Krankenkasse zahlt bei Hallux valgus-OP nicht?
Ich habe eine Freundin in der Schweiz, die seit der Kindkeit einen Hallux valgus hat, allerdings nur an einem Fuß. Sie überlegt sich jetzt, den operieren zu lassen. Direkt hat sie keine Beschwerden vom Hallux valgus, aber die Folgeerscheinungen nach Jahrzehnten machen sich schmerzhaft bemerkbar. Sie hat aber jetzt nach einem Vorgespräch erfahren, daß die Krankenkasse die Kosten nicht übernimmt, da es bei ihr nur eine kosmetische Operation wäre, weil der Hallux valgus selbst ja völlig schmerzfrei bei ihr ist. Die Kosten sind in der Schweiz extrem hoch, und das schreckt sie natürlich ab. Habt ihr Erfahrung mit solchen Fällen, was kann sie noch machen?
3 Antworten
Ich weiß nicht was deine Freundin mit der Hallux-OP bezwecken will. Natürlich ist das optisch ein Gewinn und wenn der große Zeh wieder gerade steht und nicht mehr den Zeh nebenan überlappt wird auch das Hühnerauge verschwinden. Was aber sicher nicht verschwinden wird ist die Warze an der Fußsohle. Dafür ist ihr Spreizfuß verantwortlich und den wird sie auch noch nach der Hallux-OP haben. Ganz ehrlich glaube ich dass die Warze ihr größtes Problem ist. Ich habe selbst welche unter beiden Füßen und weiß was das für Schmerzen sind. Die OP würde also in dieser Hinsicht nichts bringen.
Das stimmt, die größten Probleme bereitet ihr die Warze. Es stimmt natürlich, die Hallux valgus-OP beseitigt nicht den Spreizfuß. Darüber habe ich überhaupt nicht nachgedacht. Das heißt mit anderen Worten, daß ihr die Warze auf jeden Fall erhalten bleibt. Ich glaube, wenn sie das erfährt, wird sie die OP auch nicht mehr wollen. Sie hatte gehofft, daß damit alle Probleme beseitigt wären, die krummen Zehen, die Hühneraugen und eben die Warze.
Ich gebe ihr das mal zu lesen, und dann kann sie sich die Geschichte noch einmal in Ruhe überlegen. Vielen Dank!
Entsprechende Schuhe kann man anziehen. Es gibt speziell geschnittene Schuhe speziell für HV Füße. Z.b. von Calla Shoes.
Ansonsten braucht man nichts machen, wenn keine Schmerzen da sind. Da ist dann keine Operation sinnvoll!
Muss man sich die Richtlinien für ansehen.
Du erwartest aber eine Einschätzung von einem völlig anderen Land mit komplett andere rechtlicher Grundlage.
Auch dahin zielt meine Frage. Wie verhält es sich damit in Deutschland? Würde hier ihr Fall von der Kasse bezahlt?
Wird dann vermutlich für den Einzelfall entschieden und nicht nach strickter Vorgabe.
Wahrscheinlich ist es, dass es erstmal auch als kosmetischer Eingriff gilt und vor Gericht gerichtet werden muss.
> Würde hier ihr Fall von der Kasse bezahlt?
Nope, auch hier zahlt die KK keine kosmetischen OPs.
Rein kosmetisch ist es eigentlich nicht. Sie hat durch den Hallux valgus schmerzhafte Folgeerscheinungen. Die werden aber getrennt betrachtet, als wenn die nicht durch den Hallux valgus bedingt wären. Die hat sie schon vergeblich behandelt, aber ohne Erfolg. Zwei Orthopäden haben ihr auch gesagt, daß eine Behandlung sinnlos ist, solange die Ursache nicht beseitigt ist. Da beißt sich die Katze in den Schwanz.
Sage doch endlich mal, was das für Folgeerscheinungen sind? Sonst kann man das nicht beurteilen.
Die Großzehe steht schief und läßt keinen Platz mehr für den zweiten Zeh daneben. Der liegt zum Teil über dem großen Zeh und durch den Schuhdruck hat sich dort ein schmerzhaftes Hühnerauge gebildet. Sie hat auch weitere Hühneraugen zwischen den Zehen, die alle ziemlich gekrümmt sind. Weil der Vorfuß sehr durchgetreten ist, hat sie dort eine große Schwiele, aus der sich im Laufe der Jahre eine Warze entwickelt hat. Die schmerzt ganz außerordentlich und konnte sogar durch eine Operation nicht beseitigt werden. Wie gesagt, die Ursache zu all dem ist der Hallux valgus. Wäre der beseitigt, könnte die Folgebeschwerden dann auch in Angriff genommen werden.
Ich weiß, daß das alles angesichts dieses furchtbaren Krieges eine lächerliche Bagatelle ist, aber für mich dient dieser Freundschaftsdienst auch der Ablenkung.
Die ganzen aufgezählten Dinge sind in erster Linie eine Folgeerscheinung des Spreizfußes. Andererseits kann ich mir kaum vorstellen, das durch die geschilderten Probleme keine Beschwerden auftreten, so wie du es geschrieben hast.
Dahher ist eine OP durchaus indiziert.
Das ist ja das Problem. Die Beschwerden werden damit nicht in Verbindung gebracht, und der Hallux valgus getrennt bsw. isoliert betrachtet. Das leuchtet selbst mir als völligem Laien ein, daß hier etwas nicht stimmt.
Also für mich hört sich das komisch an. Das muß doch Beschwerden verursachen und dann wird es meines Wissens auch von der Krankenkasse übernommen.
Allerdings wird es damit vermutlich nicht getan sein. Der Hallux ist ja nur ein Teil des Übels ...
Das macht sogar gewaltig Beschwerden, sie ist beim Gehen tatsächlich eingeschränkt. Aber das wird alles getrennt betrachtet, als wenn die Ursache nicht der Spreizfuß mit dem Hallux valgus wäre. Das Hühnerauge z.B. auf dem zweiten Zeh hat sie, weil der Zeh den großen Zeh überlappt. Warum überlappt der 2. Zeh den großen? Weil er schief ist, also geknickt. Warum ist er geknickt? Wegen dem Hallux valgus. So sehe ich das (und meine Freundin auch). Aber es wird so getan, als hätte das eine mit dem anderen nichts zu tun. Das betrifft auch die Warze, die sie ja auch wegen ihrem Spreizfuß hat. Es ist darum wirklich mehr als nur ein kosmetischer Eingriff, denn die Schmerzen durch krumme Zehen, Hühneraugen, die Warze usw. kann sie schließlich erst dann loswerden, wenn deren Ursache beseitigt wurde.
Es geht nicht um geeignete oder ungeeignete Schuhe, sondern um die finanzielle Unterstützung durch die Krankenkasse.
Sie hat Schmerzen, allerdings nicht direkt durch den Hallux valgus, wohl aber indirekt durch die Folgeerscheinungen. Aber das wird nicht anerkannt.