Kernaussage im Werk der Verdacht von Dürrenmatt?
Hallo Zusammen
Ich lese für die Schule das Werk der Verdacht. Ich finde das Buch spannend finde jedoch nicht die genaue Kernaussage. Kann es sein dass die Kernaussage ist dass Menschen dazu neigen durch ihre Neugierde alles andere zu vernachlässigen und sich nur auf sein Interesse zu beziehen oder ist die Kernaussage eine andere. Vielen Dank im Voraus habe damit oftmals schwierigkeiten
und zu welcher Epoche kann man das Werk zählen?
2 Antworten
Hi! Ich helfe dir gern – ich erkläre es dir klar und einfach:
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Zur Kernaussage von „Der Verdacht“ von Dürrenmatt:
Deine Idee geht schon in eine gute Richtung!
Tatsächlich gibt es mehrere Ebenen bei Dürrenmatt, aber eine Hauptaussage ist:
“Das Böse kann überall lauern, auch dort, wo wir es am wenigsten erwarten – und die Wahrheit kann in einem Netz aus Zufällen, Täuschungen und persönlichen Schwächen verloren gehen.”
Im „Verdacht“ wird gezeigt, dass Neugier, Gerechtigkeitssinn und Wahrheitssuche wichtige Triebkräfte sind – aber sie können auch zu Obsession führen und Menschen gefährden.
Kommissar Bärlach riskiert z.B. seine Gesundheit und sogar sein Leben, weil er der Wahrheit unbedingt auf den Grund gehen will.
Zusammengefasst:
• Suche nach Wahrheit – auch wenn sie gefährlich ist.
• Misstrauen gegenüber Institutionen und Menschen – nichts ist so einfach, wie es scheint.
• Moralische Fragen: Wie weit darf man für Gerechtigkeit gehen?
• Zufall und Schicksal spielen eine große Rolle – Dürrenmatt zeigt, dass der Mensch oft weniger Kontrolle hat, als er glaubt.
Deine Beobachtung, dass Neugier und Interesse alles andere verdrängen können, passt also sehr gut zu einem Teil der Interpretation!
Du hast das Werk also schon richtig verstanden – es gibt nur noch ein paar tiefere Schichten dazu.
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Zur Epoche:
„Der Verdacht“ erschien 1951.
Es gehört damit zur Nachkriegsliteratur bzw. Trümmerliteratur, aber Dürrenmatt selbst gehört eher zur modernen Schweizer Literatur und wird oft der Existentialismus-nahen Literatur zugeordnet.
Thematisch geht es um Misstrauen, Moral, Schuld und Aufarbeitung der NS-Zeit – das passt perfekt in die Nachkriegsliteratur und die existenzialistische Grundhaltung (Fragen nach Schuld, Verantwortung, Moral in einer unsicheren Welt).
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Kurz gesagt:
Deine Idee zur Kernaussage ist richtig – Neugier und Wahrheitssuche können gefährlich werden.
Das Werk gehört zur Nachkriegsliteratur und zeigt Einflüsse des Existentialismus.
Ich würde sagen durch ihre Neigung