Kieferorthopäde wechseln?
Guten Abend :),
Es geht um unseren Sohn und seine Behandlung beim Kieferorthopäden.
Unser Sohn (11) hat seit 2 Jahren eine lose Zahnspange. Er hat sie noch vor der Pandemie bekommen. Seit Corona dürfen Eltern die Praxis nicht mehr betreten. Dafür habe ich einerseits Verständnis, andererseits hat dies zu einigen Missverständnissen geführt. Einmal im letzten Frühjahr, wo ich dann nach einigen Telefonaten erst die korrekte Info bekam.
Zuletzt im Dezember, als ihm gesagt wurde er solle 3 Monate Pause machen. Als ich anrief um sicherzustellen, dass es so ist, hieß es ja das sei korrekt. Ich habe dann nach dem Grund gefragt (ich bin Laie und das regelmäßige Tragen wurde immer besonders betont) und die Sekretärin meinte, dass er sie nicht regelmäßig getragen hat. Das stimmte garnicht ! Auf Nachfrage kam die Antwort, dass es wegen 2 wackeligen Milchzähnen sei.
Heute dann erneuter Termin und ich habe gebeten, ob ich kurz persönlich sprechen kann. Die Sprechstundenhilfe kam dann am Ende raus. Sie sagte, es gäbe eine erneute Pause und in 3 Monaten neuer Termin, da wird dann entschieden welche Spange evtl feste , aber das wäre ja schon besprochen vermutlich. (Nein, das hörte ich zum ersten Mal)
Ich bin mit der Kommunikation der Praxis leider nicht so glücklich; aber vor allem: die Zähne sind nun unserer Meinung nach recht ok geworden. Haben wir die Möglichkeit einer Zweitmeinung oder auch die Behandlung woanders weiterzuführen?
Besten Dank!
3 Antworten
Wenn ich mir das so durchlese, dann werde ich da an einige Konfliktthemen zu Beginn meiner eigenen Behandlung erinnert, deshalb kann ich hier nur sagen: Gute Kommunikation zwischen KFO, den Eltern und dem Patienten ist das A und O!
Da kann ganz viel aus der Welt geschafft werden und die Belastung mit der Spange für das eigene Kind wird so auf ein Minimum gesenkt.
Es ist schon sehr seltsam daß für solche Kommunikationsprobleme viele Einrichtungen immer noch das Chinesische COVID voranschieben, darauf dürfte nach über zwei Jahren keine Rolle mehr spielen da eigentlich jeder einen Besprechungsraum mit entsprechenden Hygienestandards haben sollte.
Ich würde hier zunächst beim KFO mit Nachdruck um einen Besprechungstermin bitten, um die Möglichkeit zu geben solche Konflikte aus der Welt zu schaffen, aber NICHT zwischen Tür und Angel, sondern geregelt in einem Besprechungsraum. Themen sollten eine regelmäßige Kommunikation sein und eine Stellungnahne warum die Eltern als Erziehungsberechtigter hier außen vor gelassen werden.
Wenn dabei nichts herauskommt, dann als Kostenträger die Krankenkasse informieren, daß hier durch ein Mismanagement der Patient als Leidtragender dasteht.
Bei mir war es genau andersherum, keine Kommunikation zu mir als Jugendlicher nur kurze, knappe Anweisungen. Die Erkenntnis daß mir die Spangen helfen und wie ich über die anfängliche Ablehnung hinwegkomme, habe ich von Mitgliedern aus dem örtlichen Verein erfahren müssen. Hätte mir als Jugendlicher viel Ärger und Leid erspart, deshalb bin ich jetzt hier etwas entsetzt, daß es immer noch solche Praxen gibt.
In Hygiene sollten ja Mediziner geschult sein, das ist kein Grund wegen eigener Kommunikationsprobleme eine Grippe als Ausrede vorzuschieben...
Das mit der Bequemlichkeit, daß die Eltern draußen bleiben müssen, triff es wohl auf den Punkt, denn Zeit ist Geld bei manchen Praxen... Aber: Es mag sich vielleicht für uns Erwachsene um unsensible, belanglose oder alternativlose Fragen handeln, aber gerade das hat es bei mir damals als Kind ausgemacht: Warum muß ich plötzlich eine Spange tragen... die tut plötzlich weh - ich kann damit nicht schlafen - was macht das Ding in meinen Mund - andere sehen mich damit - ich kann nicht sprechen.... und vieles mehr... Die ersten Monate waren die Spangen der Feind Nummer eins im Leben. Erst als eine Mutter im Sportverein, die beruflich eine ZMA ist, mir das schön erklärt hat, wie ich damit klar komme und die ganzen Zusammenhänge schön erklärt hat, dann waren die Spangen plötzlich die Helfer und Begleiter im Leben und irgendwann habe ich das auch selbst beim Kauen gemerkt, daß alles besser wird und die Geräte mir doch helfen...
