Wer das sagt, ist einfach nur dumm.

Autismus ist keine Krankheit, sondern eine tiefgreifende Entwicklungsstörung.

Und es ist keine gesitige Behinderung, sondern hat man es als seelische Behinderung eingestuft, da Autismus weder eine geistige- noch körperliche Behinderung darstellt (denen ist kein besseres, drittes Wort eingefallen). Es gibt Autisten, die zusätzlich geistig behindert sind, aber eben nicht alle Autisten.

Hochfunktionale Autisten sind überigens frühkindlcihe Autisten- hochfunktional steht für eine mindestens normale Intellligenz. Leider nimmt man zwischenzeitlich den Begriff hochfunktional im Bezug auf Autismus wörtlich und wenn einer viel kann (Schuhe zubinden, Auto fahren, alleine wohnen, arbeiten, ...), ist er hochfunktional. AS grenzt sich ab, da man da eine mindestens normale Lautspracheentwicklung haben muss und mindestens einen normalen IQ- sonst ist man Autist wie alle anderen auch.

Aber auch AS stellt eine Schwerbehinderung dar. Reize nicht normal filtern zu können setzt einem zu, mit zunehmendem Alter immer mehr. Nicht nur Geräusche aller Art, Gerüche, visuelle Eindrücke, was man schmeckt oder fühlt- sondern auch Stimmungen von anderen. Auch wenn man nur Zeuge von Streitigkeiten wird, kann einem das gewaltig zusetzen. Autismus verläuft heterogen. Menschen mit AS können da mitunter größere Probleme haben als vielleicht ein frühkindlicher Autist mit geistiger Behinderung, bei dem Außenstehende mehr sehen von der Behinderung.

Kommunikationsprobleme erschweren den Alltag ebenso wie die Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion. Auch wie man selbst auf andere wirkt durch seine Körpersprache, wie man spricht/betont, fehlender/nicht-intuitiver Blickkontakt usw. erschwert den Alltag (Vorstellungsgespräche, Arbeit, Kontakte allgemein).

Das Bedürfnis nach Routinen macht es schwer, mit Veränderungen umzugehen. Man kann nicht mal eben spontan und flexibel auf Arbeit in ne andere Abteilung oder in die Spätschicht wechseln. Das behindert einen normal zu funktionieren auf Arbeit.

Mit AS einhergehende motorische Störungen können einen auch stark beeinträchtigen.

Auch bei AS hat man mit Reizüberflutungen zu tun, die in Overlaods, Meltdowns und Shutdowns enden.

(...)

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Zu Frage 1)

Das hebe nicht ich herausgefunden, sondern eine auf Autismus spezialisierte Psychiaterin. Ich hatte nur den Verdacht, nachdem ich etwas darüber gelesen habe. Ich war 23, gestellt wurde die Diagnose mit 24.

Zu Frage 2)

Inselbegabung ist die deutsche Bezeichn ung für das Savantsyndrom. Weltweit gibt es nur 100 Savants, davon sind knapp die Hälfte Autisten. Aber da unter 150-200 lebend geborenen Menschen einer im austistischen Spekrtrum ist, sind auch bei autisten Inselbegabungen sehr selten. Ich habe keine. Und man entwickelt kein Interesse dafür- das ist bei den für Autisten so typischen Spezialinteressen so. Inselbegabungen hat man- oder hat man nicht.

Meine Spezialinteressen haben sich gewandelt, als Kind waren es Dinosaurier, später Astronomie und ab dem 8. Lebnensjahr Psychologie und später auch Serienkiller. In der Schulzeit hatte ich flüchtige Interessen in Themenbereiche der Biologie usw. Pilze finde ich jetzt interessant, aber durch Berufsleben und Alltag finde ich weniger Zeit, viel zu recherchieren. Was ich an sich immer gern gemacht habe ist Fotografieren.

Zu Frage 3)

Die Frage ist zu unpräziese gestellt. Die Kindheit erstreckt sich in die Phasen frühe Kindheit (3-6 Jahre), mittlere und späte Kindheit (6-11 Jahre) und Jugend (ab 11-19). Ich könnte zu jedem Tag Romane antworten, wie ich mich verhalten habe. Was genau soll hier geantwortet werden? Wie verhalten und wann, in welcher Situation?

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Nein

Nein. Ich würde mein Kind auch nicht aus dem Kindergarten nehmen, wenn der Erzieher ein Mann wäre, Ausländer, wenn er dick oder dünn wäre.

Wie der jeweilige Mensch ist, wäre für mich entscheidend- und ein Geschlecht, eine Herkundft oder eine Diagnose sagt nichts darüber aus, wie hingebungsvoll er seine Arbeit macht.

Und wenn einer meinem Kind (noch hab ich keins, aber wenn...) was Schlimmes antun würde, würde ich eher dafür sorgen, dass der Erzieher seinen Job verliert bevor ich in der heutigen Zeit bei dem Mangel an Plätzen mein Kind aus dem Kindergarten nehme. Ich arbeite Vollzeit, mein Lebensgefährte ist selbstständig. Bei uns muss man wohl schon Plätze beantragen, wenn man die Pille absetzt, denn eine Kollegin hat bei ihrer Schwangerschaft einen Platz beantragt das Kind ist jetzt über ein Jahr alt und sie wartet noch immer.

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Ja, wenn man sich vom Wesen her versteht, warum nicht. Bei Freundschaft geht es ja um die Gemeinsamkeiten, die gemeinsamen Werte und Interessen, dass man sich liebt (nicht sexuell, versteht sich), respektiert, akzeptiert, man ehrlich ist, sich vertraut. Dass man füreinander da ist.

