Räuber Beute Beziehung, Bio LK?

2 Antworten

Das Schaubild erkärt grafisch die klassische Jäger-Beute-Beziehung ("Räuber" sollte man nicht mehr sagen, weil "Raub" etwas moralisch verwerfliches ist und bereits eine ethische Wertung beinhaltet). Das Besipiel hier sind Eicheln und Wildschweine: Wildschweine fressen Eicheln, also hängt ihre Populationsdichte eng mit dem Vorhandensein von Eicheln zusammen.

Im Schaubild siehst du, dass die Kurve mit der Population der Wildschweine ansteigt, sobald auch die Anzahl der Eicheln sich erhöht. Der Grund ist natürlich ganz banal: Gibt es mehr Eicheln, haben die Wildschweine mehr zu fressen. Deshalb bringen sie gerade in der "reichen" Jahreszeit ihre Jungen zur Welt, wodurch sich der Bestand der Wildscheine erhöht. Nimmt die Anzahl der Eicheln dann im Winter und Frühjahr wieder ab, so verringert sich auch die Anzahl der Wildschweine. Ein geringeres Nahrungsangebot führt dazu, dass viele Wildschweine, besonders ältere und schwächere, in der kalten Jahreszeit nicht genug zu fressen finden und entweder verhungern, an Krankheiten sterben oder von Beutegreifern erbeutet werden. Somit sinkt die Zahl der Wildschweine wieder.

In Aufgabe 2 sollst du nun überlegen, was wohl passiert, wenn in einem "Mastjahr" extrem viele Eicheln vorhanden sind, im darauffolgenden Jahr allerdings dann deutlich weniger. Das kriegst du aber jetzt bestimmt auch allein hin. Wenn nicht: Einfach noch mal meinen Text lesen. ;-)

Woher ich das weiß:Hobby – Jahrelange Begeisterung für die Natur und ihre Bewohner.
meryematgl 
Fragesteller
 20.11.2018, 21:01

Okay danke :))

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Das sieht aus wie eine Räuber-Beute-Beziehung nach Lotka-Volterra (phasenverschoben, schwanken um einen Mittelwert), ist es aber nicht. Die Anzahl der Eicheln in einem Jahr hat wenig mit den Räubern zu tun, eher mit den klimatischen Bedingungen. Nicht alle Wildschweine eines Jahrgangs überleben, Wildschweine sind Allesfresser und leben nicht nur von Eicheln.

Eichen bieten mit ihren Früchten eine Menge Nahrung für einige Tierarten, nutzen diese aber gleichzeitig für ihre Vermehrung. Würden alle vom Baum gefallenen Früchte an Ort und Stelle keimen können, wäre das keine gute Vermehrungsstrategie für Eichen. Wildschweine vergraben aus Zufall einige Früchte und Eichhörnchen vergessen einige im Versteck, das erhöht die Chancen zur Keimung und Ausbreitung der Früchte.

Mastjahre mit einem hohen Fruchtertrag sind aber in der Tat eine Anpassung der Bäume an ihre Fressfeinde. Da die Population der Fressfeinde nicht plötzlich sehr stark anwachsen kann, bleiben von den vielen Früchten mehr übrig. Das verbessert die Chancen der Keimung. Wenn in/nach einem Mastjahr die Population der Fressfeinde erhöht wird, kann sich diese hohe Anzahl im Folgejahr nicht mehr halten, sie wird also wieder sinken. Die Ausschläge bei der Anzahl werden größer.