begründe mithilfe der edelgasregel weshalb sich atome der alkalimetalle und der halogene besonders gut verstehen?

3 Antworten

Moin,

na, was besagt denn die Edelgasregel? - Eben! Sie besagt, dass die Atome eines beliebigen Elements in chemischen Reaktionen danach trachten, durch Veränderungen in ihrer Atomhülle eine Elektronenanzahl und -konstellation hinzubekommen, wie sie die Atome von Edelgasen von Natur aus haben, eben die Edelgaskonfiguration.

Und nun betrachten wir zunächst einmal alle Alkalimetalle: Die Atome von Alkalimetallen haben alle ein einzelnes Elektron in ihrem äußeren Hauptenergieniveau (in der äußeren Schale) der Elektronenhülle. Hätten sie dieses Außenelektron (= Valenzelektron) nicht, dann hätten sie eine Elektronenhülle, die mit Elektronen voll besetzt wäre (wie die von Edelgasen).

Nimm als Beispiel Natrium. Natriumatome haben 11 Elektronen in der Hülle, wovon ein Elektron einsam ganz außen liegt. Das nächstgelegene Edelgas ist Neon. Neonatome haben zehn Elektronen in der Hülle. Natriumatome haben also gerade einmal ein Elektron mehr...

Nun werfen wir einmal einen Blick auf die Halogene: Die Atome der Halogene haben stets sieben Außenelektronen (= Valenzelektronen). Die Atome von Edelgasen (außer Helium) haben acht Valenzelektronen. Das ist gerade einmal ein Elektron mehr als bei den Halogenatomen.
Oder anders ausgedrückt: Halogenatome haben stets ein Elektron weniger in ihren Hüllen als die jeweils nächstgelegenen Edelgase.

Nimm als Beispiel Chlor. Chloratome haben insgesamt 17 Elektronen. Das nächstgelegene Edelgas ist Argon. Seine Atome haben 18 Elektronen in ihren Hüllen. Das ist gerade einmal ein Elektron mehr...

Somit kannst du festhalten, dass alle Alkalimetalle ein Elektron zu viel und alle Halogenatome ein Elektron zu wenig in ihren Hüllen haben, um Hüllen wie die jeweils nächstgelegenen Edelgase zu haben.

Deshalb passen Alkali- und Halogenatome so gut zusammen, weil bei Reaktionen zwischen diesen Elementfamilien die Alkalimetallatome ihr überschüssiges Außenelektron an die Halogenatome, denen ja bekanntlich gerade ein einziges Elektron fehlt, abgeben können.

Durch diese Elektronenübergabe bei einer chemischen Reaktion erreichen beide Atomsorten, wonach sie streben, nämlich eine Elektronenhülle, wie sie Edelgase von Natur aus haben.

Alkalimetallatome werden durch die Abgabe eines Elektrons zu einfach positiv geladenen Metallkationen, die Atome der Halogene werden durch die Aufnahme eines Elektrons zu einfach negativ geladenen Halogenidanionen.
Beide Ionensorten erlangen dadurch eine Edelgaskonfiguration in ihren Elektronenhüllen (und erfüllen damit die Edelgasregel), verstehst du?

LG von der Waterkant

Halogene und Alkalimetalle haben beide je ein freies Valenzelektron. Wenn die beiden Atome sich gruppieren, so bilden sich in der Regel zwei Ionen. Das Alkalimetall gibt ein Elektron ans Halogen ab.

Die Ionen ordnen sich dann in einem Gitter an. Ein gutes Beispiel ist Kochsalz (NaCl). Man könnte denken, dass Na und Cl eine Elektronenpaarbindung eingehen, wie beispielsweise das Wassermolekül (H₂O). Dem ist aber nicht so, in Wirklichkeit besteht Kochsalz nämlich aus einem positiv geladenen Natrium-Ion und einem negativ geladenen Chlor-Ion (Na⁺Cl⁻).

Diese Ionen ähneln einem Edelgas, sind aber im Gegensatz zu diesem nicht ladungsneutral. Deshalb bleiben die Na⁺ und Cl⁻ Ionen auch beieinander, die positiven und negativen Ladungen ziehen sich an.

Kleiner Hinweis: Der eine gibt sehr gern, der andere nimmt sehr gerne ;)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – MSc in Biochemie