Spaß haben sicher auch- aber wenn man nur jemanden zum Shoppen braucht oder als Begleitung ins Kino, in einen Pub, in den Urlaub (weil manche Nichtautisten sowas alleine nicht können), das kann man auch mit seinen nicht-autistischen Freunden ausleben. Zu viele solcher Interaktionen schaffe ich kräftemäßig nicht, da viele stressig und laut sind. An vielen Dingen habe ich auch kein Interesse und wenn es nicht nur Zeit und Kraft kostet und viele Menschen da sind- sondern auch noch Geld kostet (so viel hab ich nicht zur Verfügung), geh ich auch nicht aus Solidarität mit. Ich "opfere" mich nicht, nur weil jemand was nicht alleine kann. Wenn mich z.B. ein Film nicht interessiert, sollen Personen aus meinem Umfeld andere fragen, ob sie mitgehen.

Ich habe solche Freundschaften. Meine Freundin wohnt in Mannheim, ich am südwestlichen Ende von Thüringen. Wir schreiben ab und an und sehen uns, wenn möglich, 1-2x im Jahr. Monentan sind wir noch in der Planung, sie besucht mich in der ersten Urlaubswoche. Entweder fahren wir zu ihr und verbringen Freitag-Sonntag in Mannheim und fahren dann mit ihr zu uns und fährt dann mit dem Zug wieder heim, oder sie kommt mit dem Zug und wir fahren sie heim und sind ein paar Tage bei ihr in der Großstadt. Mehrstöckige Buchläden sind toll ^^ (ich wohne auf dem Dorf, der Laden in der Nachbarstadt ist klein) und die fremdländische Küche mag ich (persisch, afrikanisch, arabisch, ...). Sie schätzt die ruhe auf dem Dorf, so sind die wenigen Tage schöne Urlaube für uns.

Ich melde mich jedoch weniger bei meinen Freunden, nicht, weil ich keinen Bock auf sie habe, sondern weil ich die Zeit nicht habe. Melden sie sich, bin ich für sie da. Vor allem, wenn es um Probleme geht. Aber ich schreibe nicht regelmäßig alle an und betreibe Smalltalk, wie es denen geht oder schwätze über Belangloses wie anderer Leute Kleidung oder sowas. Das liegt u.a. an meinen Routinen. Nach der arbeit (Vollzeit) hab ich meist Termine (ich lege Arzttermine auf die Zeit nach Feierabend) oder geh einkaufen- danach bin ich erschöpft. Dann ruhe ich aus, habe im Haushalt und Garten zu tun, koche. Abends zu unbestimmter Zeit kommt mein Freund heim (ist selbstständig). Danach folgt unsere Routine. Kochen, essen, etwas Ordnung in der Küche schaffen und zeitnah zu Bett gehen, da mein Wecker wegen der Arbeit um 04:45 Uhr klingelt. Ich bin zusätzlich in einer Online-Selbsthilfegruppe tätig, was auch Zeit kostet. Wenn Freunde also Kontakt zu mir wollen und brauchen, müssen die sich melden. Ich schreibe ihnen nur selten. Meist, wenn was Wichtiges los war. Aber ich kann nicht jeden immerzu anrufen und nur so daherschwatzen, wie es dem geht, denn aus solchen Unterhaltungen werden oft lange Gespräche und das bringt mich durcheinander, vor allem, weil ach telefonieren stressig ist.

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Du kannst es kaum sicher erkennen und von ähnlich-verlaufenden Diagnosen unterscheiden, da einzelnde Merkmale, die man sehen kann, spüren kann, auch andere Ursachen haben können. Selbst manche Diagnostiker können es nicht immer sicher von anderen Diagnosen abgrenzen.

Wenn Du Dich intensiv mit dem Thema und den Diagnosekriterien befasst, kannst Du maximal Vermutungen haben, aber Du solltest Dich hüten, bei ein paar Übereinstimmungen jedem gleich Deinen Diagnoseverdacht mitzuteilen, nur weil er ielleicht ein intensives Hobby hat und wenig Freunde.

Fehlender Blickkontakt zum Beispiel hat ja auch mehrere Ursachen. Auch Schwierigkeiten in sozialen Situationen. Sowas merkst Du sicher bei anderen, aber das bedeutet nicht, dass alle, die das haben gleich AS haben müssen.

Wenn Du weißt, dass jemand Asperger-Autist ist, frag ihn, was er möchte und wie er behandelt werden möchte von Dir. Autismus verläuft heterogen, jeder Autist ist anders. Auch jeder Mensch. Man kann ja auch alle anderen nicht gleichbehandeln und ihnen geht es gut damit.

Autismus bedeutet auch nicht, dass man zwangsläufig leidet wie bei Krebs oder an Allergien und anderen Krankheiten. Man hat AS oder hat es nicht. Und ja, man hat damit teils erhebliche probleme, aber Leid im Sinne von leiden ist es auch nicht. Dafür war ich zu oft schlimm krank, dass ich jetzt für mich schreiben würde, ich leide an AS.

Wie ich mir wünschen würde, dass man mit mir umgeht? Normal halt. Respektvoll. Mich nicht zwingt wie andere zu sein, z.B. gesellig, alles mitmachen zu müssen. Ich finde es schlimm wenn manche meinen einen therapieren zu wollen, lang zu umarmen- so nach dem Motto, wenn man es lang genug einem antut gewöhnt der sich schon dran. Gut wäre, wenn andere damit klar kommen, wenn ich nur normal "Hallo!" sage.

