Ich habe eine Frage zum Thema Pornosucht und Sex/Masturbationsucht?

3 Antworten

Im Kern ist Sucht gleich Sucht.
Die beiden sind sich auch ähnlich, unterscheiden sich aber auch.

Pornosucht bezieht sich auf den zwanghaften Konsum von Pornografie, der zu negativen Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Beziehungen einer Person führen kann. Die sich dabei erhöhtende Toleranz führt dazu, dass eine Person immer mehr und intensivere Pornos benötigt, um dieselbe Erregung zu erreichen.

Sex/Masturbationsucht bezieht sich auf den zwanghaften Drang, sexuell aktiv zu sein oder sich selbst zu befriedigen, der auch zu negativen Auswirkungen auf das tägliche Leben und die Beziehungenführen kann. Ebenso hier führt es u einer Toleranzbildung, wodurch immer mehr Sex oder Masturbation benötigt, um dieselbe Erregung zu erreichen.

Obwohl beide Arten von Sucht ähnlich sind, gibt es Unterschiede in den Auslösern und Auswirkungen. Pornosucht kann durch den einfachen Zugang zu Pornografie im Internet ausgelöst werden, während Sex/Masturbationsucht durch ein tiefes Verlangen nach körperlicher Intimität oder emotionalem Trost ausgelöst werden kann.


daciafelix  14.04.2023, 12:44

Stimmt so ziemlich. Beides kann zugleich, aber es kann auch nicht zusammenhängend nur eine Sucht alleine auftreten. Sex- und SB-Sucht kann auch durch gedankenlose Gewöhnung und dem Drang zu immer und immer mehr entstehen. So kannst du nach praktisch allem süchtig werden, sogar nach Erdbeereis. Unter diese Kategorie fällt auch die berühmte Spielsucht (z. B. Pokern, Roulette) und teilweise der Alkoholmissbrauch.

1
Libertinaerer  16.04.2023, 13:21

Selten so einen Unsinn gelesen.

0
Ist Pornosucht und Sex/Masturbationsucht das gleiche.

Im Grunde genommen: Ja.

Oder hat das eine mit dem anderen nichts zu tun.

Alle 3 existieren NICHT, sondern es sind Erfindungen fundamentalistischer Christen, weil das Christentum im Ursprung ein extrem asketischer und sexual- bzw. lustfeindlicher Kult war - und dies bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts war, und in sehr großen Teilen immer noch ist.

Wissenschaftlich bzw. medizinisch gesehen gibt es nichts davon. Weder Sex, noch Pornos, noch Masturbation machen süchtig. Deswegen sind sie auch offiziell ausdrücklich nicht anerkannt!

Aber es erscheint insbes. Religiösen so, weil uns unsere Natur (verständlicherweise) zur Sexualität drängt (Sexualtrieb), selbst wenn wir eine tiefe Ablehnung anerzogen bekommen haben.

Und im "Kampf" anerzogen unnatürlichem, ja, krankhaftem Verhalten gegen angeboren natürlichem, ja, gesundem Verhalten, behält zuverlässig das gesündere angeborene Verhalten die Oberhand: "Im Großen und Ganzen ist die Unterdrückung ja nie irgendwo gelungen! Gut, man kann ein künstliches Bild der Wirklichkeit propagieren und aufrecht erhalten, in dem viele Dinge tabuisiert sind, über die man nicht spricht, über die man nicht schreibt, über die man nicht berichtet, und, und, und, und. Aber das menschliche Sexualverhalten kann sich ja nicht so schnell ändern. Es ist ja das Ergebnis eines langen, evolutionären Prozesses von Millionen von Jahren. Das kann sich nicht in wenigen Hundert Jahren ändern. Auch nicht in wenigen Tausend Jahren. Das ist gar nicht möglich!" (Prof. Dr. Erwin J. Haeberle, Sexualwissenschaftler)

Aber es geht aufwärts! "Ende des 19. Jhdt. war sozusagen einer der Tiefpunkte der Sexualunterdrückung erreicht, und es ging wieder in die andere Richtung vorwärts. Um 1900 sind immer noch Apparaturen gegen Onanie in den Zeitungen angeboten worden - grausame Apparaturen. Man hat immer noch geglaubt, dass vor allen den Männern, aber auch den Frauen, Onanie schadet. Man hat auch noch bei Operationen die Klitoris entfernt - auch noch um 1900. Also es gab eine enorme Sexualfeindlichkeit, Sexualunterdrückung, und gleichzeitig aber auch Gegenbewegungen der psychologischen Art, der wissenschaftlichen Art, der künstlerischen Art." (Dr. Gabriele Sorgo, Kulturhistorikerin)

Und mit dem Aufstieg des (Breitband-)Internets sowie dem Niedergang der Religion in den gebildeten Gegenden der Welt, ist das Thema praktisch auch durch ...

"Das Schlimmste an der christlichen Religion ist ihre krankhafte und unnatürliche Einstellung zur Sexualität." (Bertrand Russell, Philosoph und Nobelpreisträger)


Aleksej41 
Fragesteller
 16.04.2023, 13:25

So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört. Ich bin zufälligerweise ein strenggläubiger Christ. Und das Christentum, will das wir uns zügeln auf sexueller Hinsicht. Wenn du verheiratet bist. Kannst du praktisch in der Ehe jede Sekunde Sex haben solange du deinen Gott nicht vergisst. Diese beiden Süchten zu leugnen ist krank.

0
Libertinaerer  16.04.2023, 16:51
@Aleksej41
Ich bin zufälligerweise ein strenggläubiger Christ.

Super! Dann hat mein Beitrag ja sein Ziel punktgenau erreicht! 😁👍

Und das Christentum, will das wir uns zügeln auf sexueller Hinsicht.

