Wieso sagt man das Asperger Autisten geistig behindert oder krank sind?
Ich finde Leute mit frühkindlichem Autismus sind „behindert“ aber Asperger, was fast an der Grenze von Autismus ist??
Man merkt oft nicht einmal dass man Asperger Autismus hat, am allermeisten die Frauen. Also Behinderung würde ich da jetzt nicht sagen, nur weil man anders ist heißt es nicht gleich dass man schwer behindert ist
Wer sagt das?
Leute aus meiner Schule und ein paar andere Leute auch
3 Antworten
Wer das sagt, ist einfach nur dumm.
Autismus ist keine Krankheit, sondern eine tiefgreifende Entwicklungsstörung.
Und es ist keine gesitige Behinderung, sondern hat man es als seelische Behinderung eingestuft, da Autismus weder eine geistige- noch körperliche Behinderung darstellt (denen ist kein besseres, drittes Wort eingefallen). Es gibt Autisten, die zusätzlich geistig behindert sind, aber eben nicht alle Autisten.
Hochfunktionale Autisten sind überigens frühkindlcihe Autisten- hochfunktional steht für eine mindestens normale Intellligenz. Leider nimmt man zwischenzeitlich den Begriff hochfunktional im Bezug auf Autismus wörtlich und wenn einer viel kann (Schuhe zubinden, Auto fahren, alleine wohnen, arbeiten, ...), ist er hochfunktional. AS grenzt sich ab, da man da eine mindestens normale Lautspracheentwicklung haben muss und mindestens einen normalen IQ- sonst ist man Autist wie alle anderen auch.
Aber auch AS stellt eine Schwerbehinderung dar. Reize nicht normal filtern zu können setzt einem zu, mit zunehmendem Alter immer mehr. Nicht nur Geräusche aller Art, Gerüche, visuelle Eindrücke, was man schmeckt oder fühlt- sondern auch Stimmungen von anderen. Auch wenn man nur Zeuge von Streitigkeiten wird, kann einem das gewaltig zusetzen. Autismus verläuft heterogen. Menschen mit AS können da mitunter größere Probleme haben als vielleicht ein frühkindlicher Autist mit geistiger Behinderung, bei dem Außenstehende mehr sehen von der Behinderung.
Kommunikationsprobleme erschweren den Alltag ebenso wie die Schwierigkeiten in der sozialen Interaktion. Auch wie man selbst auf andere wirkt durch seine Körpersprache, wie man spricht/betont, fehlender/nicht-intuitiver Blickkontakt usw. erschwert den Alltag (Vorstellungsgespräche, Arbeit, Kontakte allgemein).
Das Bedürfnis nach Routinen macht es schwer, mit Veränderungen umzugehen. Man kann nicht mal eben spontan und flexibel auf Arbeit in ne andere Abteilung oder in die Spätschicht wechseln. Das behindert einen normal zu funktionieren auf Arbeit.
Mit AS einhergehende motorische Störungen können einen auch stark beeinträchtigen.
Auch bei AS hat man mit Reizüberflutungen zu tun, die in Overlaods, Meltdowns und Shutdowns enden.
(...)
Zum Thema Krankheit:
Ich weiß auch nicht, wie damals der Irrglaube entstand, Autismus seie eine Krankheit. Sicherlich gibt es da eine Geschichte zu, die ich nicht kenne. Und dann hatte sich diese Fehlinformation wie ein Lauffeuer verbreitet. Das Selbe gilt auch für andere Fehlinformationen. Wer also nun ahnungslos im Themengebiet Autismus umhertappt, stößt dann z.B auf solche Seiten:
Zwei Zitate aus der Seite:
Autismus-Spektrum-Störungen sind tiefgreifende Entwicklungsstörungen, die u.a. durch ein reduziertes Interesse an sozialen Kontakten
und
Zwar sind diese Erkrankungen bis heute nicht ursächlich behandelbar
Im ersten Zitat findet sich die erste Fehlinformation vor bzw. zumindest mal eine starke Verallgemeinerung: Ein reduziertes Interesse an sozialen Kontakten. Ahnungslose mögen denken, dass eine Seite mit dem Namen "neurologen-und-psychiater-im-netz.org" wissen muss, über was sie schreibt, doch Fakt ist, dass viele Autisten sehrwohl Interesse an sozialen Kontakten haben. Sie wissen nur oftmals nicht, wie sie das anstellen sollen, wie sie jemanden ansprechen und Freundschaften aufbauen können.
Im zweiten Zitat wird Autismus als eine "Erkrankung" betitelt. (Noch weiter möchte ich nicht lesen. Meine Gehirnzellen sind mir wichtig. Das sollte auch lediglich ein Beispiel sein.)
Ebenso ist es eine traurige Wahrheit, dass sehr viele Leute - auch Eltern - zu wenig über Autismus wissen. Das führt auf kurz oder lang dazu, dass sie es als etwas ansehen, was geheilt werden müsste bzw. überhaupt irgendwie geheilt werden kann. (Kann es nicht, muss es nicht.)
Siehe z.B: ABA-Therapy, die das Masking bei Autisten verstärkt (Unter anderem kann dies sogar zu lebenslanger Suizidalität bei den Betroffenen führen. Betroffenen der Therapie, nicht des Autismus.)
Oder: https://www.google.de/amp/s/www.nbcnews.com/news/amp/ncna1007871
https://www.nhs.uk/conditions/autism/autism-and-everyday-life/fake-and-harmful-treatments/
https://autismsciencefoundation.org/beware-of-non-evidence-based-treatments/
https://www.google.de/amp/s/www.nbcnews.com/news/amp/ncna1265546
In den Augen mancher ist Autismus wirklich schlimmer als der Tod oder schlimmer als jegliche erdenkliche Krankheit.
Autismus ist keine Krankheit und wird es auch niemals sein. Doch das kannst du manchen Leuten noch so oft sagen: Sie wollen es einfach nicht wahrhaben. Alleine die Tatsache, dass es oft das Ziel bei Autismustherapien ist, die autistischen Züge zu minimieren und den Autisten/die Autistin so neurotypisch wie möglich erscheinen zu lassen, ist der völlig falsche Weg.
Und noch kurz zum Thema Behinderung: Was das angeht bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Ich denke aber eher, dass das Umfeld, die Gesellschaft, die Mitmenschen einen behindern und nicht der Autismus.
Hi!
Ich habe selber Wahrscheinlich das Asperger Syndrom. Dem nächst ist bei mir der Auswertungstermin.
Ich sehe normal aus usw. Aber habe starke Probleme beim/bei der Gefühle erkennen, Freundschaften schleißen, Geschichten erfinden/erzählen, Gefühle richtig zu zeigen, Gestik, usw.
Nicht jeder hat es gleich stark, weswegen es teilweise als schwere Behinderung zählt.
Das Asperger-Syndrom - eine autistische Störung und unsichtbare Behinderung. Das Asperger-Syndrom stellt eine Form von Autismus dar. Die unsichtbare Behinderung ist angeboren und tritt familiär gehäuft auf. Sie geht weder mit einer Einschränkung der Intelligenz noch mit einer Minderung der Sprachkompetenz einher.
Einer meiner Familienmitglieder und mein Opa haben/hatten das Asperger Syndrom auch(Familienmitglied: Bestätigt Opa: Seitdem sie sich damit auseinandergesetzt hat, sagt sie dass er es wahrscheinlich auch hatte)
Ich hoffe ich konnte dir helfen.
LG Amy