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Ich denke, es kommt auf das jeweilige Buch an und auf das Kapitel selbst. Wenn ich Thriller lese, fände ich es langweilig und desktruktiv, wenn da jedes Ermittler-Kapitel spannend denden würde. Hingegen bei den Kapiteln des Täters ist es für mich ein Muss. Oder wenn sich z.B. eine Meute gegen einen Tatverdächtigen zusammengeschlossen hat und auf sein Haus zustürmt- da sollte es auch spannend bleiben. Kapitel über das leid der Familien der Opfer sollten auch in der jeweiligen Szene abgeschlossen sein und nicht spannend enden- auch wenn es in einem weiteren Kapitel da anknüpft.

Wenn z.B. in Kapiteln aus Sicht des Tätest oder des Opfers geschrieben wird und das z.B. schräg gedruckt, ist es oft noch packender.

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Die Geschichte kenne ich. Ich glaube, die ging noch etwas weiter, nämlich dass der, der am Fenster lag, nur Betonmauern und Gebäude vor sich sah und stattdessen von einem Park, Bäumen, Blumen, spielenden Kindern usw. erzählte. Als der, der den Tod des anderen nicht verhinderte das Bett bekam, war er erschüttert. Ich weiß nicht mehr so genau, ob er in der Version, die ich kenne, daraufhin an Herzversagen starb. Ich glaube ich hab dazu auch vor alnger zeit auf youtube ein Video gesehen, sehr minimalistische Zeichnungen, aber es war schön gemacht.

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Ja, es ist möglich- aber nicht ratsam, es vorzutäuschen. Vor allem, wenn man tatsächlich "was" hat- aber lieber Autismus haben möchte und eben das vorspielt, weil einem die andere diagnose zu blöd ist. Denn dann bekommt man keine Hilfe.

Allerdings ist eher möglich, Asperger Syndrom oder hochfunktionalen Autismus vorzutäuschen, bei niederfunktionalen Autismus ist es schwerer.

Allerdings muss man neben einem extrem guten Fachwissen auch verdammt gut schauspielern können, denn man bekommt ja nicht nur Fragebögen, sondern hat Tests und Gespräche und wird da die ganze Zeit beobachtet und gute Ärzte können sicher unterscheiden, ob der Blickkontakt bewusst unterdrückt wird oder nicht bzw. wenn er vorhanden ist, ob er gefaked ist, starrend- oder unauffällig. Die haben da auch so ihre Tricks, wie sie einen sprechen lassen, dass man frei spricht- denn dann kann man weniger auf das Schauspiel achten.
Allein wie man einen Raum betritt, was man anstarrt- wird beobachtet und ist auch Teil der Tests. Wie man spricht und betont wird beobachtet- nicht nur was man sagt. Man wird unter Stress gesetzt- die achten auf Stimming usw. Die Fragestellung in den Fragebögen sind auch Teil der Tests- manche Fragestellungen sind für Autisten eher nicht verständlich- für Nichtautisten schon- da zwischen den Zeilen gefragt wird, also nicht direkt, sondern indirekt.
Es kommt also nicht nur aufs Fachwissen an, sondern ob man auch die Symptome aufweist.
Jemand, der sehr spät erst diagnostiziert wird muss auch für den Arzt sichtbare Kompensationsstrategien haben, denn wenn man sich zu auffällig darstellt, ist es ungalubhaft, da man ja heute mehr Wissen über Entwicklungsstörungen hat als noch zu meiner Kindheit.

In der Regel gibt es auch bei Erwachsenen in der Abklärtung Fragebögen an die Eltern oder andere Zeitzeugen wie Geschister usw., so diese noch leben. Die wollen Zeugnisbeurteilungen lesen, Fotos aus der Kindheit sehen usw.

Es ist also schwer- aber sicher nicht unmöglich, da es ja auch zu Fehldiagnosen kommt, also jemand die Diagnose erhält, ohne Autist zu sein bzw. Autist ist- aber dies nicht erkannt wird.

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Du hattest einen Black-Out. Das kann passieren. In Anbetracht Deiner Situation sicher auch nicht einfach (Corona). Auch wenn es sich leichter schreibt und lesen wird, als es umsetzbar ist- mach Dich nicht weiter fertig. Es ist passiert.

Geh in die Nachprüfung und wenn das nichts wird, wiederholst Du das Jahr einfach.
Außer, Du hast den Lehrvertrag schon unterschrieben- wenn die Dich dennoch nehmen, kannst Du Dich ja erkundigen, ob Du, wenn Du die Abschlussprüfung bestehst, dann einen gleichwertigen Abschluss anerkannt bekommst.

Ich hatte damals den Realschulabschluss bestanden und eine Ausbildung gemacht- aber viele andere in der Klasse hatten ihre Prüfungen auch verhauen und haben die Ausbildung begonnen- und haben dann den vergleichbaren Realschulabschluss bzw. Hauptschulabschluss bekommen, nur mussten die dann noch zusätzlich in Englisch geprüft werden, wenn ich mich recht erinnere, obwohl wir das Fach wegen Fachlehrermangel die ganzen 3 Jahre nicht hatten. Die mussten das auch separat beantragen damals. Die Klassenlehrerin fragte damals, wer Interesse hat, aber da es mich nicht betraf, hab ich da nicht weiter zugehört.

Man kann Schulabschlüsse auch auf der Abendschule nachholen. Es geht immer weiter.

Wenn Du nicht aufgibst, hast Du nichts verbaut im Leben, auch wenn es sich so anfühlt. Jeder kann einmal scheitern.

Ich wünsche Dir viel Kraft.

