Franz Kafka war nie verheiratet.Wieso?

7 Antworten

Im Mittelpunkt der Betrachtungen zu Kafkas Beziehungen zu Frauen stehen Kafkas Briefe an seine Verlobte Felice Bauer, eine Berliner Angestellte, die Kafka am 13. August 1912 in der Wohnung Max Brods kennengelernt hat.

Die Briefe haben im Wesentlichen Kafkas Ringen und seine Zweifel um die Richtigkeit der Verlobung und seiner Angst ums Schreiben zum Inhalt, die er in aller Offenheit und in all seinem sprachlichen Vermögen in seinen Briefen niederschrieb, weswegen sie auch in literarischer Hinsicht als reizvoll gelten. Nach rund 300 Briefen, zeitweise bis zu drei täglich, sowie sechs weiteren, relativ kurzen Begegnungen kam es knapp zwei Jahre später, am 1. Juni 1914, zur offiziellen Verlobung in Berlin – und ganze sechs Wochen danach zur Entlobung.[5]

Kennzeichnend ist eine Passage aus dem Brief vom 13. Juli 1913 an Felice Bauer, in dem er zunächst ein mögliches gemeinsames Leben im Süden anspricht, dann aber fortfährt: „Nur die Nächte mit Schreiben durchrasen, das will ich. Und daran zugrundegehn oder irrsinnig werden, das will ich auch...“.[6]

Das Stereotyp vom „Junggeselle[n] der Weltliteratur“[7] setzte sich in der Rezeption durch seine langen brieflichen Annäherungen und raschen Trennungen fest.

Es folgten zwei weitere Verlobungen, die wieder gelöst wurden: Zunächst noch einmal mit Felice Bauer (1917), dann mit der Prager Sekretärin Julie Wohryzek (1919). Die erste führte – nach Kafkas Empfinden „direkt“ – zu seinem Blutsturz, d. h. zum Ausbruch der Lungentuberkulose im August 1917; die zweite, nach Intervention seines Vaters gegen das Verlöbnis, zur Generalabrechnung mit ihm im Brief an den Vater, den er allerdings nie abschickte.

In seinem Verhältnis zu der selbstbewussten, freisinnigen Journalistin Milena Jesenská wiederholte Kafka dann 1920/21 das Muster der brieflichen Annäherung, der später wachsende Selbstzweifel und der Rückzug folgen.

1923 lernte Kafka in Graal-Müritz die Kindergärtnerin Dora Diamant kennen. Mit ihr entwickelte sich ein eheähnliches Verhältnis und eine fortdauernde Intimität wie sonst zu keiner anderen Frau.[8] Dora fungiert zunehmend als Krankenschwester, die ihn bis zu seinem Tod pflegt.


http://de.wikipedia.org/wiki/Franz_Kafka#Beziehungen

Vielleicht war er einfach zu intelligent dafür.

Kafka fühlte sich in Beziehungen immer unwohl und schätze seine Intimsphär sehr stark. In seinen Tagebüchern vermerkte er einmal den Satz das "Geschlechtsverkehr die Strafe für das glückliche Zusammensein darstelle".

Athina333  22.05.2019, 03:54

Die damaligen Zeit- und Lebensumstände erlaubten es Franz Kafka wohl nicht, sich glücklich und unbeschwert zu fühlen. Es mangelte ihm an Geld, einem gesunden Selbstwertgefühl und vielleicht auch an Vertrauen und Bindungsfähigkeit.

Kafka suchte durchaus intelektuelle Bekannte. Doch manchmal zog er sich unverständlich schnell wieder zurück. Möglicherweise hinderte ihn auch seine Gesundheits- Situation an einer "normalen" Lebensführung. Wie lange dieser sensible Mensch tatsächlich seelisch und körperlich krank war, läßt sich heute kaum mehr sagen. Er ist doch sehr früh verstorben.

Übrigens, Franz Kafka hatte- - wenn auch manchmal nur relativ kurz-- gar nicht so wenige Freundschaften, sowohl männliche als auch weibliche meist Intelektuelle, von denen er sich Inspiration für seine literarische Tätigkeit erhoffte, von den Damen möglicherweise auch mehr. -- In der Fernsehsendung : Wer wird Millionär, in einem "Prominenten- Spezial", das ich zufällig vor längerer Zeit sah, lautete die Millionenfrage, die G. Jauch an den Kandidaten Th. Gottschalk stellte: Wie hieß die letzte Freundin von Franz Kafka? Es standen vier Auswahlmöglichkeiten bereit. Genau kann ich mich nicht mehr an jede einzelne erinnern. Die Antworten, von denen ohnehin nur eine richtig war, lauteten etwa: Anna Achat, Berta Bernstein, Gunda Granat, Dora Diamant . Thomas Gottschalk sagte sofort, dass er diese Frage selber nicht beantworten könne. Auch aus dem Publikum konnte niemand helfen. Da die erspielte Geldsumme natürlich nicht für Thomas Gottschalk, sondern für eine Hilfsorganisatzion sein sollte, wollte man doch unbedingt diese Millionenfrage lösen. Damals lebte noch Marcel Reich- Ranicki (ob ich seinen Nachnamen richtig geschrieben habe, weiß ich nicht), der ja ein bekannter Literaturkritiker gewesen war. Th. Gottschalk meinte, wenn jemand die richtige Antwort wisse, dann doch vielleicht dieser Herr. Dessen Telefonnummer wurde also gewählt, Herr R. meldete sich, hörte die Frage, überlegte einen Moment und sagte dann: Es handelt sich eindeutig um DORA DIAMANT. Das stimmte genau. Rein zufällig hatte ich selber damals ein paar Tage vorher ein Buch über F. Kafka zur Hand genommen, darin gelesen und den WERTVOLLEN Namen dieser o.g. Frau erfahren, den ich wohl schon früher gehört gehört und mit gemerkt hatte( wahrscheinlich, weil ich schöne Schmucksteine sehr bewundere).Jedenfalls dachte ich amüsiert: Diese Millionenfrage hätte ich Ihnen auch beantworten können, Herr Gottschalk!"

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Wenn ich mich richtig erinnere:

Bindungsängste... Angst, nicht mehr zum Schreiben zu kommen, das er mit seinem Junggesellendasein gleichsetzte...