Wie ist es, wenn ein Mann chemisch kastriert ist?

3 Antworten

Die chemische Kastration erfolgt heute durch die Verwendung von verschiedene Medikamente durchgeführt Diese Medikamente zählen zählen zu ein so genannter GnRH-Antagonist, das heißt, er hemmt die Wirkung des natürlicherweise im Körper vorkommenden Hormons GnRH (Gonadotropinreleasing  hormone).  Normalerweise regt GnRH die auf der Unterseite des Gehirns gelegene Hirnanhangdrüse (Hypophyse) dazu an, zwei Hormone zu produzieren, die wiederum die Produktion von Testosteron im Hoden stimulieren. die GnRH-Antagonisten wie zum Beispiel Firmagon mit dem Wirkstoff Degarelix blockiert diese Abläufe, so dass die Testosteronbildung im Körper zu Erliegen kommt.

Die Medikamente werden in der Regel als Depot-Spritzen gesetzt, die in der Regel 3 Monate wirken sollen. Dieses ist aber vom Stoffwechsel des Mannes abhängig. Hier kommen auf Fälle vor wo die Wirkung schon nach 8-10Wochen nachlässt. Wenn das Mittel weiter verabreicht wird bleibt der Zustand der Kastration erhalten. Man kann das ca. 2-3 Jahre fortsetzten. Dann entweder abbrechen und nach einer gewissen Zeit von 2-3 Monate ist man wieder beim alten Geschlechtstrieb oder man sollte dann die Operation erwägen, da es die Leberwerte beeinflusst.

Die Auswirkungen sind ähnlich wie bei der operativen Kastration:

Zunächst stellen sich Nebenwirkungen wie Hitzewallungen bei den Wechseljahren einer Frau ein. Der Geschlechtstrieb nimmt ab, die Möglichkeit zur Erektion nimmt ab und verschwindet so ca. nach 3-6 Monaten. Der Mann wird in seiner Art ruhiger und sozial umgänglicher. Es ist aber nicht so als ob ihm danach etwas fehlt. Durch den Mangel an Testosteron ist der Geschlechtstrieb ausgeschaltet und dadurch wird auch nichts vermisst. Eine Kastration wird medizinisch von einem Mann sehr gut vertragen. Es gibt ca 150000 Männer in Deutschland die entweder auf Grund von Erkrankungen oder auf freiwilliger Basis chemisch bzw. operativ kastriert sind.

Bei der chemischen Kastration wird Testosteron unterdrückt. Selbst wenn das 100% klappt dauert es eine Weile bis die Samenproduktion völlig eingestellt wird. Unter Umständen 3-6 Monate. Bei einer Entfernung der beiden samenproduzierenden Genitalien können keine Spermien mehr produziert werden. Es können aber noch einige Tage welche in der Prostata gespeichert sein.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Wenn ein Mann "richtig" kastriert wird (Hoden entfernt), bildet er kein Sperma mehr und auch keine Samanflüssigkeit. Und auch kein Hormon, und hat somit keinen, bzw. kaum  Sexualtrieb. Es werden aber oft nur Samenleiter durchtrennt zur Unfruchtbarmachung. Dann kommen die produzierten Samen nur nicht mehr raus.

Bei chemischer Kastration ist es wie bei "richtiger" Kastration: die Hormonbildung (ich denke, Testosteron) wird unterdrückt, kein Treib, keine Spermien, aber in dem Fall noch Samenflüssigkeit.