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Es gibt auch distanzlose Autisten. Ich war auch so und habe mit Erwachsenen geredet, sie einfach angequatscht und über meine Interessen zugetextet. Monologe gehalten usw. oder hab Menschen herbei gerufen und gefragt, wo sie herkommen- zum Beispiel hab ich quer über die Straße 2 farbige Männer zu mir gerufen- ich (Kindergartenalter) saß auf dem Kindersitz auf dem Fahhrad meiner Mutter, sie schob mich- und ich fragte die Männer, wo sie her kommen (Afrika, sagten sie) und hab die dann gefragt, wie es da ist und ob sie schon Löwen, Giraffen, Zeberas usw. gesehen haben und wie die reichen. Ich halt- und meine Mutter schämte sich und schimpfte dann mit mir, dass man das nicht macht. Die beiden Männer haben aber gern mit mir geredet, sie haben zumindest bei jeder Frage gelächelt und sie brav beantwortet.
Oder ich (Kindergartenalter) bin beim Eisessen aufgestanden und hab allen Erwachsenen diese Glitzerschirmchen geklaut vom Tisch oder Eis und hab dienen gesagt, das wäre nur was für Kinder... oder hab die Bedienung hergerufen aus vollem Hals: "Tischdienst, komm mal her, im Kindergarten bin ich auch immer Tischdienst, aber Du hast eine schönere Schürze an!"
Oder mit 2,5 Jahren, wir hatten einen Hamster- ich war im Krankenhaus und hab das der krankenschwester erzählt, die mich dann fragte, wer den Hamster füttert- da soll ich gesgt haben: "Keiner, der frisst doch alleine!" Aber daran erinnere ich mich jetzt nicht.

Ich bin auch auf andere Kinder zugegangen- man hat ja als Autist keine Angst vor Menschen- man versteht die nur nicht... aber es hat nicht funktioniert. Vor allem, weil ich als Mädchen Spinnen in der Hand hatte und sie begeistert anderen zeigen wollte- aber andere Angst hatten und schreiend wegrannten, was ich nicht verstand und hinter ihnen herlief, weil ich dachte, die wollen Fangen mit mir spielen.

Wie sich das Kind gefühlt hat, wenn es unter Menschen war, kann keiner beurteilen- nur das Kind selbst.
Bis zu einem bestimmten Punkt ahmt man andere nach und zwingt sich die Rolle, was man bei anderen als Normal erachtet, nachzuspielen- bis man zusammenbricht und nicht mehr kann. Manche haben das in der Pubertät- ich hatte es mit 23. Mit 24 bekam ich die Diagnose Asperger Syndrom. Mir unterstellt man auch so vieles, wie ich als Kind gefühlt hätte- aber alle lügen über mich. Nur- man redet einfach nicht mit anderen über sich. Über das eigentliche Ich, über das Ich, dass sich seit es denken kann anders fühlt als andere. Man versucht es- so wie ich im Kindergarten- aber man bekommt gesagt, man ist nichta nders... oder man bekommt gesagt, dass man langes Haar hat, das andere Mädchen kurzes Haar- klat ist jeder anders... und da gibt man als Kind auf- man hat ja auch keine Worte für das Andersfühlen- aber man weiß, dass man anders ist. Man wird ja auch mit anderen verglichen, was die so alles machen und können- und spielt es einfach verzweifelt nach, weil man denkt, man muss wie die sein, mit denen man verglichen wird.

AS ist angeboren und verläuft heterogen- das bedeutet, jeder Autist ist anders. Bei AS gibt es Diagnosekriterien. Aber zu den Diagnosekriterien gehört nicht, dass man nicht mit anderen spricht oder alles und jeden meidet. Schüchternheit ist auch kein Symptom für oder gegen AS. Jeder Mensch kann es werden und sein und wieder ablegen. Wenn sich das Kind Deiner Bekannten so verändert hat, kann zusätzlich neben AS eine soziale Phobie entstanden sein.

https://de.wikipedia.org/wiki/Asperger-Syndrom#Diagnosekriterien

So kann jeder Asperger andere Merkmale haben, die bei jedem wieder unterschiedlich stark ausgeprägt sind. Hinzu kommt die Intelligenz- und die Prägung durch das Umfeld selbst, wie jemand mit AS auf andere wirkt.

Entscheidender bei AS ist, wann die Lautspracheentwicklung einsetzte und wie das Kind gesprochen hat. Ob Entwicklungsschritte ausgelassen wurden und das Kind z.B. nicht krabbelte sondern gleich lief.
Manche Autisten haben einen ungewöhnlichen Gang (Zehengang oder auf der Ferse). Auch wenn der Fuß normal steht- sie gehen auffällig-anders.Motorische Störungen sind für AS typisch. Häufiges Fallen, Stolpern und Schwierigkeiten mit Besteck zu essen, Stifte halten und Schreiben.
Auch kommt es gehäuft zu Schreibabys bzw. absolut stillen Kindern, die wenig-kaum weinen und schreien.
Ob das Baby/Kleinkind eher auf Dinge reagiert oder auf die Eltern. Blickkontakt ist entscheidend- ob der intuitiv erfolgt oder antrainiert werden musste durch die Eltern. Reagiere das Kind auf den Namen usw., wenn man es rief und es dabei ins Spiel vertieft war- nach sowas wird bei der Diagnostik auch gefragt.
Wie das Kind gespielt hat, ob es mit Puppen spielte und wie ud wenn ja, ob es sie nur aneinanderreihte oder das mit ihnen nachspielte, was andere ihr vorgaben oder sie sich aus dem Umfeld wie Nachbarn, Kindergarten, abgeschaut hat.
Das bestehen auf Routinen deutet auf AS hin. Probleme haben, wenn sich Dinge verändern.
Typisch sind auch Meltdowns, Overloads, Shutdowns. Wenn das Kind vor anderen kompensieren kann, passiert das meist, wenn man zu Hause ist.
Oft treten auch nicht alterstypische Interessen auf. Kinder interessieren sich nicht nur wie andere für Dinosaurier, sie werden zu Experten. Oft ensteht eine Besessenheit mit den Themen und sie bedassen sich obsessiv damit, stundenlang.
Stimming tritthäufig auf, mit den Händen flattern, Nägel knabbern (oft bis es blutet), summern, mit dem Oberkörper vor und zurückwippen, die Finger ineinanderschieben, reiben usw. und selbstverletzendes Verhalten kann auftreten.
Reizüberflutung ist typisch, das Ablehnen bestimmter Kleidung usw., das Bestehen aug bestimmte Lebensmittel oder deren Anzahl auf dem Teller. Essbesonderheiten können auftreten. Schwierigkeiten (keine Unfähigkeit- sondern Schwierigleiten!) mit Mimik, Gestik, Körpersprache, irobie, Sarkasmus, Witze, Gesichter erkennen, namen merken usw.

