Der Mutter alles erzählen?
Hallo Community!
Ich brauche Euren Rat: Bin jetzt mittlerweile 35 Jahre alt - und mehr oder weniger glücklicher Single. Alt genug, sollte man meinen. Ich mache auch so ziemlich alles, was mir gefällt. Dennoch habe ich das Gefühl/Bedürfnis, alles meiner Mutter erzählen zu müssen. Und dabei erwarte ich, dass sie alles akzeptiert und bewundert, was ich mache. Was natürlich nur selten der Fall ist. - Und dann gibt es meistens wieder Stress. Ich habe das Gefühl, dass ich immer die Bestätigung bei ihr suche. Meine Kindheit war nicht besonders rosig. Ganz gleich, wie gut ich etwas gemacht habe, es war nie gut genug. Zum Glück habe ich einen tollen Freundeskreis, der mich auffängt und mir die Begeisterung entgegenbringt, die ich mi von meiner Mutter wünschen würde. Sehr oft ist auch MEIN Geld ein Streitpunkt. Ich habe das Gefühl, dass ich nur über meine Finanzen definiert werde. Ich würde sehr gerne aus dem ewigen Kreis der Erwartungen, Bestätigungen und dem eingeredeten schlechten Gewissen ausbrechen. Wie kann ich das tun?
Vielen Dank für Eure Hilfe!!
Mona
4 Antworten
Hallo Mona,
Das wird ein gutes Stück Arbeit und sicherlich kein leichtes. Hast Du mal versucht, den Grund herauszufinden, warum Du so empfindest?
Eigentlich wäre es ganz einfach: wenn es Dich selbst stört, lass es bleiben. Leg Dir einen schönen Spruch zurecht im Stile von: "Ja, Mama, das kann sein, aber ICH bin glücklich so, und ich hoffe, das ist für Dich auch das Wichtigste" und dann: lass los. Befreie Dich von der Idee, Dir heute die Anerkennung holen zu müssen, die Dir seit deiner Kindheit versagt bleibt. Lerne zu akzeptieren, dass es Menschen gibt, die die Leistung anderer nicht kritiklos anerkennen können, sowie die Tatsache, dass deine Mutter offensichtlich ein solcher Mensch ist. Das macht Sie ja nicht per se schlecht oder unsympathisch...sie kann es halt nicht. Gut, da hat sie vielleicht ein Defizit, aber die haben wir alle irgendwo. Nur eben dies einfordern zu wollen, was sie nicht geben kann, macht euch beide unglücklich, also mach Du den Anfang und lass es.
Orientier Dich diesbezgl an deinen Freunden, die mit Anerkennung für Dich - so bin ich überzeugt - sicher nicht sparen oder Probleme haben. Alles ander wäre sehr untypisch, da du Dir in diesem Kreis sicherlich unbewusst schon geholt hast, was Du bei deiner Mama vermisst.
Viel Erfolg....es ist alles andere als einfach! Halte Durch und gib nicht auf.
John
Es wäre so viel einfacher, wenn es nur nicht die Familie beträfe, gell? Hier versteckt sich leider immer die härteste Arbeit.
Lass mal von Dir hören, wie es läuft.
Alles Gute für Dich und Danke fürs * :-)
Ganz einfach. Halte dir immer vor Augen, dass du dein eigenes Leben führst. Du bist deiner Mutter absolut keine Rechenschaft mehr schuldig! Und erwarte von ihr keine Akzeptanz und Bewunderung mehr. Damit setzt du dich selber unter Stress. Es kann ja auch sein, dass deine Mutter ganz eigene Auffassungen von Akzeptanz und Bewunderung hat. Du bist, wie du bist, basta! Deine Freunde verstehen und respektieren das doch. Sicher, du wirst, egal, wie alt du wirst, immer das Kind für deine Mutter bleiben.
Zum einen hast Du Dich noch nicht richtig abgenabelt und zum anderen definierst Du Dich scheinbar hauptsächlich über den Zuspruch anderer..und genau da solltest Du ansetzen. Klar, jeder freut sich über Anerkennung, aber wichtig ist, dass Du Dich selbst anerkennst und wertschätzt, ungeachtet der Finanzen sondern als wertvoller und liebenswürdiger Mensch der so ist, wie er ist!
Ich meine, du mußt an deinem Selbstbewußtsein arbeiten. Professioneller Rat wär wahrscheinlich auch nicht verkehrt.
Hallo John!
Vielen Dank für Deine Zeit und Deine Anteilnahme. Es ist ja zum Glück nicht so, dass es mich schon so belastet, um professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Und an Selbstbewusstsein mangelt es (glaub ich) auch nicht. Ich bin ja eh schon auf einem guten Weg und habe einige Dinge schon verändert. Aber du hast Recht, es wird ein harter Weg werden!
Danke nochmals!