Keine Schilddrüse mehr, niedriger TSH 0.07, was ist das, Über- oder Unterfunktion, Überdosierung?
Hallo,
vielleicht kann mir hier jemand mal helfen, die Symptome richtig einzuordnen. Es geht um die Schilddrüse. 2009 ist meine Schilddrüse entfernt worden. Seither nehme ich L-Thyroxin, die letzten Jahre 75er 1x am Tag und 47er Betablocker.
Seit Ende März 2025 bemerkte ich täglich eine spürbare Schwäche in den Beinen. Erst dachte ich, okay, Du musst mal wieder bissl Sport machen, hast ja gar keine Kondition mehr. Aber es wurde von Woche zu Woche spürbarer. Im April bekam ich ein Blutbild bei meinem Hausarzt. Da war mein TSH basal bei 0,32, was schon unterhalb des Normalwertes lag (0.35 - 4.0 etwa). Ich sollte im tgl. Wechsel 75 und 100er nehmen. Also eig. eine Steigerung der Dosis.
Im Juni ließ ich erneut TSH bestimmen, da ich ein CT (Abdomen) durchführen ließ, Kontroll-CT, da ich Krebspatientin bin (2003, 2017). Da lag der Wert bei 0,36. Ich habe dort schon angemerkt, dass es mir nicht gut geht und wollte eig. kein Kontrastmittel. Wurde aber trotzdem mit KM gemacht. Tja, und seitdem kam dann zu der Schwäche auch noch starkes Globusgefühl, gefühlte Luftnot dazu.
Inzwischen war ich 3x in der Notaufnahme im Juli (allerdings wußte ich da noch nichts von dem niedrigen TSH-Wert), da ist man einem HNO-Leiden nachgegangen und hat eine Magenspiegelung gemacht wegen evtl. stillem Reflux. Hatte ständig das Gefühl, der Hals sei entzündet, war aber lt. Ärtzen alles okay. Der Fokus lag auf der Luftnot und der starken Schleimbildung im Hals. Niemand hat mal die Schilddrüsenwerte überprüft. Ich erhielt den Rat mal zum Psychologen zu gehen.
Fakt ist, mein derzeitger TSH basal liegt bei 0.07. :-((
Ich soll jetzt die Dosis L-Thyroxin reduzieren wieder auf 75er tgl. und in 6 Wochen soll ich wieder zur Überprüfung.
Mmmh, aber im Grunde ging es mir mit der 75er tgl. anscheinend davor auch schon nicht so dolle. Reicht das als Reduzierung?
Ich kann aber nicht mehr. Jeden Tag und vor allem abends elendes Globusgefühl, manchmal schwindlig und gefühltes Herzhämmern, nicht -rasen, aber so sehr kräftiger Herzschlag. Ich schlaf ständig bei Freunden oder Familienmitgliedern, weil ich echt Angst habe alleine. Ne Zahn-OP mit Vollnarkose steht auch bevor, 3 Zähne ziehen und 2 Implantate rein, aber doch nicht mit solchen Werten oder? Ich bin total instabil drauf.
Vielleicht kann mir einer mal sagen, ist das jetzt eine SD-Überfunktion, Unterfunktion, Überdosierung. Ist das schon bedenklich? Hab was von Schilddrüsensturm gelesen und thyreotoxischer Krise. Keine Ahnung, wie gesagt, ich habe keine Schilddrüse mehr.
Danke schonmal...
2 Antworten
Ich würde dir raten tatsächlich mal einen Facharzt für Endokrinologie aufzusuchen. Die SD-Medikation sauber einzustellen kann mitunter sehr schwierig sein. Ein niederes TSH spricht für eine zu hohe Dosis an L-Thyroxin. Daher auch die Symptome einer Überfunktion (ohne dass es eine ist)
Vielen Dank, ich gehe morgen eh zu meinem Hausarzt und frage ihn nach einer Überweisung. Vielleicht hat er ja auch gleich einen Termin auf seinem PC. Hat er schon öfter gemacht, mir so einen Code ausgedruckt und einen Termin vermittelt, HNO z.B. Weil, es ist ja z.Zt. außerordentlich schwierig Facharzttermine zeitnah zu bekommen. LG 🫠
Hallo,
ein TSH-Wert von 0,07 kann nicht für eine Diagnose herangezogen werden. Es handelt sich hier um ein sogenanntes "supprimiertes TSH". Ob Du in einer Unter- oder Überfunktion bist kann deshalb nur über die Werte fT4 und fT3 bestimmt werden. Es ist eigentlich schon grob fahrlässig, wenn der Arzt nur aufgrund des TSH-Wertes eine Diagnose stellt. Das hat er ja offensichtlich, da Du die Schilddrüsen-Medikamente reduzieren sollst.
Wenn Du diese Werte aber doch hast, kannst Du sie hier einmal posten? Bitte mit Referenzbereichen.
Zu Deiner Info:
zu hohes TSH = Unterfunktion
zu niedriges TSH = Überfunktion
Leider ist der TSH-Wert alleine überhaupt nicht aussagekräftig. Man muss es immer im Zusammenhang mit den freien Werten sehen. Und ist das TSH supprimiert, d. h. unter 0,1, dann kann man es überhaupt gar nicht mehr für eine Diagnose heranziehen.
Ich hoffe, das hilft Dir etwas. Bitte lasse Dir immer alle Befunde aushändigen. UND: Blutwerte bitte immer ohne vorherige Einnahme des SD-Hormons (24 Stunden hormonfrei), sonst werden die Werte nicht realistisch wiedergegeben.
Solange ich selber eine SD-Erkrankung habe (21 Jahre), hatte ich bisher nur 2 kompetente Ärzte diesbezüglich, jetzt gar keinen mehr.
LG Catlyn