In welcher Zeitform ist das Stueck "Der Besuch der alten Dame" von Duerrenmat geschrieben>\?

1 Antwort

Gib doch Mal ein Textbeispiel ich lade mir das jetzt nicht das Stück runter. So schwer dürfte es aber auch nicht sein kurz Zeitformen zu googeln und das zu überprüfen. Vermutlich ist es Präsens (Gegenwart) oder Vergangenheit (Präteritum? Keine Ahnung, googel es)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

blobmashda 
Fragesteller
 22.01.2024, 11:48

Hier ist ein auszug, danke!

DER BÜRGERMEISTER Mein lieber Ill, Sie sind seit langem schon die beliebteste Persönlichkeit in Güllen. Ich trete im Frühling zurück und nahm mit der Opposition Fühlung. Wir einigten uns, Sie zu meinem Nachfolger vorzuschlagen. ILL Aber Herr Bürgermeister. DER LEHRER Ich kann dies nur bestätigen. ILL Meine Herren, zur Sache. Ich will vorerst mit der Klara über unsere miserable Lage reden. DER PFARRER Aber vorsichtig - zartfühlend. ILL Wir müssen klug vorgehen, psychologisch richtig. Schon ein mißglückter Empfang am Bahnhof kann alles verteufeln. Mit der Stadtmusik und dem gemischten Chor ist es nicht getan. DER BÜRGERMEISTER Da hat Ill recht. Es ist dies schließlich auch ein wichtiger Augenblick. Frau Zachanassian betritt den Boden ihrer Heimat, findet heim, gerührt, Tränen in den Augen, erblickt Altvertrautes. Ich werde natürlich nicht hemdärmlig dastehen wie jetzt, sondern in feierlichem Schwarz mit Zylinder, neben mir die Gattin, vor mir meine zwei Enkelkinder, ganz in Weiß, mit Rosen. Mein Gott, wenn nur alles in Ordnung kommt zur rechten Zeit. Glockenton. DER ERSTE Der >Rasende Roland<. DER ZWEITE Venedig-Stockholm elfuhrsiebenundzwanzig. DER PFARRER Elfuhrsiebenundzwanzig! Wir haben noch fast zwei Stunden, uns sonntäglich herzurichten. DER BÜRGERMEISTER Die Inschrift >Willkommen Claire Zachanassian< heben Kühn in die Höhe und Hauser. Er zeigt auf den Vierten. Die andern schwenken am besten die Hüte. Doch bitte: Nicht schreien wie voriges Jahr bei der Regierungskommission, der Eindruck war gleich Null, und wir haben bis jetzt noch keine Subvention. Nicht übermütige Freude ist am Platz, sondern innerliche, fast Schluchzen, Mitgefühl mit dem wiedergefundenen Kind der Heimat. Seid ungezwungen, herzlich, doch muß die Organisation klappen, die Feuerglocke gleich nach dem gemischten Chor einsetzen. Vor allem ist zu beachten ... Das Donnern des nahenden Zuges macht seine Rede unverständlich. Kreischende Bremsen. Auf allen Gesichtern drückt sich fassungsloses Erstaunen aus. Die fünf auf der Bank springen auf. DER MALER Der D-Zug! DER ERSTE Hält! DER ZWEITE In Güllen! DER DRITTE Im verarmtesten - DER VIERTE lausigsten - DER ERSTE erbärmlichsten Nest der Strecke VenedigStockholm! DER BAHNHOFSVORSTAND Die Naturgesetze sind aufgehoben. Der >Rasende Roland< hat aufzutauchen in der Kurve von Leuthenau, vorbeizuflitzen und, ein dunkler Punkt, in der Niederung von Pückenried zu verschwinden. Von rechts kommt Claire Zachanassian, zweiundsechzig, rothaarig, Perlenhalsband, riesige goldene Armringe, aufgedonnert, unmöglich, aber gerade darum wieder eine Dame von Welt, mit einer seltsamen Grazie, trotz allem Grotesken. Hinter ihr das Gefolge, der Butler Boby, etwa achtzig, mit schwarzer Brille, ihr Gatte VII (groß, schlank, schwarzer Schnurrbart) mit kompletter Angel-Ausrüstung. Ein aufgeregter Zugführer begleitet die Gruppe, rote Mütze, rote Tasche. CLAIRE ZACHANASSIAN Bin ich in Güllen? DER ZUGFÜHRER Sie zogen die Notbremse, Madame. CLAIRE ZACHANASSIAN Ich ziehe immer die Notbremse. DER ZUGFÜHRER Ich protestiere. Energisch. Die Notbremse zieht man nie in diesem Lande, auch wenn man in Not ist. Die Pünktlichkeit des Fahrplans ist oberstes Prinzip. Darf ich um eine Erklärung bitten? CLAIRE ZACHANASSIAN Ich bin doch in Güllen, Moby. Ich erkenne das traurige Nest. Dort drüben der Wald von Konradsweiler mit dem Bach, wo du fischen kannst, Forellen und Hechte, und rechts das Dach der Peterschen Scheune. ILL wie erwachend Klara. DER LEHRER Die Zachanassian. ALLE Die Zachanassian. DER LEHRER Dabei ist der gemischte Chor nicht bereit, die Jugendgruppe! 

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