Aber für all das gibt es Ausnahmen. Nicht jeder Autist ist gleich.

Wenn Du die Diagnose anzweifelst, sollte es nicht sein, weil Dir das Kind nicht schüchtern genug war, als es klein war- es jetzt aber ist. Frag lieber nach, was alles zur Diagnose geführt hat. Wenn Deine Zweifel dann noch immer berechtigt sind und sich nicht nur auf das Argument der Schüchternheit stützen und wie Du das Kind wahrgenommen hast, als es jünger war, rede mit den Eltern- wenn tatsächlich etwas dazu geführt hat, dass das Kind "nur" autistische Züge hat, kann sich das eigentliche Problem des Kindes verschlimmern.

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Nun, wenn keine Reaktion erfolgt, kann das viele Gründe haben.

Die Frage war eine Fake-Frage oder schlimmer noch, eine Troll-Frage und der Fragesteller amüsiert sich über alle, die ihre Freizeit hier damit verschwenden, Fragen zu beantworten.

Danke als Reaktion auf Hilfe ist dem Fragesteller nicht bekannt, da es in der Erziehung nicht vermittelt wurde.

Der Fragesteller wollte so schnell wie möglich einfach nur Antworten, weil es eilt, weil er Stress hat, massive Probleme, Ängste usw. und dann wieder offine gehen und entsprechend handeln und hat es vergessen.

Oder aber- Du gibst Dir Mühe, aber die Antwort war weder richtig noch hilfreich- warum dann dafür danken, wenn man keine Hilfe bekam. Hat man ja hier auch oft- man stellt oder liest eine Frage, die eigentlich klar und sachlich formuliert ist, liest aber Antworten zu völlig anderen Beriechen, die zwar mit der Frage zusammenhängen, aber nicht gefragt wurden.

Wenn man hier antwortet, sollte man es tun, um anderen zu helfen. Alle damit verbundenen Erwartungen sollte man abschalten. Klar, ein Dabke auf hilfreiche bzw. nicht falsche Antworten ist schön, aber für mich nicht notwendig.

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Autismus bewirkt nicht, dass sich alle Autisten gleich verhalten, egal ob es sich auf Verliebtsein bezieht, Hunger zu haben, glücklich zu sein, traurig usw.

Ich habe mich damals so verhalten, dass ich es meinem jetzigen Freund irgendwann gesagt habe. Er mir dann auch und wir sind jetzt seit 6 Jahren, 3 Monaten und einem Tag zusammen. Davor war es ungefähr so.

Davor habe ich eben häufiger grinsen müssen, vor allem, wenn ich ihn sah. Er zog damals in die leere Wohnung nebenan ein... hätte ich keine Ohren, hätte ich wohl im Kreis gegrinst. Ich habe schon seine Nähe gesucht, unter Vorwänden, um das mit der Hausordnung zu regeln und wie er es mit Wäscheaufhängen auf dem Boden so vor hat, da die anderen Mieter es nicht genutzt haben und ich am Samstag die gesamte Wäsche gemacht habe... und eben durch solche Gespräche kamen wir dann auf andere Themen, was wir für Musik mögen usw. Ich saß auch oft um die Zeit, als er Feierabend hatte hinter der Wohnungstür und grinste in mich hinein, als ich seine Fußtritte hörte und wie sein Schlüssel klapperte.
Er war kaum anders... auch er klingelte unter Vorwänden, dass doch der Müll am Folgetag geholt wird und meine Tonne ja voll ist- es war Februar, Wohnungstür stand offen, wir im Treppenhaus und es wurde kalt- ich sate dann, ich hätte Dune- Der Wüstenplanet (Film) rausgelegt und wolle ihn anschauen, aber das Original mit Sting usw.- da war er begeistert und wir sahen den Film gemeinsam... und so wuchsen wir lagsam zusammen und am 14. Februar stand ich eben mit einem dekorativen Kerzenständer für seine Wohnung vor der Tür und stammelte erst schüchtern und nervös und unsicher etwas von Einzugsgeschenk- und sagte dann, es wäre egal, alles Gute zum Valentinstag... irgendwann waren wir dann zusammen.

Nervös war ich schon, aber nicht abweisend. Ich werde nur abweisend, wenn mich jemand anmacht und ich kein Interesse habe.

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Mein Bruder hat Autismus (Autismus-Spektrum-Störung), aber irgendwie glaube ich nicht, weil er verhält nicht so wie ein Autist..?

