Gymnasium Bayern vs. Hessen?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ich habe diese Frage gestellt, weil ich mir Gedanken darüber machen muss was ich nach der 10ten Klasse (Realschule Bayern) machen will. Die meisten gehen auf ein Gymnasium in Hessen, weil wir nur 30 Minuten von Hessen entfernt wohnen (und deswegen auch schon Hochdeutsch können xD) und sie der Meinung sind es seie einfacher.

Ja also wenn du nur 30 min von Hessen entfernt bist, ist es natürlich cleverer dort auf ein Gymnasium zu gehen, weil es einfach einfacher sein wird.

Denkst du denn Zukünftige Arbeitgeber interessiert es wirklich in welchem Bundesland man sein Abi gemacht hat?

Ich denke nicht, da es Normalerweise den Arbeitgeber ja nicht interessiert in welchem Bundesland du dein Abi gemacht hast, sondern wie gut du dein Studium/ dein Abi/ deine Ausbildung absolviert hast.

Und wenn du an meiner Stelle wärst, wofür würdest du dich entscheiden bzw. Was waren für dich pro und contras.

Abitur in Bayern

Pro: Bayern hat im Endeffekt eigentlich ein gutes Bildungssystem, da die Schüler viel lernen und anspruchsvolleres denken „trainieren“, da du jedoch schon 10 Jahre in Bayrischen Schulen warst, hast du das ja schon quasi alles schon gelernt. Aber man lernt ja nie aus :); In Hessen musst du auf jedenfalls in Deutsch dein Abitur schreiben, das kannst du nicht abwählen, bzw. Durch andere Fächer ersetzten;…

Contra: es ist für dich schwerer das Abitur in Bayern zu machen, als in Hessen; erhöhter Leistungsdruck; die Punkteverteilung und dementsprechend auch die Note ist in beiden Bundesländern exakt gleich, obwohl Bayern schwerer ist. (Jedoch sind 50% des Abiturs Deutschland weit gleich);…

Und stimmt es wirklich, dass bei dem hessischen Gymnasium die mündliche Note viel wichtiger ist, denn dann wäre ich im bayrischen glaub ich etwas besser aufgehoben

also in Bayern werden ja im Abitur schriftliche und mündliche Noten gleich gewichtet.
Soweit ich weiß werden die mündlichen Prüfungen in Hessen doppelt gewertet, vergleichsweise zu den schriftlichen.

man braucht ja eine zweite Fremdsprache (oder?) Und an dem Gymnasium in meiner Nähe wird ab der 11. Spanish angeboten. Heißt das dann, dass jeder da Anfänger sein wird und man noch die Grundlagen lernen muss?

Ich gehe davon aus, dass du gerade über Bayern redest. Also Normalerweise ist es ja in Bayern so, dass man auf dem Gymnasium ab der 6. Klasse eine zweite Fremdsprache bekommt, meistens Latein oder Französisch. Wenn man in der 6. Klasse den sprachlichen Zweig gewählt hat, bekommt man noch eine dritte Fremdsprache z.b Französisch dazu. Wenn man den mathematischen Zweig gewählt hat, hat man weiterhin nur eine 2. Fremdsprache und hat dafür mehr Physik und Mathe, Chemie.
Nun zu deiner Frage, also damit kenne ich mich tatsächlich jetzt nicht perfekt aus, aber an meiner Schule ist es so, dass man aber der 11. Klasse als extra Fach Spanisch wählen kann —> alle fangen da von vorne an. Ich denke, dass wird auch bei dir so sein :)

Und da ist das ja so mit Leistungskursen, womit ich mich nochnicht so ganz auseinander gesetzt habe. Heißt das, dass man keine Klasse mehr hat, sondern z.B. jeder aus der 11 Klasse am Montag in der ersten Stunde in den Deutsch LK muss oder wie?

Ganz so ist es nicht, also du bist schon noch in einer Klasse, hast aber zusätzlich diese Leistungskurse. Jeder hat ja unterschiedliche Leistungskurse. Ein LK umfasst 5 Wochenstunden. Deine Leistungskurse wählst du ja in der 10. bzw. In der 11. Klasse, je nach Schulformen

Genaueres Kannst du hier lesen:

https://de.wikipedia.org/wiki/Abitur_in_Bayern_(G9)#Leistungskurse

Und welchen Schnitt brauche ich, bzw muss ich eine Einstiegsklasse machen?

Ich gehe jetzt mal davon aus, dass du meinst, welchen Schnitt man benötigt um von der Realschule aufs Gymnasium zu kommen.

In Bayern brauchst Du mindestens einen Schnitt von 2,5 in den Vorrückungsfächern für die gymnasiale Oberstufe.

Sonst könntest Du in Bayern eine Aufnahmeprüfung machen und hättest mit Bestehen dann erst mal eine Probezeit.

Wahlweise kannst Du in Bayern die Klasse 10 als eine "Einführungsklasse" (für Realschüler) machen, ohne Zeitverlust.

