Farbenlehre im kindergarten?

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Die Farberziehung ist ein allgemein kulturell notwendiges Anliegen, weil sie zu einer sinnvollen Lebensgestaltung beiträgt. Durch das Farbensehen wird die individuelle Erlebnissphäre und auch der künstlerische Genuss bedeutend erweitert und die Empfindungswelt stark bereichert.

Die Empfindung von Farbtönen wird - ähnlich wie die Töne der Musik - mit größter Genauigkeit wahrgenommen. Das ungeübte Auge ahnt nicht den tausendstel Teil der Farben, die dem aufmerksamen Beobachter zugänglich sind.

So wie Musik die Gefühle hochdifferenziert wiederzugeben vermag, so vermittelt die Sprache der Farben eine unermesslich reiche und genaue Beschreibung der Empfindungen der Gefühle. - Daher sind Farben visualisierte Gefühle.

Goethe kam auf Grund seiner lebenslangen Beschäftigung mit den Farben zu dem Schluss:„Denken ist interessanter als Wissen, aber nicht als Anschauen. Ich bin durch meine optischen Studien zu einer Kultur gekommen, die ich mir von einer anderen Seite her schwerlich beschafft hätte."

Bei manchen Farben sind ihm Formulierungen gelungen, die noch heute zu den besten Beschreibungen der vorwissenschaftlichen Farbpsychologie gehören. " Wie wir einen Gegenstand, der vor uns flieht, gerne verfolgen, so sehen wir das Blau gerne an, nicht weil es auf uns dringt, sondern weil es uns nach sich zieht" (§781, Farbenlehre Goethe).

Ich würde sagen, was Fritzen nicht kann, wird Fritz nie lernen. Klar würde auch ein 10-jähriges Kind die Farben noch lernen, jedoch kann es nicht schaden, es zu "lernen". Mein kleiner Bruder (4 Jahre) lernt oft solche Nebensachen mithilfe von selbstgemachten spielen entweder von der Erzieherinn oder von den Kindern gemeinsam selbst. Dass könnte ich dir empfehlen, es als Argument zu bringen. Bei solch einem Spiel beispiesweise können sie Spaß haben, die Farben lernen und sich "künstlerisch" Betätigen.