Nach verdammten 13 Jahren, die meinen Bruder lebt, habe ich durch einen Brief, der in seiner Tasche lag, den über Autismus beinhaltet ist, erfahren, dass mein Bruder Autismus hat. Davor wusste ich nicht, dass mein Bruder Autismus hat. Ich dachte, er hätte irgendwelche Sprachstörungen, aber doch nicht gleich Autismus, was mich schon irgendwie enttäuschend macht, weil ich die ganze Zeit gedacht hab, dass er nur irgendwelche Sprachstörungen hat. Mein Bruder geht schon lange, seit dem er 5-6 Jahre alt war, auf einem Internat für "Schwer"behinderte, die die Sprachprobleme angeblich verbessern, gar heilen, soll. Er hat sich bis in dieser Zeit ziemlich gut - nein, sogar sehr gut - verbessert, er beherrscht etwas mehr oder weniger die Gebärdensprache, die als Unterstützung dient, er versteht uns meistens in der Familie sehr gut und ist in der Lage zu antworten, das nicht jeder Autist - schätze ich mal - beherrschen kann. Außerdem ganz wichtig, er ist immer motiviert, geht immer sehr gut gelaunt zur Schule (laut Zwischenzeugnis) und ist laut der Lehrern und die Beaufsichtigen ein freundlicher Schüler, der immer Spaß an der Schule hat. Mittlerweile ist auch 13 Jahre alt geworden und geht ganz normal in die 5. Klasse im Internat für (Schwer)behinderte, aber eben für Schülern, die die volle Unterstützung für die geistige Entwicklung brauchen und dementsprechend auch bekommen. Desweiteren aus dem Zwischenzeugnis ist, dass er meist eine Unterstützung benötigt, um eine Situation durch Sprechen zu klären, da er im Bereich "Hören" und Kommunikation ganz schwer große Probleme hat. Denkt ihr, dass das einer zu den Symptomen vom Autismus gehört, oder nicht? Außerdem fehlinterpretiert der Junge sehr häufig, dadurch kommt es bei ihm zur große innere "Erregung", spricht. er rastet immer aus, weil er die ganzen Dingen, die er wahrnimmt, falsch versteht. Ist das auch ein Symptom von Autismus? Aber irgendwie kommt er nicht so vor, als würde er Autismus haben. Außer, dass er beim Hören und Sprechen, und diese häufige Fehlinterpretation Probleme hat, ist der Junge wirklich ganz normal wie mich - zum Beispiel. Obwohl er rastet dann immer aus, wenn ich mal mit meiner Schwester mit ihm, beispielsweise, "Mensch, Ärgere dich nicht" und er verliert, dann rastert er manchmal richtig aus. Aber man merkt es, dass er versucht, die Kontrolle über seine Emotionen zu halten. Nicht desto trotz glaube ich es einfach nicht, dass er angeblich Autismus hat. Denn doch, wäre sein Leben aus unendlich vielen Hindernissen, die er vielleicht nicht schaffen wird, was ich auch an ihm sehr glaube, denn für ein 13 Jährigen, hat er mächtig Potenzial alles zu schaffen! Ich mache mir sehr sorgen, um ihn, dass er sein Leben gar nicht packen wird und nur noch schlimmer wird. Ist Autismus behandelbar, gar - wäre wirklich ein Wunder - auch heilbar? Denn das würde ich für meinen Bruder wirklich sehr wünschen!

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Ich selbst habe auch Autismus, Asperger Syndrom, eine Form davon. Ich falle auf- aber an Autismus denkt da keiner. Wenn ich es erkläre, dann bestätigen die Leute es- "Ja, stimmt!"- oder sowas sagen sie dann. Die meisten Menschen jedenfalls. Manche sagen auch, dass es nicht sein kann, da ich ja spreche- wobei beim Asperger-Autismus die Sprachentwicklung normal ist, nicht selten überdurchschnittlich früh beginnt- aber diese Menschen haben kein klares Bild von dem, was Autismus ist und was nicht. Sie haben nur irgendwo einmal gehört, dass Autisten nicht sprechen und so ist alles, was sprechen kann, kein Autist für sie. Man lernt damit zu leben.

Neben Asperger Syndrom gibt es noch den a-typischen Autismus und den frühkindlichen Autismus, der sich in hochfunktionalen Autismus, mittelfunktionalen Autismus und niederfunktionalen Autismus unterteilt.

Welche genaue Diagnose aus dem Autismusspektrum Dein Bruder hat, weiß ich nicht, da Du aber von Sprachstörungen schreibst, tendiere ich eher zu frühkindlichen Autismus. Aber eie sind Autisten denn bitte, wie stellst Du Dir Autisten vor? So wie Du schreibst scheint Dein Wissen ja sehr begrenzt zu sein. Von dem, was Du über Deinen Bruder schreibst, schließt nichts Autismus aus! Nichts! Autismus verläuft heterogen, das bedeutet, jeder Autist ist anders. "Den Autisten" gibt es daher nicht. Daher liest man oft: Kennst Du einen Autisten, kennst Du einen Autisten.

Autismus selbst ist weder heil- noch behandelbar- was eigentlich auch in kurzer Zeit googelbar gewesen wäre. Autismus bedeutet auch nicht, dass man sein Leben nicht packt- woher hast Du diese Vorstellungen? Ich packe mein Leben ganz gut, ich habe u.a. eine Beziehung zu einem Nichtautisten (über 6 Jahre), ich habe Freunde- die ich nur selten sehe, u.a. wegen Arbeitszeiten oder weil die zu weit weg wohnen, ich hab Führerschein und Pkw, Vollzeitjob auf dem ersten Arbeitsmarkt, einige Jahre allein in eigener Mietswohnung gewohnt (bis ich mit meinem freund zusammengezogen bin) usw.- ich lebe anders, aber ich habe Dinge errreicht, die nicht jeder Nichtautist erreicht hat. Daher sorge Dich jetzt nicht um die Zukunft eines 13jährigen. Was zählt für ihn und euch ist das Jetzt. Selbst wenn er nicht-behindert wäre und bei euch in der nahegelegenen Schule, könnte keiner sagen, was aus ihm werden wird.