Mehr dazu kannst du hier lesen:

https://www.km.bayern.de/eltern/schularten/uebertritt-schulartwechsel.html

Ich hoffe, ich konnte dir deine Fragen beantworten. Sind noch Fragen offen?

schönen Abend noch! :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Gymnasium bis zur 10. Klasse Bayern: (ich kann nur über schriftliche Noten sprechen, da mündliche Noten sehr individuell sind)

  • 1= sehr gut ( man muss 100-96% richtig haben um diese Note zu bekommen) 
  • 2= Gut ( man muss 95-80% richtig haben, um diese Note zu bekommen)
  • 3= befriedigend ( man muss 79- 60% richtig haben, um diese Note zu bekommen) 
  • 4= ausreichend (man muss 59-45% richtig haben, um diese Note zu bekommen) 
  • 5= Mangelhaft (man muss 44-16% richtig haben, um diese Note zu bekommen) 
  • 6= Ungenügend (man muss 15-0% richtig haben, um diese Note zu bekommen) 

Gymnasium Bayern ab der 11. Klasse: 

Note | Punktzahl | erreichte Punktzahl in % 

1+ | 15 | 100-95%

1 | 14 | 94-90%

1- | 13 | 89-85% 

2+ | 12 | 84-80%

2 | 11 | 79-75% 

2- | 10 | 74-70% 

3+ | 9 | 69-65%

3 | 8 | 64-60%

3- | 7 | 59-55%

4+ | 6 | 54-50% 

4 | 5 | 49-45% 

4- | 4 | 44-40%

5+ | 3 | 39-33% 

5 | 2 | 32-27% 

5- | 1 | 26-20% 

6 | 0 | | 19-0%

Bayern ist mit ca. 63% auf Platz zwei der schwersten Schulsysteme Deutschlands und nur um ca. 3% hinter Sachsen (laut einer Studie von 2021)

Hessen belegt Platz 7 mit ca. 49%.

Ich persönlich finde, dass Bayern tatsächlich ein ziemlich anspruchsvolles Schulsystem ist, wo einem gar nichts geschenkt wird. Man kommt nur mit harter Arbeit weiter. Es werden auch irre viele Schüler aussortiert, die dann auf die Realschule oder die Mittelschule gehen müssen. Aber das ist in anderen Bundesländern bestimmt nicht anders, nur nicht ganz so extrem, wie in Bayern.

hier kannst du noch mehr zum bayerischen Schulsystem lesen:

https://familienleben-ffb.de/artikel/schulzeit-78aa476f-b25c-4e43-b0aa-995c6f1ecbdc/das-bayerische-schulsystem-einfach-erklaert

Mit dem hessischen Schulsystem kenne ich mich leider nicht aus. Aber da kann dir bestimmt jemand anderes helfen. Aber hier kannst du selber noch etwas dazu lesen:

https://handbookgermany.de/de/learn/school/hessen.html

Ein Unterschied denke ich ist dieser:

Bayern (B) Hessen (H)

  • B: es gibt vier Schularten, die man nach der Grundschule besuchen kann (Mittelschule, Realschule, Gymnasium, Förderschulen)
  • H: es gibt sechs Schularten, die man nach der Grundschule besuchen kann (Hauptschule, Realschule, Mittelstufenschule, Gymnasium, Gesamtschule, Förderschulen)

Pauschal:

Bayern verlangt mehr von seinen Schülern als andere Bundesländer. Die Lehrpläne sind strenger, die Schulbücher schwerer, die Ansprüche höher. Das steigert den Druck auf Schüler und Eltern.

Aber im allgemeinen, Schwerer oder leichter ist immer relativ. Wenn ein bayrischer Schüler in Hessen sein Abi schreiben würde, wäre das leichter für ihn, als wenn ein Hesse in Bayern sein Abi schreibt. Aber ganz wichtig! Geschenkt bekommt keiner seine Noten, egal welches Bundesland.

Und wenn ich jetzt einen böswilligen Scherz machen wollen würde, würde ich noch sagen, dass die Bayern eine Sprache mehr lernen müssen als die anderen und zwar Hochdeutsch ;)

ich hoffe ich konnte dir zumindest etwas helfen. Wenn du noch fragen hast, dann melde dich einfach. ;)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ccccc641 
Fragesteller
 10.02.2022, 21:14

Dankeschön!! Das war wirklich ein sehr hilfreicher Beitrag. Ich habe diese Frage gestellt, weil ich mir Gedanken darüber machen muss was ich nach der 10ten Klasse (Realschule Bayern) machen will. Die meisten gehen auf ein Gymnasium in Hessen, weil wir nur 30 Minuten von Hessen entfernt wohnen (und deswegen auch schon Hochdeutsch können xD) und sie der Meinung sind es seie einfacher.

Denkst du denn Zukünftige Arbeitgeber interessiert es wirklich in welchem Bundesland man sein Abi gemacht hat?

Und wenn du an meiner Stelle wärst, wofür würdest du dich entscheiden bzw. Was waren für dich pro und contras.

Und stimmt es wirklich, dass bei dem hessischen Gymnasium die mündliche Note viel wichtiger ist, denn dann wäre ich im bayrischen glaub ich etwas besser aufgehoben

Ich hätte noch etwas speziellere Fragen, denn es scheint ja als ob du dich mit dem Thema gut auskennst: man braucht ja eine zweite Fremdsprache (oder?) Und an dem Gymnasium in meiner Nähe wird ab der 11. Spanish angeboten. Heißt das dann, dass jeder da Anfänger sein wird und man noch die Grundlagen lernen muss?

Und da ist das ja so mit Leistungskursen, womit ich mich nochnicht so ganz auseinander gesetzt habe. Heißt das, dass man keine Klasse mehr hat, sondern z.B. jeder aus der 11 Klasse am Montag in der ersten Stunde in den Deutsch LK muss oder wie?

Und welchen Schnitt brauche ich, bzw muss ich eine Einstiegsklasse machen?

Liebe Grüße :))

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