Erklärt, wieso Euglena weder zu den Pflanzen noch zu den Tieren gehört.

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Moin,

Kennzeichen von pflanzlichen Zellen (im Allgemeinen) sind Chloroplasten, Zentralvakuole und eine Zellwand. Ihnen fehlen manchmal Lysosomen (kleine Bläschen mit Verdauungsenzymen) und oft Centriolen (diese werden nur für die Zellteilung gebildet und gleich danach wieder abgebaut).

Kennzeichen von tierischen Zellen (im Allgemeinen) sind permanent vorhandene Centriolen und stets vorhandene Lysosomen. Sie haben keine Chloroplasten, keine Zentralvakuole und keine Zellwand.

Und nun betrachten wir einmal Euglena: Es gibt Arten mit Chloroplasten, es gibt Arten ohne und schließlich solche, die in nährstoffarmen Gewässern Chloroplasten haben, aber diese in Bereichen mit viel Nährstoffen wieder abbauen. Euglenen haben keine Zentralvakuole (wie tierische Zellen). Sie besitzen zwar so genannte "pulsierende Vakuolen", aber das ist ein anderes Organell, welches dafür da ist, Wasser, das in die Zelle eindringt, wieder nach draußen zu pumpen (um zu verhindern, dass die Zelle platzt). Euglenen haben zwar eine verstärkte Zellmembran, aber keine Zellwand. Dafür verfügen sie über Lysosomen. Ob sie ständig vorhandene Centriolen haben oder diese nur für die Zellteilung aufbauen, weiß ich leider nicht. Aber sag nun selbst: Gehören die Euglenen zu den Pflanzen oder zu den Tieren? - Eben! Es ist nicht zu entscheiden. Weder noch oder sowohl als auch!

LG von der Waterkant.

Das Augentierchen Euglena und seine Verwandten, zu denen rund 40 Gattungen und 800 Arten zählen, sind einzellige Geißelträger (Flagellaten), die meist im Süßwasser in so großen Massen vorkommen, dass sie eine Wasserlache grün anzufärben vermögen. Die grüne Farbe deutet darauf hin, dass die meisten Arten den grünen Farbstoff Chlorophyll enthalten und mit seiner Hilfe Photosynthese betreiben, sich also in punkto autotropher Ernährung wie Pflanzen verhalten. Es gibt aber auch Formen, die wie die Tiere heterotroph von im Wasser gelösten Substanzen leben. Viele Arten pflegen sogar beide Ernährungsweisen gleichzeitig. (Hierzu weiter unten mehr.) Früher rechnete man daher die Eugleniden wahlweise zu den einzelligen Algen, genauer: zur Abteilung Euglenophyta, also zum Pflanzenreich, oder aber zur Klasse Flagellata (=Mastigophora) innerhalb der Protozoen, also zu den einzelligen Tieren. Heute stellt sie der Systematiker in ein eigenes Reich der Lebewesen, nämlich ins Reich der Protista (der Einzeller mit echtem Zellkern). Dort rechnete man sie eine Weile zum Stamm Sarcomastigophora, also zu den Einzellern mit Geißeln oder Pseudopodien, denn es hat sich herausgestellt, dass manche Flagellaten so genannte Scheinfüßchen ausbilden und einige Amoeben als Reaktion auf bestimmte Umwelteinflüsse Geißeln entstehen lassen können. Für moderne Systematiker zählen allerdings die vielen Unterschiede der Eugleniden zu allen anderen Protisten so stark, dass sie geneigt sind, ein Supertaxon Euglenophyta oder Euglenozoa für sie einzuführen, zu dem nicht nur die Eugleniden, sondern auch die mit ihnen verwandten, ebenfalls einzelligen, aber parasitisch lebenden Trypanosomen gerechnet werden

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http://www.fortunecity.com/skyscraper/isp/1924/Euglena.html

Wenn ich mich recht erinnere, betreibt Euglena Photosynthese --> das ist eigentlich Pflanzensache. Aber Euglena kann sich selbständig vom Fleck bewegen --> das ist den Tieren vorbehalten.