Autismus bedeutet auch nicht, dass man unfähig ist, andere Sprachen wie z.B. die Gebärdensprache zu lernen. Viele Autisten, die nicht sprechen können bzw. kaum sprechen können, nutzen sie.

Autismus bedeutet auch nicht, dass man nur dann Autist ist, wenn man schlecht gelaunt zur Schule geht. Wenn es ihm dort gut geht, warum sollte er schlechte Laune haben?

Zum Autismus allgemein:

Es gibt Gemeinsamkeiten, die alle Autisten haben, das sind die Symptome für die jeweiligen Autismus-Diagnosen- aber es müssen nicht alle Symptome aus den jeweilgen Bereichen vorhanden sein. So müssen beispielsweise bei der AS-Diagnostik aus dem Bereich "qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion" mindestens zwei der vier Merkmale (1. merkliche Beeinträchtigung mehrerer nicht-verbaler Verhaltensweisen, die die soziale Interaktion steuern, wie Blickkontakt, Gesichtsausdruck, Körperhaltung und Gesten 2. Beziehungen zu Gleichaltrigen werden nicht oder nicht dem Entwicklungsstand entsprechend entwickelt, 3. Mangel an spontaner Hinwendung zu anderen, um mit diesen Freude, Interessen oder Stolz über eine Leistung zu teilen (betroffene Kinder neigen zum Beispiel nicht dazu, Dinge, die sie interessieren, anderen Menschen zu zeigen), 4. Mangel an sozialer oder emotionaler Gegenseitigkeit) vorliegen.

Also kann ein Asperger da alle 4 Merkmale haben, andere 3, andere nur 2. Jedes dieser Symptome ist bei jedem unterschiedlich stark ausgeprägt. Bei Deinem Bruder ist es dann kaum anders- auf seine Autismus-Diagnose bezogen. Hier wird Dir allerdings keiner Antworten geben können, ob Deine Zweifel an der Diagnose begründet sind oder nicht- vielleicht solltest Du mit Deinen Eltern reden, dass Du von der Diagnose erfahren hast und lass es Dir erklären. Über Autismus selbst gibt es zahlreiche Bücher, Internetseiten, Gruppen und Foren von Autisten, die auch offen sind für interessierte und Angehörige.

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Ja, und Landwirt, Einzelhändler, Altenpfleger, Tischler, Schauspieler, Musiker, Maler, Autor, Leiharbeiter, Sozialarbeiter, Friseur, ...

AS schließt von der Sache her nichts aus. Aber (Asperger)Autist zu sein qualifiziert jemanden nicht automatisch zu Berufen mit Computern. Ich kenne mich mit den Dingern auch kaum weiter aus als ich es für die Nutzung des Internets, etwas Schreibkram usw. brauche und habe dennoch eine AS-Diagnose.

Entscheidender ist es, wie sich AS individuell auf jeden einzelnen auswirkt und ob es zusätzliche Probleme gibt. Wenn einer Höhenangst hat, sollte er kein Dachdecker werden- egal ob der AS hat oder nicht. Bei Allergien gegen Mehlstaub usw. sollte er kein Bäcker werden usw.

Aber sonst kann ein Asperger, wenn er die nötigen Qualifikationen hat, alles lernen, was er möchte, sich zutraut und werden will. Was hier eher die Frage ist- ob der Asperger eine Chance bekommt und eingestellt wird...

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Es ist nahezu unmöglich. Wenn ich jetzt alleine oder mit meinen Freunden oder bekannten da wäre und eine völlig fremde Person kommt auf mich/uns zu und spricht mich /uns an, will unser Freund sein, werde ich jedenfalls skeptisch. Ich würde solche Menschen höflich abwimmeln. Es würde mir auch Angst machen. Ich bin selbst Asperger-Autistin.

Man lernt Menschen in der Schule kennen und entweder ergibt sich etwas oder nicht. Bei der Ausbildung oder auf Arbeit- oder eben nicht. Erzwingen kann man es nicht.

Ich habe über Umwege Freunde und Bekannte gefunden. Damals war es noch auf myspace- sowas wie ein soziales Netzwerk, wo Fans miteinander- aber auch mit Bands in Kontakt treten konnten. Unbekanntere Bands haben ja ihre Seiten da noch selbst gemacht. Ich mochte (und mag heute noch) die Musik von Beecake. Auf deren Myspace-Seite habe ich damals ab und an Kommentare gepostet und als die Bandmitglieder darauf reagierten, war ich für andere Fans interessant und sie schickten mir Freundesanfragen. Besonders mit einem Mädchen aus Deutschland verstand ich mich super. Über eine längere Zeit schrieben wir immer privatere Mails und wurden Freunde. Wir trafen uns zum ersten Mal in Glasgow/Schottland auf einem Konzert der Band und stellten fest, auch real verstanden wir uns. Bis heute sind wir Freunde, 10 Jahre (oder etwas mehr) sind es schon und wir besuchen uns auch regelmäßig. ABER: Meine Intention war, die Musik der Band zu hören und ich habe mich gefreut- wie sich ein Fan eben freuen kann, wenn ich von denen mal eine Mail bekam. Das mit den Freundschaften und Bekanntschaften (Fans aus Japan, USA, Schottland, England usw.) ergab sich zufällig.

