Bildungssystem: Zehn Jahre Schule und trotzdem nichts fürs Leben gelernt?

8 Antworten

Unnötig ist eine Schule grundsätzlich nicht. Es könnte nur einiges geändert werden. Die Kinder lernen tatsächlich vieles, was später nicht mehr benötigt wird.

Dein Beispiel mit Brutto/Netto zeigt, dass heute wohl noch weniger gelernt wird, als früher. Zu meiner Zeit lernte ich noch, was brutto und was netto ist. Das musste ich im Berufsleben auch wissen.

Heute ist es aber auch so, dass die Kinder von ihren Eltern wesentlich weniger vermittelt bekommen, als das zu meiner Zeit noch war. Ich wusste schon in der Schule, wie man eine Überweisung schreibt, was Kontoauszüge sind, was Soll und Haben ist und vieles andere.

Agrar99 
Fragesteller
 15.09.2019, 20:34

"Ich wusste schon in der Schule, wie man eine Überweisung schreibt, was Kontoauszüge sind, was Soll und Haben ist und vieles andere."

Respekt.

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Allexandra0809  15.09.2019, 20:35
@Agrar99

Meine Mutter hat mir so einiges erklärt. Auch wenn ich manches nicht sofort verstanden habe, irgendwann ging mir das Licht aber auf.

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iojubwegbi  15.09.2019, 20:51
@Agrar99

Ohne die Schule hättest du all diese Tätigkeiten nicht ausüben können. Du hast zu lernen gelernt. Du hast lesen, schreiben, rechnen, denken, hinterfragen, diskutieren, vielleicht sogar durch soziale Interaktion mitfühlen gelernt.

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Ich finde die Schule könnte wirklich einige Sachen im Unterricht streichen und stattdessen Praktischeres lehren, was man auch wirklich braucht. Zum Beispiel fände ich es wichtig, dass man in der Schule Ernährung thematisiert, was aber nicht getan wird. Das ist am Ende im echten Leben hilfreicher als im Überfluss über den Prozess Fotosynthese zu lernen (zum Beispiel. Ich finde es gut, dass man etwas darüber lernt fürs Allgemeinwissen -nicht falschverstehen- aber man muss meiner Meinung nach nicht so ins Detail gehen. Als nicht Biologiestudent muss ich nun wirklich nicht alle Teile des Calvincykluses auswendig können, vor allem da man das nach dem Abi sowieso vergisst. Da reicht es zu wissen, dass es diesen gibt und das er 3 Phasen hat, in der dann die Glukose entsteht). Zum Beispiel Krankheiten, die durch schlechte Ernährung ausgelöst werden sowie wo man welche Mineralstoffe, Vitamie etc bekommt fände ich viel praktischer. Einfach als Beispiel.

Außerdem finde ich, dass die Allgemeinbildung oft scheitert. Zum Beispiel in Geschichte. Ich habe größtenteils Reformation und natürlich am meisten den 2. Weltkrieg behandelt. Dazu noch ein bisschen die Nationalstaatsbildung Deutschlands Absolutismus und das alte Ägyptien sowie 1. WK. Mehr nicht wirklich (DDR hatte ich überhaupt nicht). Ich fände es bei Geschichte echt nützlicher von allem etwas zu machen, anstatt nur wenige Sachen bis zum kleinsten Detail (finde ich persönlich allgemein ein Problem im Abitur in einigen Fächern).

Dennoch empfinde ich Schule als sehr wichtig und alles andere als unnötig, da sie einem doch ein wichtiges Allgemeinwissen vermittelt und einem auch hilft seine Interessen zu ermitteln. Ich finde nur, dass es Verbesserungsbedarf gibt und man es vielleicht im Ein und Anderen mehr aufs echte Leben ausrichten kann.

Mit dem Kritik Punkten hast du nicht unrecht allerdings ist das sehr subjektiv.

Ich musste nie mit Finanzen rechnen bei mir sind es eher Geometrie und Trigonometrie.

Du hast schreiben gelernt, wie man erkennen kann. Lesen auch. Du hast begriffen, wie Mathematik funktioniert, was ja das Ziel ist, und kannst sie somit anwenden.

Naja, das sehe ich ein bisschen anders. Ich stimme in dem Punkt zu, dass in der Schule viel zu wenig Praxiswissen vermittelt wird. Nach dem Abitur wissen die meisten nicht, wie man einen Haushalt schmeißt, was geändert werden muss. Vielleicht durch die Einführung eines Schulfachs "Hauswirtschaft".

Allerdings geht es nicht immer nur darum, primitive 1 mal 1 Additionsaufgaben lösen zu können, damit man weiß, wie viele Äpfel man noch kaufen muss. Man muss auch mal seine Synapsen verknüpfen und sich ein gewisses Allgemeinwissen aneignen. Außerdem vermittelt die Uni meist noch viel abstraktere Inhalte, letztlich qualifiziert das Abitur einen ja fürs Studium. Insofern ist das schon sinnvoll.