Kann mir jemand das Zitat es gibt keine Fakten sondern nur Wahrnehmungen von Leo tolstoi erklären? Und wozu das gehört Beispiel Konstruktivismus?

2 Antworten

Ich kenne zwar den Kontext und das Zitat nicht, aber hierbei handelt es sich ganz sicher um eine konstruktivistische Haltung.
Fakten können, je nach erkenntnistheoretischer Auslegung, wahre Sätze über die Wirklichkeit bedeuten. Bspw. könntest du sagen: Es ist Fakt, dass die Erde rund ist.

Dies ist zwar in der Alltagssprache ein Fakt, dennoch geht die moderne wissenschaftstheoretische Deutung von Fakten davon aus, dass sie konstruiert sich und nicht rein analytisch. Denn für jede Beobachtung, Deutung und das Urteil, müssen zwei wesentliche Filter passiert werden. Die Information wird durch deine Wahrnehmungsorgane in elektrochemische Signale transduziert und dann nochmal in deinem Verstand "verarbeitet". Jeder Vernunftsschluss basiert also auf den Verstandesdaten, die wiederum auf den Signaldaten deiner sensiblen Organe beruhen.

Schlussendlich heißt es nichts anderes, als dass du nicht mehr behaupten kannst als etwas zu "erkennen". Du kennst die Wirklichkeit nicht, sondern du erkennst sie.
Daher sind alle Theorien und Modelle zwar mit Fakten unterfüttert, letztere sind aber genauso konstruiert wie theoretischhe Modelle, nämlich mithilfe von Logiksätzen die dein Verstand nach Erhalt der Sinnesinformationen auspuckt.

Beispielsweise ist ein Vorstellen nur mit der Vorstellung von Zeit und Raum möglich. Anders kann dein Verstand Informationen gar nicht bearbeiten, daher sind a priori gewisse Erkenntnisgrenzen offengelegt. Du kannst dir bspw. kein omnipresentes und omnipotentes Wesen wie Gott vorstellen. Jeder Versuch die Vorstellung zur Sprache zu bringen ist somit zum Scheitern verurteilt.

Dagegen ist die Erkenntnis, dass die Welt rund ist als Fakt ausreichend gesichert, aber eben nur in Übereinkunft, dass jeder mit den gleichen Mitteln (Beobachtungen) zu dem gleichen Schluss kommt. Sowas nennt man daher auch nicht Sätze über die Wirklichkeit (also die von uns unabhängige Existenz eines Dinges), sondern Sätze über die universelle Realität, die erst einmal wahrgenommen werden muss. Der Wahrheitsgehalt ist damit aber nicht geschmälert, Wahrnehmungen unterliegen alle denselben Gesetzen. Eine Wissenschaft kann die Welt also mit genauso scharfen Instrumenten analysieren, ist sich aber immer bewusst, dass die Fakten nur solange gültig sind, wie unsere derzeitige Erkenntnisgrenze es zulässt und somit kein Fakt über die Natur ultimativ "bewiesen" werden kann, wie ein mathematischer Satz.

Woher ich das weiß:Hobby – Selbststudium
PWolff  25.03.2019, 22:24

Auch die Mathematik ist ein Gebäude ohne Fundament. Beweisbar: Gödel-Theorem

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Slavatar96  25.03.2019, 23:00
@PWolff

Das kann sein, (ich bin in der Mathematik nicht bewandert genug um dies weiter zu kommentieren) es sollte aber Beweisbarkeit, dessen Möglichkeit in der Mathematik gegeben ist, von dem Belegen von Tatsachen abgrenzen. Beweisen ist ja der einzig folgerichtige/logische Schluss auf das Ergebnis, wie bspw. das eine Menge n multipliziert mit 2 die doppelte Menge 2n ergibt. Wissenschaftliche Sätze auf der anderen Seite müssen sogar wandelbar bzw. falsifizierbar bleiben. Q.E.D. ist dort nicht möglich.

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PWolff  26.03.2019, 00:30
@Slavatar96

Es stimmt, Naturwissenschaften sind hier auf einer viel "höheren" Ebene angreifbar als die Mathematik. Doch verglichen mit philosophischen Grundsatzfragen ist dieser Unterschied nicht mehr so bedeutend.

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Slavatar96  26.03.2019, 10:50
@PWolff

Das stimmt. Philosophische Grundsatzfragen sind immer bereits in der nähe eines rein sprachlichen Konstruktes. Es gilt dort sogar noch zu klären, ob die Frage überhaupt sinnvoll gestellt werden kann. Naturwissenschaften dagegen haben, ähnlich wie die Mathematik, ihren Rahmen, in dem Aussagen zutreffen, bzw. Hypothesen nicht falsifiziert werden können, oder doch abgelehnt werden müssen.
Ich schreib das nur nochmal für alle, denen der Unterschied nicht sogleich einleuchtet.

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Meine Vermutung:

Das Sprichwort basiert darauf das Fakten nur aus Wahrnehmungen beschlossen werden und somit nicht wirklich Fakten sind

das heißt zum beispiel:

Fakt: Frösche springen hoch

abee wodurch weiß man das Frösche hoch springen ? Genau durch die Augen (und Gehrin) denn damit sieht man ja die Frösche

und sehen ist eine Wahrnehmung

das heißt auch ohne Warnehmung keine Fakten obwohl Warnehmung oft als kein echter Fakt abgestempelt werden

verreisterNutzer  30.04.2019, 15:21

Ich merk erst jetzt all die Rechtschreibfehler

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