Alter Astraturm

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Einen Hinweis und ein Bild findest du noch unter 

http://de.wikipedia.org/wiki/Pilstulpe

"Der für die Bavaria-St.Pauli-Brauerei in Hamburg 1970 errichtete Astra-Turm sollte die Form einer Pilstulpe aufgreifen. Als einer der Architekten, Horst von Bassewitz, gegen verändernde, letztlich zum Abriss führende Baumaßnahmen geklagt hatte, weil die Anmutung einer Biertulpe verändert würde, wies das Gericht die Klage ab, da die „Neugestaltung einem Abriss gleichkommt“ was kein Urheberrecht begründet. Der an selber Stelle errichtete Neue Astra-Turm deutet die Kelch-Form nur noch durch eine leichte Fassadeneinschnürung an."

Yumitori  22.05.2015, 11:48

http://www.yelp.de/biz/astraturm-hamburg

Noch ein Foto und zwei Beiträge:

Als die Brauerei abgerissen wurde, damit hier ein neues Viertel entstehen konnte, waren viele ziemlich entsetzt. Doch es nützte nichts und das Gelände wurde planiert. Nur das Wahrzeichen der Brauerei, der Astra Turm, von allen liebevoll Tulpe genannt, weil er an ein Bierglas erinnert, sollte stehen bleiben. So hätte wenigstens ein Gebäude noch an die Brauerei-Tradition erinnert.Lange schien diese Vorhaben auch zu gelingen und der Turm stand einsam und allein auf einer Schutthalde.Doch dann wurde auch er dem Erdboden gleichgemacht. Unter fadenscheinigen Gründen, der Untergrund würde nicht tragen, wurde er abgerissen.

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Yumitori  22.05.2015, 11:53
@Yumitori

Es gibt wohl mehrere Erklärungsversuche für den Abriss des Astra-Turmes

http://dabonline.de/2010/04/01/ein-hebel-fur-urheber/

Vernichtet: Astra-Turm HamburgHorst von Bassewitz wurde mit einer besonderen Tücke des Urheberrechts konfrontiert: Es gilt nur bei „Entstellungen“ weiterexistierender Bauwerke, aber nicht bei geplanten Abrissen. Deshalb verlor er vor dem Hamburger Landgericht den Prozess, den er zur Rettung seines 1970 gebauten Astra-Turms in St. Pauli geführt hatte. Der Fall zeigt eine Gefahr: Wenn ein Architekt einen Umbau verhindert, reißt der Eigentümer den Bau womöglich ab, auch wenn er das erst nicht wollte.

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Yumitori  22.05.2015, 11:58
@Yumitori

Demonstrationsaufruf von 2011:

Ob die „Tanzenden Türme“, eine geplante St. Pauli Music Hall, das Riverside Hotel oder auch der leer stehende „Astra-Turm“: Für viele ist in dieser „schönen neuen Welt“ auf Sankt Pauli kein Platz mehr.

http://www.stpaulinu.de/st-pauli-feature/pressemitteilung-demonstration-%E2%80%9Ebring-back-sankt-pauli-%E2%80%93-reclaim-your-viertel%E2%80%9C-fur-den-15-01-2011-geplant-start-am-15-01-um-18h-auf-dem-sudkurven-vorplatz-des-millerntor-sta

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Yumitori  22.05.2015, 12:07
@Yumitori

Astra-Tulpe oder Kölsch-Stange?

St. Pauli: Astra-Turm-Architekt Horst von Bassewitz hat vor Gericht einen Baustopp für die Fassade des Bavaria-Hauses erwirkt

Von Geneviève Wood

An ein gefülltes Astra-Glas soll der Astra-Turm mit seinem Fuß und dem tulpenförmigen Kelch erinnern.Der Astra-Turm auf dem ehemaligen Bavaria-Gelände soll höher werden, eine Fassade aus Glas und Naturstein erhalten und St. Pauli ein neues Gesicht geben. Jetzt ist das 30-Millionen-Euro-Projekt erst einmal per Gerichtsbeschluss gestoppt worden: Die Fassade darf nicht verändert werden.