Deshalb bin ich da heute entsetzt, wenn ich sowas höre und versuche aufzuklären daß die Sache mit den Spangen gar nichts Schlimmes ist.
Viel Erfolg und den Besprechungstermin würde ich empfehlen durchzusetzen, gerade wenn solche Fragen mit Pausieren, Zahnwechsel, Tragedauer ect... kommen, erspart dem Kind viel Unanehmlichkeiten.
Danke für Deinen Erfahrungsbericht, das hilft uns sehr gut weiter. Die Haltung der Erwachsenen überträgt sich ja oft aufs Kind. Und wenn man selbst gut aufgeklärt ist, wieso und weshalb , was die Spange an Vorteilen bringt, kann man es dem Kind bestimmt auch viel positiver vermitteln.
Hallo Chris,
du hast zu Beginn der Behandlung einen Behandlungsplan unterschrieben und der wurde bei der Krankenkasse zur Genehmigung eingereicht.
Da steht drin, welche Fehlstellungen behandelt werden sollen, wie das geschehen soll und wie lange das ungefähr dauert.
Wenn du jetzt mit er Behandlung nicht zufrieden bist bzw. die Behandlung nicht nach Behandlungsplan abläuft, dann solltest du dich an die Krankenkasse wenden. Diese bezahlt und nur die kann Druck auf den Kieferorthopäden ausüben. Allerdings haben Kieferorthopäden meist keine große Freude, wenn sich die Krankenkasse einschaltet.
Ein Wechsel hat mit Kosten zu tun. Wenn du die nicht selbst tragen möchtest, dann solltest du auch das mit der Krankenkasse vorher absprechen. Die haben auch Gutachter, die die bisherige Behandlung anschauen können.
Dass manche Ärzte etwas sensibel auf Corona reagieren, ist weit verbreitet. Es scheint aber, dass deine Praxis etwas unorganisiert ist, aber auch das soll es geben - übrigens nicht nur in Praxen :-)
Viel Erfolg!
Karliemeinname
Vielen Dank karliemeinname!
Ja genau es war einges zu unterschreiben. Aber der Behandlungsplan liegt glaube ich nur der Krankenkasse vor. Ich kann mich gut an das Gespräch zur Behandlung erinnern und von einer festen Spange war damals nicht die Rede.
Ich weiß einfach nicht, ob es sein muss, die Zähne sind eigentlich sogar in der Tragepause recht gut geworden.
Danke nochmal für Deine hilfreiche Antwort und einen schönen Tag:)
Chris
Üblicherweise bekommt man von allem was man unterschreibt eine Kopie.
Am Anfang einer Behandlung gibt es immer schnell große Fortschritte. Man denkt dann, o.k. das sieht doch schon ganz gut aus.
Aber für einen Kieferorthopäden ist das noch nicht gut. Er ist kein Flickschuster und er möchte den Zahnbogen und den Biss optimal einstellen - vorher hört der nicht auf ;-)
Ich würde mich erstmal mit der Krankenkasse in Verbindung setzen. Jeder KFO hat seine eigenen Behandlungsmethoden, deshalb kann es sein das er die Behandlung dann komplett neu aufbaut und nicht dort anfängt wo der alte KFO „aufgehört“ hat, weißt du wie ich meine?
Ansonsten kannst du dir ja immer unverbindlich eine Zweitmeinung anhören.
Dankeschön. :) Ok, das ist gut zu wissen, dass es dann evtl. wieder ein neuer Behandlungsaufbau sein könnte. Wir sind auch offen dafür und ich werde bei der KK anfragen.
Ich hoffe ihr findet eine Lösung. :) Das klingt ja echt nicht so toll.
Besten Dank d82twf für Deine Antwort!
Ja genau diese knappen Anweisungen bekommt unser Sohn auch. Irgendwie bleibt die Kommunikation an ihm hängen und das finde ich nicht gut auf Dauer (er mag es auch nicht) vor allem bei so wichtigen Entscheidungen wie feste Zahnspange. Das Gespräch gestern war buchstäblich zwischen Tür und Angel. Er kam mit der Sprechstundenhilfe raus und vor den ganzen wartenden Eltern (draußen) wird alles besprochen. Klar es ist jetzt nichts besonders "sensibles" aber fürs Kind vielleicht doch und optimale Kommunikation geht anders , meines Erachtens. Die Praxis ist auch sehr groß mit vielen Räumen und ich denke es ist für sie mittlerweile einfach bequem, dass die Eltern draußen bleiben.
Ich finde es auch sehr wichtig, was Du schreibst, dass einem ein positives Gefühl zusammen mit der Wichtigkeit der Spange vermittelt wird. Gerade in dem Alter auch. Und das ist so nicht gut möglich...
Danke :)