Kann mir jemand das Michelson Morley Experiment erklären und die Erkenntnis?

4 Antworten

Die Erkenntnis des Michelson-Morley Versuchs ist die folgende:

Die Grundlegung der EINSTEIN'schen Postulaten zu Grunde, die lauten:

  • Die Lichtgeschwindigkeit ist in allen Inertialsystemen (Bezugssystemen, die sich gegeneinander mit konstanter Geschwindigkeit bewegen) gleich.
  • Alle Inertialsysteme sind bezüglich der Gültigkeit der physikalischen Gesetze gleichberechtigt (das heißt, dass in jedem solchen System physikalische Gesetze wie Energieerhaltungssatz oder Newton‘sche Axiome gelten).

Details zum Experiment findest du hier:

https://www.leifiphysik.de/relativitaetstheorie/spezielle-relativitaetstheorie/versuche/michelson-morley-experiment

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Master of Science

Hallo weisstdudas542,

die Grundidee des MMX (das ist eine beliebte Abkürzung für das MICHELSON- MORLEY- Experiment) ist der Nachweis der Bewegung der Erde relativ zu einer hypothetischen Supersubstanz namens (lichttragender) Äther, an die damals viele Physiker glaubten.

Licht als elektromagnetische Welle

Im 19. Jahrhundert hatte sich die Wellentheorie des Lichts gegen die Korpuskulartheorie durchgesetzt, und da war man der Überzeugung, diese Wellen bräuchten wie alle Wellen einen Träger.

So auch MAXWELL, der die Gesetze der Elektrodynamik in 4 Grundgleichungen zusammengefasste und direkt aus ihnen die elektromagnetische Wellengleichung herleitete. Das Ausbreitungstempo, das wir heute c nennen, ergibt sich aus den zwei Feldkonstanten ε₀ und μ₀, muss also ebenfalls konstant sein, namentlich im Vakuum (bzw. im reinen Äther, wie man glaubte).

Natürlich fiel MAXWELL auf, dass c gerade das (bereits bekannte) Lichttempo ist, und so dämmerte ihm, dass Licht auch aus elektromagnetischen Wellen besteht.

Das MMX

Messgerät ist ein Interferometer. Es hat 2 Arme gleicher Länge L, die senkrecht zueinander stehen und an deren Ende jeweils ein Spiegel ist. Licht wird durch einen Strahlteiler durch die Arme geschickt, reflektiert und kommt wieder vorn an, wo es sich überlagert und dadurch Streifen entstehen.

Die Idee ist nun die: Die Erde bewegt sich mit v = β∙c durch den Äther. Wenn ein Arm quer zur und der andere in Bewegungsrichtung der Erde liegt, sollten sich beide Laufzeiten gegenüber 2T = 2L⁄c verlängern, aber unterschiedlich stark: Quer auf

(1) 2γT := 2T/√{1 − β²},

was sich aus dem Satz des PYTHAGORAS ergibt, längs auf

(2) T/(1 − β) + T/(1 + β) = 2T/(1 − β²),

weil das Licht z.B. den Spiegel erst mit c(1− β) einholen muss und sich dem Ausgangsunkt nach der Reflexion mit c(1 + β) nähern sollte. Dreht man nun das Interferometer, sollten sich die Rollen der Arme vertauschen, und die Interferentstreifen sollten sich auf eine vorhersagbare Weise verschieben, wobei man m.W. von β ≈ 10⁻⁴ ausgegangen ist.

Das Resultat war jedoch keine signifikante, schon gar nicht die vorhergesagte Verschiebung der Streifen.

Erklärungsversuche

FITZGERALD und LORENTZ schlugen schon früh vor, dass Bewegung relativ zum Äther eine Kontraktion verursache, die LORENTZ später auf

(3) 1/γ = √{1 − β²}

quantifizierte. Dies sollte es unmöglich machen, einen Unterschied zu erkennen. Später fand er heraus, dass dies nicht ausreicht, und entwickelte Transformationsgleichungen, die seither als LORENTZ- Transformationen (LT) bezeichnet werden.