Es geht um die große Idee eines bedeutenden Architekten. Vor 35 Jahren verwirklichte Horst von Bassewitz mit seinem inzwischen verstorbenen Partner Carl-Friedrich Fischer die Vorstellung von einem Haus in Form eines Bierglases, genauer: eines Astra-Bierglases. Längst ist die Biertulpe zu einem Wahrzeichen von St. Pauli geworden. Von Bassewitz, Nestor der Hamburger Architektur, ist mit den Umbauplänen an "seiner" Biertulpe überhaupt nicht einverstanden. "Die Aufstockung des Hauses stellt einen groben Eingriff in den Bau dar", sagt er. Schließlich hatte er den Turm extra mit dem Fuß und tulpenförmigen Kelch geschaffen. In dieser 14geschossigen Biertulpe war die Verwaltung der Bavaria- und St.-Pauli-Brauerei untergebracht.

Nun sieht von Bassewitz sein Urheberrecht verletzt und hat vor dem Hamburger Landgericht eine einstweilige Verfügung erwirkt (AZ 308 O 690/04). Er wehrt sich dagegen, dass sein Bauwerk entstellt werde (1973 kam der Turm in die enge Wahl der vorbildlichen Bauten in Hamburg). "Wir wollen die Astra-Biertulpe erhalten und keine Kölsch-Stange", sagt von Bassewitz' Anwalt Jochen Springer (32) von der Kanzlei Brautlecht & Zacher. Der geplante Neubau gleiche einem Kölsch-Glas aus dem Rheinland. Mit einer Hamburger Astra-Biertulpe aber habe der neue Turm nichts mehr zu tun. "Die Aufstockung des Hauses, der Abbruch von Geschossdecken und die Glasfassade mit ihren abgerundeten Ecken verleihen dem Bau eine völlig neue Kontur", so von Bassewitz. Die Bauherren von der DWI GmbH haben Widerspruch gegen den vorläufigen Baustopp eingereicht. Das bedeutet: Das Gericht wird eine mündliche Verhandlung anordnen, in etwa einer Woche. DWI-Geschäftsführer Hans-Wilhelm Jenckel (49) gibt sich gelassen, obwohl der Zeitplan gefährdet ist. Eigentlich sollte alles 2006 fertig sein. Jenckel: "Es gibt eine Planung, die mit Oberbaudirektor Jörn Walter abgestimmt und vom Bezirk genehmigt ist." Der Neubau sei keine Verunstaltung: "Wir reißen ja alles weitgehend bis auf das Skelett ab. Das ist ein völlig neu gestaltetes Haus." Und: " An einem Bierglas liegt uns nichts."

Artikel aus dem Hamburger Abendblatt

Quelle

http://www.skyscrapercity.com/showthread.php?t=151699

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Yumitori  22.05.2015, 12:11
@Yumitori

Unter dem Link

http://article.wn.com/view/2005/04/01/St_Pauli_AstraTurm_vom_Abri_bedroht/

gibt´s kostenpflichtige Artikel der Hamburger Abendzeitung:

St. Pauli: Astra-Turm vom Abriss bedroht

Posted, 2005-04-01 Hamburger Abendblatt 

Statik: Stammsiel unterhalb des Gebäudes ist beschädigt. Die Bauarbeiten sind erneut vorläufig gestoppt worden. Von Geneviève Wood Der neue Astra-Turm auf dem ehemaligen Bavaria-Gelände in St. Pauli steht offenbar unter keinem guten Stern:..."Ist die Statik nicht gewährleistet, könnte das den Abriss für den Turm bedeuten" Hamburger Abendblatt 2005-04-01

Astra-Turm steht vor dem Abriss

St. Pauli: Statische Unsicherheiten verhindern geplanten Umbau. 

Von Geneviève Wood 

Das Renommierprojekt neuer Astra-Turm auf dem ehemaligen Bavaria-Gelände (St. Pauli): Ist...

HAMBURGER ABENDBLATT 2005-06-09

Astra-Turm: Braucht er Stelzen?

St. Pauli Statiker befürchtet, daß der Sielschaden "schlimmer ist als gedacht". 

Von Geneviève Wood 

Es sollte das neue Prestige-Objekt am Hafenrand werden. Jetzt wird der...

HAMBURGER ABENDBLATT 2005-04-07

Astra-Turm: Es bleibt beim Umbau

Trotz der Statikprobleme am Astra-Turm auf dem ehemaligen Bavaria-Gelände in St. Pauli hält der Investor an dem 30-Millionen-Umbau des Turmes fest. Gleichzeitig gibt es...

