DaZ/DaF Unterscheidung Vorteile?

2 Antworten

Es gibt gute Gründe für die Unterscheidung, denn die Methoden und Ansätze sind vollkommen unterschiedlich.

Bei der ZWEITSPRACHE geht es um den Gebrauch, das Sprechen der Sprache ohne Unterricht. Dies dient der mündlichen Verbesserung des zwanglosen Sprachgebrauchs.(der Sprache, die in dem Aufenthaltsland gesprochen wird)

Bei der FREMDSPRACHE geht es um das (langwierige) Erlernen einer fremden Sprache anhand von Unterricht und vielen Texten. Hier steht das Erlernen der korrekten Hochsprache im Vordergrund mit allen grammatikalischen Regeln.

Eine Fremdsprache hat also auch Nichts damit zu tun, ob ich sie in dem Land lerne, in dem sie gesprochen wird. Deshalb können das auch Sprachen sein, die nirgends mehr gesprochen werden, zum Beispiel Latein oder Altgriechisch.

Ich hoffe, meine Antwort hat dich überzeugt.

Abgesehen davon, dass es wie oben genannt zwei grundverschiedene Lernansätze sind, sind es auch unterschiedliche Lehransätze.
Didaktisch kann also nicht dasselbe erwartet werden. Außerhalb der Schule haben DaF-Schüler kaum oder keinen Kontakt mit der zu lernenden Sprache. Die Motivation bei Kindern ist meist niedrig. (Man denke zurück an den eigenen Französisch-Unterricht zB.) Sprachförderprogramme sind von Vorteil. Kinder lernen die Sprache A schneller in Land A als in Land B. 

Viel wichtiger ist aber: Das Thema der Ausgrenzung und/oder Integration ist im DaZ-Studium erforderlich- im DaF-Studium eher weniger. 

Das Ziel der DaZ-Klassen ist es, Schüler erfolgreich innerhalb einer Schule in die Schulgemeinde zu integrieren, um durch einen geeigneten Schulabschluss eine Basis für Integration in die Gesellschaft und die Kultur zu erreichen. DaZ-Klassen sind bestenfalls so konzipiert, dass sie praxisnah das Land kennenlernen und Vokabular erlernen und auch zB Betriebe besuchen und Praktika haben, um auf die Arbeitswelt in Deutschland vorbereitet zu werden. Es wird zwischen teilintegriert (Schüler besuchen hauptsächlich DaZ-Klassen, aber auch ca. 3h Unterricht in einer Regelklasse, keine Notenvergabe) und vollintegriert (wie der Name schon sagt sind die Schüler hier voll in der Regelschule integriert und erhalten Noten) unterschieden. 
DaF wird im normalen Stundenplan mit dem Ziel einer Sprachaneignung in unterschiedlichem Maße unterrichtet. Hier spielen gesellschaftliche und kulturelle Integration eine geringere Rolle, da die Schüler sich nach dem Unterricht in ihrem Land befinden und sich nicht mit dem "fremden" Land auseinandersetzen müssen.

Mein Wissen basiert allerdings nur auf Hospitationen, Lehrer- und Schulleitererklärungen und allgemeiner Herleitungen während des Sonderpädagogikstudiums (Schwerpunkt emotionale/soziale Entwicklung und Sprache).