Huerta?

1 Antwort

Eine huerta ist zunächst nichts anderes als ein "Garten" bzw. im landwirtschaftlichen Sinne eine Anbaufläche, manchmal Ortsbezeichnung für die Anbaufläche einer Region.

Große huertas sind in Spanien meist an den Flussläufen gelegen, die diese in Trockenzeiten bewässern. Der Vorteil liegt hier auf der Hand. Dazu kommt es durch die räumliche und thematische Konzentration zu einer Ersparniss an Ressourcen, Fahrtwegen und es bietet sich die Möglichkeit, wie oft in Spanien der Fall, z.B. Orangen (Valencia), Marmelade (Murcia oder Huelva) oder Tropenfruchtzubereitungen wie Guacamole oder Mango-Cremes, Grenadine (Málaga) direkt vor Ort zuzubereiten. Pflückfrisch.

Die Nachteile sind die eines jeglichen Landwirtschaftsbetriebes. Das ist in Spanien nicht anders.

Wenn man bedenkt, dass 90% der Erdbeerprodukte in Deutschland mittlerweilen aus China kommen, ebenso 90% des Tiefkühlfisches, ist mir die direkte Verarbeitung in huertas, welche strengen Auflagen unterliegen und ständigen Kontrollen unterworfen sind, doch lieber.

Huerta ist aber ein Begriff, der nicht auf große Anbauflächen beschränkt ist. In jeder spanischen Stadt kann man z.B. Obst kaufen, welches in privaten huertas angebaut wurde.

Meist sogar ökologisch, inkl. zertifiziert. Für Europa ist dieses Obst jedoch ungeeignet, weil nicht Eines wie das andere aussieht (siehe EU-Norm zum Krümmungswinkel von Bananen), Schalenfehler oder sonstige Fehlwüchse hat, wie es bei natürlichen Erzeugnissen eben vorkommt. So bleibt dies alleine dem heimischen bzw. lokalen Markt vorbehalten.