Können Autisten sich Sorgen um andere Menschen machen?

5 Antworten

Natürlich! Autisten machen sich oft sogar mehr Sorgen um wichtige Freunde/Verwandte als alle anderen.

Ihr Problem besteht nur darin, erstmal zu erkennen, dass es jemanden schlecht geht. Denn Körpersprache können sie nicht so gut lesen. Viele können sich auch nur schwer gedanklich in andere hineinversetzen. Darum dauert es bis sie merken, dass Grund zur Sorge besteht.

Wissen sie aber erstmal, dass jemand ein Problem hat, dann wirken Empathie und Reizfilterschwäche zusammen: Das Mitgefühl übersteigert sich, bis es fast körperlich weh tut. Möglicherweise machen sie sich dann mehr Sorgen als die betroffene Person selbst.

Klar, auch Menschen mit Autismusspektrum (bei Frühkindlichen Autisten bzw nichtsprechenden oder mit begleitender "geistiger Behinderung" kann man das nicht genau sagen, weil sie einem oft nicht richtig antworten können) können sich Sorgen um andere Menschen machen.

Sie haben genauso Gefühle wie jemand Neurotypisches.
Manchmal scheinen die Gefühle sogar stärker ausgeprägt zu sein.
Aber dadurch, dass Gefühlswörter sehr abstrakt sind, brauchen sie manchmal Hilfe die eigenen und viel öfter fremde Gefühle zu erkennen und zu benennen.

Auch neurotypische Menschen können manchmal ihre Gefühle nicht benennen.
Für Autisten ist es ungleich schwerer, da durch eine andere Wahrnehmung oft viel mehr Eindrücke auf sie einprasseln, die es zu verarbeiten und zu sortieren gilt.

Ja, durchaus, vorausgesetzt dieser Mensch steht mir emotional nahe, was bei mir selten der Fall ist. Auf der anderen Seite wurde ich nicht zum ersten Mal als "emotionales Fallbeil" betitelt, was ich durchaus nachvollziehen kann da ich in der Tat wenig empfinde und auf mein Gefühlsleben generell wenig Zugriff habe.


Na klar!

Sie haben meistens genau so eine emotionale Empathie (also Mitgefühl) wie andere Menschen.

Nur merken sie nicht so leicht, wie es einem anderen Menschen geht. Es muss ihnen oft erst gesagt werden.

Ja, warum sollten sie das nicht?