Kennt jemand diese Gedichtsform?
Hallo liebe Community,
also ich sitze gerade vor meinen Hausaufgaben und analysiere das Gedicht "Der Radwechsel" von Bertolt Brecht.
Ich sitze am Straßenrand Der Fahrer wechselt das Rad. Ich bin nicht gern, wo ich herkomme. Ich bin nicht gern, wo ich hinfahre. Warum sehe ich den Radwechsel mit Ungeduld?
Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir schonmal solch ein Gedicht hatten mit dieser Form, bin mir grad nicht sicher, ob man die Silben oder Wörter zählen muss, aber davon war die Gedichtsform abhängig. Hier haben wir (sofern ich mich nicht verzählt habe)
4 4 7 7 5 2 Wörter
oder halt 7 7 9 9 9 5 Silben
finde das mit den Silben ergibt mehr Sinn. Kann mir jemand auf die Sprünge helfen wie diese Form nochmal heißt? Habe leider im Internet nichts brauchbares gefunden.
Danke schonmal MfG
4 Antworten
Also es ist weder ein Knittelvers noch ein Madrigalvers, Blankvers, Alexandriner, Hexameter, Pentameter, kein Elegisches Dystichon, keine Vagantenstrophe, Ode, Stanze, Terzine, kein Adonischer Vers, Glykoneus, Choriambus, Saturnier, Ithyphallikos, keine Sapphische Strophe, Nibelungenstrophe, Chevy-Chase-Strophe und kein Limerick.
Ich würde sagen, Brecht hat sich hier einfach selbst eine Regelung gestellt und die hat keinen eigenen Namen. Aber wer es besser weiß, kann mich gerne korrigieren ;)
Entscheidend ist nicht die Zahl der Wörter oder der Silben, sondern das Metrum, d. h. die Zahl und Abfolge von betonten und unbetonten Silben pro Vers. Im vorliegenden Gedicht gibt es kein durchgehendes regelmäßiges Metrium. Da das Gedicht außerdem reimlos ist, spricht man von freien Rhythmen.
So genau weiss ich das nicht mehr, aber entweder ist es ein Blankvers oder ein Alexandriner. Vll. hilft es dir ja.
Vielleicht findet sich hier eine Lösung: http://books.google.de/books?id=v5RNzciJMkQC&pg=PA70&lpg=PA70&dq=%22Ich+sitze+am+Stra%C3%9Fenrand+Der+Fahrer+wechselt+das+Rad.+Ich+bin+nicht+gern,+wo+ich+herkomme.%22+form&source=bl&ots=JIELygt02u&sig=3EMeMF35sYT6YlGaO8B64uRkUWc&hl=de&sa=X&ei=9OFPT6jLLYLT-gbzkNW6Bg&ved=0CCAQ6AEwAA#v=onepage&q&f=false
Laut dem dortigen Text ist es lediglich ein reimloser Text, welcher gerne verwendet um Reime zu erstellen.
Weder noch. Ein Blankvers ist ein reimloser, fünfhebiger Jambus mit männlicher Kadenz, ein Alexandriner ist ein 12- oder 13-silbiger Vers mit einer Zäsur nach der sechsten Silbe und festgelegten Akzenten auf der sechsten und zwölften Silbe. Das ist hier beides nicht der Fall.