Fernbeziehung und Alkohol?
Hallo, ich (65) er (64) führen seit 3 Jahren eine Fernbeziehung. Hatte zwar manchmal einen Verdacht wenn wir uns trafen. Doch jetzt wo ich Rentner bin, bin ich auch länger bei ihm zu Hause. Eigentlich wollten wir zusammen ziehen. Beim letzten Besuch (dauerte 8 Wochen) bemerkte ich das er morgens zitterte. Sich aus dem Kühlschrank ein "Wasser" einkippte um ruhiger zu werden. Den Tag über versorgte er sich dann mit verstecktem Alkohol. Ich bin ihm auf die Schliche gekommen und habe ihm seinen Piccolo und noch ein leeres Glas auf den Tisch gestellt. Danach Aussprache. Einen Termin hatte er bei der Sucht Beratung dann geben lassen. Durfte ihn begleiten. Ein Nächster wird folgen, zeitnah. Er will was tun. Nun mache ich mir Gedanken ob alles mit uns weiter gehen kann. So gerade über 900 Km kann ich nicht gleich bei ihm sein. Habe auch Angst, wenn ich alle Zelte abbreche, einbreche mit der Beziehung. Was würdet ihr mir raten?
5 Antworten
Die Gesellschaft müsste langsam verstanden haben, dass Alkoholismus eine Krankheit ist, die jeden treffen kann - ja, jeder behauptet von sich, dass ihm das im Leben nicht widerfahren könnte, derjenige irrt.
Er hat schon mehr als den ersten Schritt getan, er hat eingesehen, dass ein Problem vorliegt, eine weitere Person ist eingeweiht-er leugnet demzufolge nicht, er hat angefangen eine Therapie zu besuchen. Das ist mehr, als viele andere Alkoholiker schaffen.
Wahrscheinlich hat er diesen Mut gefasst, weil er dich halten möchte, weil du ihm wichtig bist. Ist er dir auch wichtig, so lass ihn nihct fallen, unterstütze ihn, so gut du kannst. Aber: Schütze dich dabei selbst, gerate nicht in CO-Abhängigkeit, bleib dir selber treu. Es gibt Beratungsstellen für Angehöriger Alkoholkranker, wenn du es Ernst mit ihm meinst, Wende dich bitte an solch eine.
Danke Gandalf89 für deine Worte. Auch sie waren für mich hilfreich und ich werde meinen Freund auch unterstützen. War jetzt wieder in Wien und durfte meinen Freund abermals zur Therapie begleiten. Es fühlt sich richtig an und er macht sich gut. Er ist mir auch wichtig, ich schütze mich aber. CO-Abhängigkeit ist bei mir nicht gegeben. Mein Freund weiß das ich für ihn da bin, aber auch Grenzen gesetzt habe. Was ich auch durchziehen werde falls er immer wieder "krank" werden sollte.
Hallo Fjona!
Es gibt eine anonyme Selbsthilfegemeinschaft für Menschen, die sich Gedanken wegen des Alkoholkonsums eines Angehörigen oder Freundes machen. Schau mal auf der Webseite www.Al-Anon.de unter 'Gruppen', wo es bei dir in der Nähe eine gibt und geh da mal hin. Da kannst du dir klar werden, was für dich stimmig ist.
vielen lieben Dank für den Tipp. Werde mir die Webseite ansehen.
Es ist schon mal gut, dass er zur Suchtberatung geht, da er wahrscheinlich eingesehen hat, dass er ein Problem hat. Nur so kann es besser gehen.
Ob du das ganze mitmachen willst, musst du selbst entscheiden.
Ich würde ihm diese eine Chance geben, zwei-drei Monate abwarten. Wenn sich keine Verbesserung einstellt hat es ja keinen Sinn.
Schwierig. Wenn er einfach so ein "Langeweile" Trinker wäre und mal ein Bier zu viel kippt abends, wäre das sicher machbar. Gerade wenn er beschäftigt ist, Ablenkung hat, usw.
So .. wie du es schilderst wäre mir das wohl zu unsicher. Möchte er eine Therapie? Bist du ihm wichtig.
Die Frage wäre auch Warum? Es gibt leider einige Leute die aus Langeweile trinken oder Selbstmitleid.