Eben, genau DAS will das Christentum. Die Natur hingegen möchte das genaue Gegenteil. Dumm gelaufen.

Wenn du verheiratet bist. Kannst du praktisch in der Ehe jede Sekunde Sex haben

? "Jede Sekunde Sex haben" geht auch praktisch ganz gut ohne Ehe - wenn nicht sogar besser.

solange du deinen Gott nicht vergisst.

Aphrodite und Bacchus?

Fun fact: Das viele Denken an das Leiden des Gekreuzigten, hat übrigens dazu geführt, das Sado-Masochismus der einzige Beitrag der christlichen Welt zum globalen Kanon der Sexualität ist. Nun ja ...

Diese beiden Süchten zu leugnen ist krank.

Nein, es ist Fakt!

Die Religiösen haben energisch gefordert, dass die WHO diese angeblichen "Süchte" in die neueste, elfte Version ihres international verbindlichen Verzeichnisses aller Krankheiten und Störungen (ICD-11) aufnimmt.

Die größten Fachverbände waren allerdings geschlossen dagegen, wissenschaftliche Belege für diese Behauptung gibt es auch nicht, und infolge wurde der Unsinn ganz offiziell abgelehnt.

Das ICD-11, mit dem letzten Jahr in Kraft getreten, kennt folglich weder "Sex-" noch "Pornosucht". Es gibt keinerlei Kriterien, diese erfundenen "Krankheiten" zu diagnostizieren, keine, sie zu "behandeln" und bezahlen würde eine Krankenkasse auch nicht dafür.

Wer an ein so diametral zur menschlichen Natur stehendes Bild von Sexualität glaubt, der hat sicher ein Problem - nur eben nicht mit "Sexualität" und/oder "Pornografie", sondern mit "Religion".

Da wird dann schnell die Mücke zum Elefanten, während derjenige, der nicht an Religion "erkrankt" ist, selbst dann keine Probleme mit Sex oder Pornos hat, wenn er ein mehrfaches als sein religiöser Freund davon konsumiert ... 🤷‍♂️

PS: Nachvollziehbar, dass dich Religion eher und (Sexual-)Wissenschaft weniger interessiert. Aber für die immer mehr werdenden Menschen, bei denen es andersherum ist, die können es in den verlinkten Beiträgen sowie ggf. dortigen Links ja auch einfach nachlesen. 😎

Merke: "Ich glaube nicht, dass die Tendenz zu einem sex-orientierten Hedonismus durch zensurierte, fromme Plattheiten rückgängig gemacht werden kann. Kirchliche Ermahnungen, entweder von der Kanzel oder im privaten Gespräch mit Ratsuchenden, sind kaum verbindlicher als die Fußabdrücke eines Dinosauriers in Colorado." (Al Feinberg, Autor)

"Die bedeutendste negative Leistung des Christentums war die 'Problematisierung' der Sexualität (...) Wir brauchen eine Geisteshaltung, die in der Sexualität kein 'Problem', sondern ein 'Vergnügen' sieht. Den meisten Leuten fehlt dazu die Sicherheit - und oft auch die Liebe." (Dr. Alex Comfort, Arzt, Psychologe, Wissenschaftler und Schriftsteller)

0
psithurism2  18.04.2023, 13:56

"Wissenschaftlich bzw. medizinisch gesehen gibt es nichts davon. Weder Sex, noch Pornos, noch Masturbation machen süchtig. Deswegen sind sie auch offiziell ausdrücklich nicht anerkannt!"

Kannst Du das mit verifizierten, authentischen Quellen angeben?

1
Libertinaerer  18.04.2023, 15:27
@psithurism2

Dafür waren die Links gedacht.

Zumindest die beiden englischsprachigen Artikel verweisen auf einschlägige Studien, bzw. die Reaktion der WHO (wo man sich natürlich auch einfach mal die Rubrik der Suchterkrankungen des ICD-11 anschauen kann: Substanz-gebundenes Suchtverhalten und nicht-substanzgebundenes Suchtverhalten)

Andersherum sind Behauptungen "Sucht"-Fans an den Haaren herbeigezogen. Sehr schön kann man das an ihrer "Bibel", dem auch hier bei GF gerne verlinkten "Your Brain On Porn"-Video sehen.

Simplicissimus hat es mal auseinandergenommen: Wie Pornos dein Gehirn zerstören (oder auch nicht) (YT fordert - im Gegensatz zu YBOP - leider einen in Deutschland nicht notwendigen Altersnachweis, aber es gibt ja diverse Apps/Programne und Webtools, um ein Video auch ohne herunterladen zu können)

Ansonsten wären weitere Anlaufstellen:

Wenn es neue Studien von Relevanz gibt, wird man dort, sowie bei dem bereits in Linkliste aufgeführten Psychologen, vermutlich fündig.

Konkrete Studien contra einschlägiger Behauptungen wären u.a.:

2

Ist nicht das gleiche. Um pornosucht zu bekämpfen sollte man nicht mit masturbation aufhören sondern erstmal ohne pornos masturbieren, weil sonst wären die dränge zu stark ubd man würde wieder abhängig werden. Wenn man dann nicht mehr süchtig nach pornos ist kann man dann nofap machen


Libertinaerer  26.04.2023, 00:29
@psithurism2

Fundamentalistische Feministinnen und fundamentalistische Religiöse pflegen bei dem Thema eine so ungewöhnliche wie eigenartige Allianz (siehe auch Alice Schwarzer).

Weniger radikale Feministinnen sehen das durchaus anders - die medizinische Fachwelt und die Sexualwissenschaft ja ohnehin.

0