Schuldgefühle wegen Kontaktabbruch?

2 Antworten

Hallo Moonraker

Vielleicht kommt meine Antwort etwas spät, aber besser als nie.

Wie ich lese habt ihr beide viel durchgemacht und nur du bist bisher gesund. 

Aus Erfahrung weiß ich das man einem unter Depression leidenden Menschen niemals den Boden unter den Füßen wegziehen sollte.

Ein depressiver Mensch wird dich in der Regel nicht bitten zu bleiben. Er ergibt sich lieber seinem Schicksal. Sie kann wahrscheinlich nicht mal etwas dafür das sie so verstört ist.

Ich würde versuchen nochmals mit ihr zu reden und ihr vielleicht auch klarmachen das du ein wenig Erfolg sehen möchtest wenn ihr befreundet bleiben wollt.

Hallo moonraker,

zunächst einmal finde ich es ganz toll, dass du dieser Person so lang und in vielen schweren Zeiten zur Seite gestanden bist! Das zeigt, dass du ein toller Kerl bist.

Dass du den Konakt zu der Person abgebrochen hast, als du gemerkt hast, dass du mit deinen Kräften am Ende bist, verstehe ich auch sehr gut. Du hast aus Selbstschutz gehandelt und das ist auf keinen Fall etwas Falsches.

Ich sehe es so: Die Person, der du so lange beigestanden hast, ist mit Sicherheit kein schlechter Mensch, aber in der Beziehung, die sie mit dir hatte, war sie doch egoistisch. 

Wenn man befreundet oder auch in einer Beziehung ist, bedeutet das ein Geben und Nehmen. Geht es dem einen schlecht, hilft der andere und umgekehrt. 

Was du beschreibst, klingt über lange Zeit sehr einseitig. Du hast sprichwörtlich dein letztes Hemd gegeben und damit sogar deine eigene geistige Gesundheit aufs Spiel gesetzt, um der Person zu helfen. 

Wie gesagt, helfen ist nicht falsch, aber wenn es dich kaputt macht, dann ist es auf jeden Fall richtig, sich zu distanzieren. 

Du kannst nur für andere da sein, wenn du gesund bist. Und das, was du beschreibst, klingt so, als hätte sie dich auf Dauer mit in ein schwarzes Loch gezogen...

Wenn du das Gefühl hast, du kommst mit dem Kontaktabbruch nicht zurecht, dann setz dich noch einmal mit der Person zusammen und sag ihr ganz ehrlich, wie du fühlst. Nimm dir fest vor, das Gespräch als Abschluss zu sehen.

Denk daran, dass du nicht der Psychologe für diese Person bist. Wenn es ihr wirklich so schlecht geht, dann kann (und muss) das ein Freund allein nicht stemmen, dann ist professionelle Hilfe vonnöten. 

Wenn sie nicht sowieso schon in professioneller Behandlung ist, würde ich ihr Anlaufstellen (Selbsthilfegruppen, Psychologen etc.) an die Hand geben und sagen, dass du jetzt auch Zeit für dich brauchst, um dein Leben zu ordnen. 

Du bist nicht verantwortlich für diese Person, auch wenn es dir dein ausgeprägtes "Helfer-Syndrom" (wobei helfen natürlich nichts Schlechtes ist, versteh mich nicht falsch, es darf dich bloß nicht selbst ruinieren) einreden will.

Ich wünsch dir alles Gute!

Moonraker96 
Fragesteller
 20.01.2017, 20:21

Hey vielen Dank für deine Antwort.

Nein die Person ist auf garkeinen Fall egoistisch...Sie lässt sich eben seit der Trennung hängen...War ja der die letzte Person die noch da war...Und mir fehlt die Kraft sie hochzuziehen...

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elder13  20.01.2017, 20:26
@Moonraker96

Du musst nicht unendlich stark für sie sein. Es ist okay, sich zu sagen und einzugestehen: Ich habe viel getan, aber ich kann jetzt nicht mehr tun und bin mit meinen Kräften am Ende. 

Und sag ihr das auch so, solltest du noch einmal mit ihr sprechen. 

Du alleine musst sie nicht hochziehen! Das kann nicht die Aufgabe eines Partners oder Freundes sein. Professionelle Hilfe ist der richtige Weg.

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