind. Ganz klar ist aber, dass die heutige Wirtschaft (und damit die Gesellschaft), so wie sie im Moment funktioniert, eine schlagartige Kehrtwende aller zur Pureness, nicht packen würde. Ein Teufelskreis, über den ich nun philosophieren durfte, aber die Fragesteht wahrscheinlich steht schon längst auf der Löschliste.

Das kann man auf jeden fall so sehen und das lässt sich auch an sehr vielen Dingen fest machen. z.B. Fernseher oder Handy. Suche dir am besten mehr solcher Beispiele und erkläre sie.

Die Frage, ob die Wünsche in menschlichen Köpfen abzählbar, ersättlich oder unersättlich sind, halte ich für müßig und wirtschaftswissenschaftlich für belanglos.

Ganz anders verhält es sich mit der auch im Namen der Wissenschaft immer wieder vorgetragenen bescheuerten Behauptung, der menschliche Konsum sei von Natur aus unbegrenzt und bedürfe deshalb einer gewaltsamen Begrenzung.

Die Zahl meiner Betten, die ich heute verkonsumieren kann, ist genau so begrenzt wie die Zahl der Autos, Busse, Flugzeuge, Fahrräder, Tomaten, Gläser voll Bier (mit oder ohne Erbrechen), Eier und Salatköpfe. Wo ist denn da mein Konsum unbegrenzt?

Die komplementäre volkswirtschaftliche Lüge dazu ist die Behauptung, die menschlichen Bedürfnisse könnten von Natur aus immer nur unzureichend befriedigt werden mangels technisch-organisatorischer Möglichkeiten oder natürlicher Ressourcen.

Und das in Zeiten, in denen z.B. Millionen € ausgegeben werden zur Vernichtung von Lebensmitteln zur Stützung der Preise! Da wird so getan, als sei die ganze Volkswirtschaft, mit der die Menschen vom überquellenden, gigantischen Reichtum an Lebensmitteln genauso ausgeschlossen werden wie von der Beteiligung an dessen Produktion (Arbeitslose) nicht zur Akkumulation von Kapital samt Bankenrettungsplänen eingerichtet, sondern zur Abfütterung des Arbeitsvolkes. Dazu ist natürlich der Kapitalismus ein untaugliches Mittel. Und das soll dann an mangelnden Ressourcen liegen, die immerhin dazu reichen, ständig in symetrischen und asymetrischen Kriegen die lebenslangen Arbeitsprodukte von Millionen Menschen zu vernichten. Dazu sind die Ressourcen immer zu groß!

Das ist keine Frage der Wirtschaftsform - das ist eine Frage unseres Menschseins. Schon mal in Süddeutschland ein Barockkloster besucht? Mönche - da denkt man an Rückzug aus der Welt. Und dann die Klöster, die wahre Pracht! Schau Dir an, wie Fürstens gelebt haben und drumherum elend arme Bauern. Der Adel im alten Rom hat es auch nicht anders getrieben. Seneca, ein Stoiker, hat Verzicht und Genügsamkeit gelehrt und sich als Lehrer Neros bis zum Platzen bereichert! Wie spottete Heinrich Heine: Auf der Kanzel predigen sie Wasser und hinten saufen sie Wein! Das ist keine Spezialität der Pfaffen! Das ist Mensch!.Was ist der Vorteil einer Marktwirtschaft? Dass er für jede Wahl den Preis serviert! Was tun die, die in ihrer Sucht nach mehr Schulden machen im Übermaß? Sie kapern die EZB und diktieren politisch niedrige Zinsen! Sie drücken den Preis zu ihren Gunsten. Was die EZB macht ist nicht Marktwirtschaft. Das ist Herrschaftswirtschaft zu Lasten der Fleißigen und zugunsten der Unersättlichen aber Zahlungsunfähigen!