Frage zu Daten eines Varistors? Gibt es (ganz) einfache Schaltbeispiele?

3 Antworten

Ich bin mir nicht sicher ob dir die Funktionsweise eines VDR so klar ist.

Ich vermute, du musst einiges deiner gedanklichen Vorstellung revidieren, denn Datenblätter sprechen eine gewisse Sprache, wenn man die versteht.
Ich nenne dir mal einige Werte vom Datenblatt dieses Varistors.

Vrms = 275 V, Strom 8000 A und 150 Watt sowie Pmax 1 Watt.
Tja, wie passt das nun zusammen, vor allem wenn Pmax mit nur 1 Watt angegeben ist?

RMS ist was? In welchem Zusammenhang gelten 8000 A, wenn die Anschlussbeinchen sinngemäß nur 8 Ampere vertragen? Wieso zwei Leistungsangaben, wie passt das alles zusammen?

Beispielschaltungen ist gut ;-) Was erwartest du hier? Überdenke doch dein Verständnis nochmals, vielleicht bekommt dann die Aufgabe eines VDR seine sinngemäße Bedeutung.

Was ist zu erwarten wenn du diesen VDR parallel zu unserem Haushaltsstromnetz, sprich 230 bis 255 V schaltest? Macht das Sinn? Wenn du in einige Geräte hinein schaust wirst du sowas erkennen können.

Versuche mir nun mal zu erklären warum man so was macht usw. Vor allem, wo die Grenzen dieser Zusammenhänge sind. In einigen Steckdosenleisten die angeblich vor Blitzschäden schützen, sind solche Dinger verbaut.
Macht zyklisch jemand solche Steckdosenleisten auf, schaut rein oder kontrolliert ob der VDR noch sinngemäß lebt?

Kürzer gefasst hat alles seine Grenzen. Auch für Varistoren ;-) Auf was beziehen sich diese 8000 A, oder 150 Watt und 1 Watt sowie 275 Vrms? 

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – über 40 Jahre Instandhaltung, Reparaturen

Varistoren sind ab dem Feinschutz (Typ 2 und Typ 3) geeignet. Sie können relativ hohe Energien absorbieren, aber keine Leistung. Das Begrenzungsverhalten ist die sogenannte Klemmspannung bei einem Stromwert.

Dieser Typ hat bei nur 100A schon eine Spannung von 710V, die müssen die Verbraucher, die er schützen soll, erst mal aushalten können - für kurze Zeit (-zig µs). Hier wird die Normwelle von 8/20µs angegeben, ein typischer Wert einer einlaufenden Überspannung, wenn bereits ein Grobschutz (Typ 1) diese reduziert hat (10/350µs!!! = ursprüngliche Norm-Signalform).

Blitzstromanteile im hohen 100A-Bereich (Feinschutz, 2. Stufe) führen also zu Spannungen noch über den 710V, vielleicht 800...850V - das sollte man wissen.

Die maximale Wechselspannung im Betrieb darf 275V betragen, das reicht gerade dauerhaft aus für unser 230V-Netz, es sind KEINE übermäßigen Reserven. Die Netzspannung beträgt heutzutage "dank" hochgeklemmter Trafos und grüner Energie bis zu gemessenen 245V, Transiente sind nicht dabei berücksichtigt! Deshalb hat es mir bereits am selben Tag 2 Funkentstörfilter in einer Hilti (250V-VDE-Typen) um die "Ohren" gehauen - mit Blitz und Feuerschein.

Fazit: Mit Varistoren kann man trefflich Überspannungs-Schutzschaltungen realisieren, sie können als Feinschutz hohe Energien aufnehmen. Da sie fast keine Verlustleistung vertragen (< 1W --- Erwärmung), dürfen sie keinesfalls an zu hohe Spannung angelegt werden.

Die Kapazität dürfte ruhig höher sein, sie hilft gegen schnelle Spannungsanstiege!

So ein Zink-Oxid-Varistor ist bei Nennspannung ein verlustbehafteter Kondensator - mit einem Leckstrom von geschätzt max. 100µA...1mA bei 230V. Der C-Anteil beträgt gerade mal 46µA.