Wenn aber fremde sofort schreiben: Ich suche Freunde, beachte ich das nicht. Es wirkt auch aufgesetzt, oberflächlich- so nach dem Motto: "Ich bin einsam, nehme jeden, weil ich verzweifelt bin!" Wenn man aber jemadnen nach und nach durch eine Sache näher kennenlernt, entwickelt sich oft wie von selbst eine Freundschaft oder eine Bekanntschaft.
Aber- das ist noch von anderen Faktoren abhängig. Wie wirkt man auf andere, wie kommuniziert man usw. und- auch wie man aussieht (pepflegt) und ob man sauber ist (gut riecht) zum Beispiel. 

Ich denke, wenn man egal wohin geht (realer Verein oder virtuelle Fangruppe), weil man Freunde sucht und das Eigentliche, worum es geht dann eher Nebensache ist, spüren andere das- dann ist das im Vordergrund und man könnte auf andere aufgesetzt wirken, noch mehr anders als man es durch Autismus ohnehin schon tut.
Du könntest Dich in Autismusforen anmelden, vorstellen, Dich vielleicht etwas beteiligen bei den Themen, dass man dich da vom Lesen her kennenlernt und dann kannst Du nach Kontakten aus Deiner Nähe suchen. Das könnte helfen. Dann habt ihr zunächst eine Mailfreundschaft und wenn ihr euch versteht, könnt ihr euch ja treffen.
Wenn aber in das Forum, in dem ich angemeldet bin (aspies.de) neue User kommen, schreiben sie wären Autist und wollen andere Autisten real treffen, beachte ich das nicht- weil mich das auch skeptisch macht, da man nicht eben fremde aus dem Internet trifft, kann ja auch gefährlich werden. Hingegen User, die ich länger kenne vom Lesen her, würde ich bedenkenlos in der Öffentlichkeit treffen.

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Ich bin Asperger Autistin und lebe auf der selben Welt, Planet Erde, wie Du, nur nehme ich sie anders wahr. Dagegen helfen auch keine Wahnvorstellungen oder Traumwelten, die ich dann "sehe", wenn ich z.B. durch überfüllte Supermärkte gehen muss, auf unvermeidbaren Feiern eingeladen wurde mit vielen (auch fremden Gästen wie z.B. Hochzeiten), wenn unvorbereitet Besuch kommt, wenn unvorhersehbare dinge passieren die meinen Tagesablauf extrem umgestalten, oder wenn man grundlos angebrüllt wird usw.- ich gehe da nicht auf Wolken, laufe langen Sandstränden entlang oder sehe mich als Geheimagentin oder in Parallelwelten oder spiele da mit Traumwesen, selbst wenn ich mir sollche Dinge vorstellen würde, was ich nicht mache- ich bleibe in der Realität. Und solche Dinge können zum Alptraum werden, wenn ich da nicht schnell rauskomme- dann kommt es je nach Situation zum Overload, Meltdown oder Shutdown!

Wo hast Du diese seltsame Vorstellung von Autismus her- ist bei Dir Google kaputt? Noch nie diese einfachen Erklärungen gelesen wie z.B. auf Wikipedia? Noch nie Fachbücher gelesen?

Autismus ist auch keine Krankheit, sondern eine tiefgreifende Entwicklungsstörung! Daher ist es nicht krank bzw. ist man nicht krank, wenn man eine Autismusdiagnose hat!

UND: Es ist keine persönliche Entscheidung, Autist zu sein!!! Sorry, aber es ist fast schon beleidigend, sowas zu lesen! Als ob man freiwillig all die Probleme, die mit AS einhergehen, wählt wegen Phantasievorstellungen oder Traumwelten.

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Es gibt keine Auflagen, keine Extra-Gutachten oder Sonder-Tests. Warum sollte er auf psychologische Untersuchungen bestehen?

Ich habe AS und vor der Diagnose den Führerschein gemacht. Wie alle anderen hatte ich Theorie, wurde geprüft und bestand und hatte Fahrstunden, wurde geprüft und bestand.

Nachdem die Diagnose gestellt wurde, pssierte nichts- es existiert auch kein Vermerk auf dem Führerschein noch habe ich zusätzliche Sonderdokumente.

Auch ich habe motorische Störungen, die mich aber nie daran gehindert haben, mich in ein Auto zu setzen- und ich fahre kein Automatik- ich schalte selbst. Ich verstehe da Deine Bedenken nicht. Warum sollte er sich im Stau nicht konzentrieren können bzw. weniger als alle anderen, die da mitunter stundenlang in der heißen Sonne stundenlang warten müssen bzw. was sollte einem Asperger da so schwer fallen zu warten, bis es weiter geht?

In fremden Städten nutze ich wie fast jeder Asperger (den ich aus Foren kenne und sich zu diesem thema äußerte) oder Nichtautiste egal mit welcher Diagnose ein Navigationssystem und habe einen Straßenatlas dabei. Im Zweifelsfall fahre ich irgendwo auf die Seite, wo es sicher ist (oder auf einen Supermarktparkplatz) und frage nach dem Weg. Autobahnen usw. sind sehr gut ausgeschildert und ich bereite mich wie jeder andere, den ich kenne auch auf längere, unbekannte Strecken mit z.B. Google Maps vor.

Ein Raum voller Schüler ist auch etwas anders als allein in seinem Auto zu sitzen. Mach Dir also daher keine Sorgen.

Asperger Syndrom ist bereits eine Form (Stufe, wie Du es fälschlicherweise nennst) von Autismus.

Autismus ist angeboren und beginnt nicht einfach in den ersten Jahren- nur fällt es da erst auf. Je nach Autismusdiagnose eben früher oder später. Es liest sich etwas beleidigend, so wie Du schreibst, dass Menschen mit einer Entwicklungsstörung nicht so weit im Kopf wären wie Du bzw. mit "wir" die "normalen, nicht- entwicklungsgestörten" meinst.

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