Maschinenbau?

1 Antwort

Ich glaube du schwebst auf Wolke 7 mit deinem Fachabi.

Das (Fach-) Abi ist keine Absicherung dafür, ob du irgendein Studium überhaupt schaffst. Die Durchschnittsnote, außer wenn NC, spielt keine Rolle. Beispiel: Wenn im Fachabi von 25 Leuten 5 durchfallen, dann sind 20% raus. Nur darum geht's beim Fachabitur. Die 1,3 ist also nichtsaussagend.

Im Studium bist du auf dich allein gestellt. Mehr kann man dazu eigentlich nicht sagen. D.h.: Wenn deine Mathekenntnisse nochmal aufgefrischt werden müssen, dann musst du dich selbst darum kümmern. Die Definition von studieren lautet nämlich grob: ,,Sich selbst Dinge beibringen, merken und anwenden können".

Und das ist auch der Grund, wieso man nicht vorhersagen kann, ob jemand für ein Studium geeignet ist. In der Schule bekommt man alles auf dem Silbertablett präsentiert, aber im Studium hat man freie Wahl, wie man etwas lernen möchte oder anwendet. Niemand zwingt dich. Du kannst machen, was du willst. Hauptsache du kommst durch die Prüfungen.

Dass das erste Semester für alle Studenten etwas stressig ist, das ist normal, weil Neuland. Und als Maschinenbauer hast du das Studium ,,geschafft", wenn du Thermodynamik, Mathe und Mechanik bestanden hast. Das sind im Maschinenbau die klassischen Aussiebmodule. (Modul = Fach). Deshalb kommen diese Module meistens auch direkt zum Beginn des Studiums. Der Rest danach und drum herum ist entspannter.

Als Maschinenbauer solltest du vor allem gut mit Frust und Belastbarkeit umgehen können. Gelegentlich sind auch 50 Stunden pro Woche normal, je nachdem was gerade anfällt, aber meist nicht mehr. Unter 40 Stunden Aufwand die Woche ist unrealistisch.

Und das ist aus meiner Erfahrung der Grund bzw. mein Eindruck, warum einige durch manche Prüfungen fallen oder das Studium sogar komplett abbrechen. Maschinenbau ist nicht nur Mathe. Maschinenbau kostet extrem viel Zeit, um sich in komplexe Themen rein zu fuchsen. Deswegen der Frust und die Belastbarkeit.

Ich studiere Maschinenbau. Im Fachabi haben zwei Kollegen von mir deutlich bessere Noten geschrieben, aber jetzt im Studium ist es genau anders rum.

Das Fazit ist also; Ob das Studium für dich das richtige ist, das kann dir hier niemand sagen. Die eigentliche Frage ist, ob du es wirklich willst, und ob du bereit bist Zeit zu investieren.

Da du erst 24/25 bist, sehr wahrscheinlich noch keine Familie verpflegen musst und noch ein langes Leben vor dir hast, steht dem Studium doch nichts im Wege.

Das Studium wird jedenfalls nicht einfacher, je länger du es aufschiebst.