HAMBURGER ABENDBLATT 2005-04-08

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Yumitori  22.05.2015, 12:18
@Yumitori

17.02.2012 "Nicht alles plattmachen"

Architekt Horst von Bassewitz wird zum 80. Geburtstag geehrt

taz: Bevor Sie in der Denkmalpflege tätig waren, haben Sie auch das Astra Haus gestaltet.

Bassewitz: Ja, 1973. Es war meine erste Aufgabe, die ich in Hamburg abschließen konnte. Ich war sehr stolz, weil es damals das erste Hochhaus an der Elbe war. Von dem Turm ist heute nichts mehr übrig. Das hat mich natürlich geschmerzt. Es muss nicht immer alles plattgemacht werden.

http://www.taz.de/1/archiv/digitaz/artikel/?ressort=ha&dig=2012%2F02%2F17%2Fa0183&cHash=cefdd4b64d1bceb9bda4febed270b671

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Yumitori  22.05.2015, 12:21
@Yumitori

http://www.baunetz.de/meldungen/Meldungen_Abriss_des_Astra-Turms_in_Hamburg_wahrscheinlich_20391.html

09.06.2005

Stempel aufgedrückt

Abriss des Astra-Turms in Hamburg wahrscheinlich

Wie das Hamburger Abendblatt am 9. Juni 2005 meldet, muss der Astra-Turm im Stadtteil St. Pauli aufgrund statischer Probleme wahrscheinlich abgerissen werden. 

Das ehemalige Gelände der Bavaria-St.-Pauli-Brauerei, auf dem der Turm steht, wird zur Zeit neu entwickelt, wobei die DWI Grundbesitz GmbH den Umbau des 1970 errichteten Astra-Turms plant. Bis auf den Turm wurden die früheren Brauereigebäude alle abgetragen. Aus sechs Baufeldern soll für 350 Millionen Euro eine „neue Hafenkrone“ mit Büros, Wohnungen und Hotels entstehen.

Der Turm des Hamburger Architekten Horst von Bassewitz steht auf dem dünnen Stempel des Erschließungskerns und kragt ab dem fünften Obergeschoss weit aus. Die Gründung des Turm auf dem 135 Jahre alten Geeststammsiel ist zwar stabil, doch die Statiker vermuten, dass die Standfestigkeit durch die Lasten der Neubauten nicht mehr gegeben ist. Eine Variante, dieses Problem zu lösen, wäre, das Gebäude abzutragen und auf Pfähle zu stellen. Der vollständige Abriss und der Bau eines neuen Turms in vergleichbarer Größe scheint im Falle einer negativen Statikprüfung jedoch wirtschaftlicher. 

Der Architekt hatte im Dezember 2004 wegen Verletzung des Urheberrechts vor Gericht geklagt, die Klage wurde jedoch zurückgewiesen.

In den sechziger Jahren waren solche Stempelkonstruktionen im Bürobau beliebt und brachten so bekannte Bauten wie Eiermanns Olivetti-Türme in Frankfurt und das IBM-Schulungsgebäude in Böblingen oder den Bierpinsel in Berlin hervor.

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Yumitori  22.05.2015, 12:24
@Yumitori

Astra-Turm darf umgebaut werden

Der Astra-Turm auf dem ehemaligen Bavaria-Gelände (St. Pauli) kann erst einmal wie geplant umgebaut werden. 

Der Hamburger Architekt Horst von Bassewitz hat den Streit um die Verletzung seines Urheberrechtes vor dem Landgericht verloren. 

Der Vorsitzende Richter Bolko Rachow hat die einstweilige Verfügung und den damit verbundenen neuntägigen Baustopp am Freitag aufgehoben. 

Wie berichtet, sah von Bassewitz sein Bauwerk durch den geplanten Umbau verunstaltet, die typische Form, einen Bierkelch, verschwinden. Der Vorsitzende Richter: "Die Neugestaltung kommt einem Abriß und einem Neubau gleich. In dem Neubau befindet sich zuwenig, was ein Urheberrecht begründet." Der Kelch allein reiche dafür nicht aus.

 Investor Hans-Wilhelm Jenckel von der DWI GmbH: "Wir freuen uns, daß die Vernunft gesiegt hat. Nun ist der Weg frei für ein neues Gebäude." Der Astra-Turm wird in den nächsten Tagen weiter abgerissen. Die DWI sucht noch einen Hauptmieter und einen neuen Namen für den Turm. Ob von Bassewitz in die Berufung geht, stand noch nicht fest. gen 

http://www.abendblatt.de/daten/2004/12/04/372442.html

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