Holzbalken durch stahlträger ersetzen?

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HEA, HEB usw sind verschiedene genormte Profile.
Alle haben ihre Vor- und Nachteile.
Die Zahl gibt die Nennhöhe an, wobei diese nicht immer die exakte Höhe ist.
Zum Beispiel ist ein HEB 200 auch 200 mm Hoch, ein HEA 200 hat sowohl dünnere Bleche als auch das er lediglich 190 mm hoch ist.
Ein HEA 200 gleicher Nennhöhe kann daher weniger Last tragen, ist dafür aber auch leichter.

Welchen Träger man nun für deinen Umbau braucht, kannst du als Laie nicht feststellen. Vermutlich werden auch zusätzliche Stützen gebraucht, die wiederum ein Fundament benötigen.
In Hallen ist immer die Aussteifung kritisch, sodass ggf. zusätzliche Verbände notwendig sind, wenn eine Wandscheibe entfernt wird. Und weiterhin kommen noch die ganzen Knotenpunkte dazu.

Hier musst du dich an einen Fachmann wenden, für den es Hilfreich ist die Unterlagen zu Halle (Statik, Bauzeichnungen) zu haben. Ansonsten muss er sich die nötigen Maße selbst ermitteln, sowas frisst natürlich Zeit.

Je nach Bundesland ist ggf. auch eine entsprechende Baugenehmigung erforderlich.

Jackie251  14.01.2016, 21:57

vielen dank für den Stern

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Hallo FendtFarmer,

Jackie251 hat schon die Frage sehr gut und umfangreich beantwortet. Und mit dem Fachmann hat er absolut Recht. Als Ergänzung:

HEB/HEM-Profile neigen zu einer relativ großen Verformung (Durchbiegung auch schon durch das Eigengewicht), dann lieber ein bisschen höhere HEA. Diese sind auch recht gut gegen Kippen / Verdrehen. IPE-Profile sind für die Biegung über die starke Achse noch beständiger, müssen aber oft mehr gegen Kippen gehalten werden (Pfetten oder Koppelstäbe).

Die Auflager an den Wänden, wenn gemauert, können mit einem StB-Kopfbalken / Ringanker ertüchtigt werden. Wichtig auch wegen Windsog (aufhebende Kräfte).

Nicht vergessen: Bei gedämmten Objekten bringen auskragende Stahlteile Wärmebrücken ("Kältebrücken") mit sich. Diese Details sind also entsprechend zu planen.

Eine Alternative wäre es, z. B. über die 5 m als Spannrichtung mit einem hohen Trapezprofil, also pfettenfrei, zu arbeiten (z.B. T-160/250*0,88). Darauf eine Lage Dampfsperre, Wärmedämmung (z. B. EPS oder PU), Trennlage, Abdichtung (PVC-P oder FPO-Bahnen). Das muss dann auch ein Fachmann machen (Dachdecker), es hat aber viele Vorteile, auch z. B. für die Befestigung von Installationen darunter oder für PV. So bauen wir die meisten unserer Stahlhallen (Int-Bau GmbH). Und es würde bei dieser kleinen Fläche wahrscheinlich auch die Aussteifung mit ausbilden (als Scheibe).

Eine pauschale Aussage kann man aber nicht treffen.

Grüße

Milan Kutschera