Katharsiseffekte bei Brecht und Aristoteles (Drama, Theater)

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Im epischen Theater gibt es keine Katharsis im Sinne Aristoteles'. Die Katharsis ist ein Ergebnis des affektiven Begleiten des Dramas, Identifikation mit den Figuren, "Mitleiden" und "Mitfiebern". Das epische Theater zielt nicht auf Emotionen sondern auf die Ratio des Zuschauers.

vergleichbar analog und doch gegenteilig wäre da ev. der vielzitierte V-Effekt bei Brecht (verfremdungsefekt). Der zielt darauf ab, deas der zuschauer gerade nicht (wie bei katharsis) der zuschauer in der ilusion aufgeht, sondern durch erzählerische unterbrechungen sich der zuschauer immer wieder bewusst wird, dass er im theater sitzt...ihm eine fiktive geschichte erzählt wird...und diese ihm etwas zeigen will-> der zuschauer reflektieren "sollte"...ev. über seine bisherigen input-denk-vorgänge hinaus - würde sagen, das könnte auch eine art katharsis sein (hält jedoch wissenschaftlich, begrifflich nicht stand..diese these;)