Später ließ EINSTEIN den Bezug auf den Äther komplett fallen und leitete die LT einzig daraus her, dass jeder Beobachter bei einer Messung des 2-Wege- Lichttempos c messen muss. Dies lässt sich freilich im Grunde schon aus der Anwendung von GALILEIs Relativitätsprinzip auf MAXWELLs Elektrodynamik herleiten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Die sogenannte Lichtgeschwindigkeit ist die Geschwindigkeit, mit der Realität sich ausbreitet. Nichts was Ruhemasse* hat kann diese Geschwindigkeit erreichen, und nur weil Photonen keine Ruhemasse haben, haben sie diese Geschwindigkeit, daher der Name.

Der Name kommt auch daher, dass man früher glaubte, das Licht brauche ein Medium, in dem sich elektromagnetische Wellen ausbreiten (so wie Schallwellen in Luft), den sog. Äther. Die Frage, woran dieser Äther räumlich festgemacht sei, führte zum Michelson-Morley Experiment, bei dem eigentlich erwartet wurde, dass mit der Geschwindigkeit der Erde durch den Äther unterschiedliche Geschwindigkeiten des Lichts in unterschiedliche Richtungen gemessen würden. Überraschung: kein Unterschied, also kein Äther (es sei denn er würde zufällig ausgerechnet an der Erde festgemacht sein). Daraus geht nicht nur hervor, dass es keinen Äther gibt, sondern dass diese Geschwindigkeit eine Naturkonstante und relativ zu allen gegeneinander bewegten Inertialsystemen gleich und damit nicht überholbar ist, denn wenn man versucht den Strahl einer Taschenlampe mit dem Auto zu überholen, ist er relativ zum Auto genauso schnell wie relativ zur Taschenlampe.

Erst hier setzt die spezielle Relativitätstheorie an, die mit recht einfacher Mathematik (Lorentz-Transformationen) darlegt, was das für Auswirkungen auf Zeiten und Längen (und auch Massen*) in bewegten Systemen hat.

*) Masse ist Lorentz-transformiert wie Zeiten und Längen. Wenn man ein Fahrzeug in die Nähe der Lichtgeschwindigkeit beschleunigt, geht mit wachsender Geschwindigkeit ein immer größerer Anteil der zugeführten Energie in die Masse, und ein immer kleinerer Anteil in Geschwindigkeitserhöhung - die Lichtgeschwindigkeit wird nie erreicht.

Blume8576  24.09.2021, 06:27

Das Licht BEWEGT sich immer mit Lichtgeschwindigkeit.

Es ENTFERNT sich aber nicht immer mit Lichtgeschwindigkeit.

In einem Äther könnten Licht unterschiedlich schnell sein.

Die einzelnen Lichtwellen könnten sich ûberholen.

Das Licht einer Taschenlampe kann man nicht ûberholen weil man maximal genauso schnell wie das Licht der Lampe werden könnte.

Hat man selbst 99,9 % Lichtgeschwindigkeit BEWEGT sich das Licht der Taschenlampe mit 100% Lichtgeschwindigkeit.

Es ENTFERNT sich aber nur mit 0,1% vom Raumschiff.

Wûrde es sich mit 100% Lichtgeschwindigkeit entfernen wurde es alle anderen LichtStrahlen, die das langsamere Raumschiff abgestrahlt hat überholen. Das geht ja nicht, wie du selbst schreibst.

Nehmen wir 2 Planeten die ein Inertialsystem bilden.

Das Licht von Planet A fliegt mit 100% zu Planet B

Sagen wir 10 Lichtjahre entfernt.

Das Licht braucht also 10 Jahre

Nun kommt ein Raumschiff am Planet A vorbei, mit 99,999999999% Lichtgeschwindigkeit. Beim Planet A schaltet das Raumschiff die Taschenlampe ein.

Das Licht der Taschenlampe braucht nun also 10 Jahre bis zum Planten B

Das Licht von Planet A braucht auch 10 Jahre bis Planet B

Beide Lichtstrahlen BEWEGEN SICH gleich schnell.

Das Raumschiff fliegt nun mit 99,9999999% Lichtgeschwindigkeit.

Das Licht der Taschenlampe kann sich also nur mit 0,0000001% Lichtgeschwindigkeit vom Raumschiff ENTFERNEN.

Wûrde es sich mit 100% Lichtgeschwindigkeit ENTFERNEN wäre es schneller als das Licht von Planet A.

Es wäre auch schneller als 100% Lichtgeschwindigkeit weil es viel fruher als das Raumschiff bei B ankommt.

Normal bräuchte es ja 10 Jahre. Das Raumschiff braucht aber nicht viel länger und das Licht der Taschenlampe wäre fast doppelt so schnell bei B

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