Mahnbescheid Waldorf-Frommer Kanzlei?
2014 hat meine Mutter eine Abmahnung bekommen, wegen einen Film den ich zu den Zeitpunkt heruntergeladen habe. Ich war 12 Jahre alt und wusste nicht genau was für Konsequenzen das haben könnte. Sie hatte die Abmahnung weggeworfen, weil im Internet viele hierbei von Betrug redeten.
Heute nach 7 Jahren stille haben wir einen Mahnbescheid bekommen auf dem ein Schadensersatz von 1000€, die Verfahrenskosten und Zinsen gefordert sind.
Wie kann man da am besten gegen vorgehen? Widerspruch einlegen oder die Summe bezahlen wo auch 5000 Prozentpunkte zu den Zinsen hinzukommen?
Ich kenn mich da wenig aus und hoffe hier auf gute antworten.
2 Antworten
Auf keinen Fall bezahlen.
Ihr müsst binnen 14 Tagen ab Zustellung des Mahnbescheides, Widerspruch gegen diesen einlegen. Das ist nicht schwer. Dem Mahnbescheid liegt ein ausführliches Hinweisblatt bei, wie man den Widerspruch einlegt.
Der Widerspruch muss demnach zwingend spätestens am 13.05.2021 beim Gericht eingehen.
Ihr widersprecht der Forderung im Mahnbescheid insgesamt. Das ist ziemlich weit oben. Da macht ihr ein Kreuz. Verwendet bitte einen blau schreibenden Kugelschreiber.
Die Adresse des Mahngerichts an welches ihr den Widerspruch schicken müsst, steht oben auf dem Mahnbescheid. Auf der linken Seite. Und auf dem gelben Briefkuvert.
Die Anschrift des Gerichts, die auf der rechten Seite unten steht, ist die Anschrift des Gerichts, was im Fall eures Widerspruchs über diesen verhandelt.
Bitte wirklich rechtzeitig abschicken. Um sicher zu gehen, spätestens am 10.05.2021 absenden.
Nach dem absenden wird folgendes passieren:
das Gericht wird euch zeitnah schriftlich - mit wenigen Worten - , den Eingang eures Widerspruchs bestätigen. Das ist so üblich.
Vermutlich wird euch der Gläubiger anschreiben, und bitten oder gar auffordern, den Widerspruch zurückzunehmen. Auch das ist Standard. Dieses Schreiben ruhig behalten, aber auf keinen Fall darauf antworten.
Der Gläubiger wird dann höchstwahrscheinlich eine zivilrechtliche Klage gegen euch anstrengen.
Irgendwann schreibt euch das Gericht an. Es kommt zunächst zu einem schriftlichen Vorverfahren. Hier müsst ihr die Klage innerhalb einer "Notfrist" von 14 Tagen erwidern. Weitere 14 Tage habt ihr Zeit, die Erwiderung zu begründen.
Wobei die Erwiderung und die Begründung auch gleichzeitig eingelegt werden können. Die Erwiderung aber definitiv binnen 14 Tage, ab Zustellung der Klageschrift.
Nicht wundern: die Klageschrift wird sehr wahrscheinlich in einem großen Briefkuvert zugestellt werden. B4 oder C4 Format. Wo halt A4 Sachen rein passen. Manchmal ist es auch so ein A5 Umschlag.
Der Umschlag ist gelb. Also förmliche Zustellung mit Postzustellungsurkunde. Wirkt also erst einmal bedrohlich, wenn man das nicht kennt oder nicht so oft hat.
Aber gelber Brief bedeutet in erster Linie erst einmal, dass der Inhalt wichtig ist. Nicht pauschal, dass es immer negativ für den Empfänger ist.
Die Klageerwiderung begründet ihr wie folgt:
`Gegen die meine Person erhobene Forderung, mache ich den Einwand der Verjährung geltend. Gemäß der §§ 195 und 199 Bürgerliches Gesetzbuch, ist die Forderung mit Ablauf des 31.12.2017 verjährt.´
Ggfs. gibt das Gericht rechtliche Hinweise, wenn es eine Partei schon als siegreich ansieht. Das dann die andere Partei doch bitte einlenken möge.
Auch möglich und nicht so selten: der Kläger gibt schriftlich gegenüber dem Gericht ( und somit gegenüber euch ) kund, dass er seine Klage zurücknimmt. Damit wäre die Sache vom Tisch.
Würde er trotz eurer Einwände der Verjährung bei seiner Klage bleiben ( unwahrscheinlich ), dann wird das Gericht seine Klage abweisen. Ob er dann Rechtsmittel einlegt, muss man sehen.
Ihr solltet das alles ziemlich entspannt sehen.
wenn es ein gerichtlicher mahnbescheid (gelber briefumschlag) ist, auf keinen Fall ignorieren. Legt Widerspruch ein und nehmt euch n Anwalt.
Der FS hat nix zu schreiben, sondern seine Mutter. Sie hat die Post bekommen und wird dessen beschuldigt.
Du bist keine 18 oder warst es noch nicht, schreibe das in den Widerspruch! Du warst noch nicht voll geschäftsfähig!