Der Mensch wird Mensch nur durch Erziehung?

4 Antworten

Naja stell dir die frage, ob ein mensch überleben könnte, wenn er keinerlei Kontakt zu anderen Menschen hätte. Also völlig in Isolation leben würde.

Meiner Meinung nach ist das nicht möglich - der Mensch nimmt nur menschliche Werte an, wenn er in der Gesellschaft lebt.

Google mal das kaspar-hauser-experiment! Das beantwortet glaub ich ziemlich genau deine Frage ;)

gottesanbeterin  27.08.2015, 00:13

Erziehung ist nicht Dasselbe , wie menschlicher Kontakt.

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Diese Aussage geht auf Immanuel Kant zurück. Demnach macht der Mangel an Erziehungsqualitäten Menschen zu schlechten Erziehern. Eine anthroposophische Grundlage, die in der modernen Psychologie und Pädagogik heute noch große Bedeutung hat. Anstelle der Instinktarmut tritt Erziehung (Erziehungsbedürftigkeit und -Fähigkeit). Kant ist Nativisten zuzuordnen. In den Geisteswissen (Psychologie, Pädagogik, Soziologie) und Naturwissenschaften (Humangenetik, Biologie) gab und gibt es die zwei Richtungen. Die Erb- und Milieutheorie, Nativisten und Empiristen.  Im 20. Jahrhundert setze sich die Auffassung durch durch, dass beides an der Entwicklung Beteiligt ist (Konvergenztheorie, Multifaktorisches Prinzip). Die Diskussion wurde fortan darüber geführt, ob Anlage oder Umwelt mehr Anteile hat. Neben der Erbpsychologie war es vorallem der behaviorismus, der davon ausgeht, dass alles verhalten erlernt und verlernt werden kann. Bei der genrtheorie hingegen soll alles einen genetischen Ursprung haben, auch Verhaltensweisen, die zB durch Erziehung nicht verändert werden können. 

Der Mensch ist Mensch, wenn er von einem Menschen geboren wurde. Verhalten, Aussehen, Charakter varriieren und sind entweder schlimmer oder besser. Ghandi ist ein Mensch, Hitler ist ein Mensch, ich bin ein Mensch.  Die Erziehung hat da meiner Meinung nach nichts mit zu tun.

gottesanbeterin  27.08.2015, 00:15

Eben, man ist bereits sofort nach der Geburt ein Mensch, in einem "unerzogenen" Zustand.

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Diese Meinung wird in der Philosophie vertreten, z.B. von John Locke: Sein Hauptwerk „An Essay Concerning Human Understanding“ („Versuch über den menschlichen Verstand“) war die Begründung des englischen Empirismus. Darin wandte sich Locke gegen die Lehre von den angeborenen Ideen und damit gegen René Descartes: Er ließ als Quelle der Erkenntnis nur die "sensation" (Sinneswahrnehmung) und die "reflection" (Selbstwahrnehmung) zu; die Seele wird zur "Tabula rasa" (unbeschriebene Wachstafel), die die aus der Erfahrung kommenden Erkenntnisse aufnimmt und bewahrt. Einfach ausgedrückt: Aus Erfahrung wird man klug. Denn Locke war überzeugt, dass der Mensch auch die sittlichen Normen erst durch Erfahrung lernen muss. (s. Wikipedia unter "John Locke")