Satisfactory - Dedicated Server, Verbindung nicht möglich?

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Meine Frage ist nun ob es möglich ist, dass auch Spieler außerhalb meines lokalen Netzwerkes dem Server beitreten können. Der Server läuft über meinen PC, da mein gemieteter Server dem großen Spielstand nicht standhalten kann.

prinzipiell ja. Ich hoste auch mehrere Dienste - inklusive Minecraft-Server - selbst mit einem Rechner daheim.

Ich habe da etwas von "Portfreigaben" am Router gehört, kann zu diesen Infos aber keine detaillierten Anleitungen finden.

Damit du einen Dienst öffentlich anbieten kannst, brauchst du eine öffentlich erreichbare IP. IPv6 kannst du nutzen, sofern jeder Teilnehmer auch IPv6 nutzt. IPv4 kannst du nur mit eigener IPv4 nutzen, jedoch keine Dienste per DSLite oder GCNAT anbieten.

Erstmal generell, wie es im Heimbereich abläuft: Du bekommst von deinem Internetanbieter (ISP) als Privatnutzer in der Regel ein IPv6-Subnetz und entweder eine eigene oder mit anderen Kunden geteilte IPv4 (DSLite, GCNAT). In der Regel wechseln diese auch regelmäßig für Privatkunden.

Hierzu etwas mehr:

Bei IPv6 bekommt jedes Gerät normalerweise seine eigene öffentlich ansprechbare IPv6, bei IPv4 verhält es sich etwas anders. Es gibt nur 2^32 mögliche IPv4-Adressen (da 32 Bit Informationen gespeichert werden). Das sind nur etwa 4,3 Milliarden - global gesehen!

Um mehr Geräte per IPv4 ansprechen zu können - insbesondere im Firmen- und Heimgebrauch, wo nicht jedes Gerät von außen adressierbar sein muss und somit keine eigene globale IPv4 braucht - wurden private Netze eingerichtet, die nicht global geroutet werden: 192.168.0.0/16, 172.16.0.0/12 und 10.0.0.0/8. Damit hier die Geräte dennoch per IPv4 öffentlich kommunizieren können, macht dein Router etwas namens "NAT" - Network Address Translation. Prinzipiell nimmt er die Datenpakete entgegen, merkt sich die (private) Absender-IP (z.B. 192.168.42.16) und ändert diese auf die eigene öffentliche IPv4 - der Kommunikationspartner redet also nicht mit dem Gerät im Netzwerk selbst, sondern mit dem Router. Antworten leitet der Router dann an das Gerät weiter. Dazu sind einige Anbieter dazu übergegangen, mehreren Kunden die gleiche öffentliche IPv4 zu geben - sie selbst machen auch ein NAT oder tunneln IPv4 per IPv6.

Dazu fungiert dein Consumer-Router auch als Firewall / Paketfilter: Neue eingehende Pakete, die NICHT Teil einer bestehenden Verbindung sind, werden abgelehnt. Damit kannst du von innen z.B. eine Verbindung mit Servern aufbauen, externe Teilnehmer aber nicht von sich aus eine Verbindung mit deinem PC aufbauen.

Damit du jetzt ein Gerät aus dem Internet erreichbar machen und eine Ausnahme für den Paketfilter einrichten kannst, musst du eine Portfreigabe im Router einrichten. Du sagst quasi, dass alle Pakete, die der Router auf einem gewissen Port entgegennimmt, an ein internes Gerät mit festgelegter IP und festgelegtem Zielport weitergeleitet werden - dadurch weiß der Router, wie er die Pakete zu übersetzen hat

Woher ich das weiß:Hobby – Eigenes Homelab - Netzwerk, Firewall, Server, Domain usw.