Zweifel am Studium trotz top Noten?
Ich studiere derzeit BWL an einer FH. Mein Problem: Ständig zweifle ich an meinem Studium. Ich habe nach dem 2. Semester einen Schnitt von 1,1 und hab auch ein 1,0er Abi gehabt, aber ich frage mich ständig, ob ich mich hätte anders entscheiden sollen.
In Foren lese ich überall wie es teilweise auf den Ruf der Hochschule ankommt und dementsprechend frage ich mich, ob ich, wenn ich an eine Uni gegangen wäre, bessere Chancen hätte. Zumal ich in letzter Zeit auch daran denke den Studiengang zu wechseln in Richtung Wirtschaftsinformatik oder mich frage, ob nicht doch ein duales Studium besser gewesen wäre ...
Ich mag mein Studienfach, finde es interessant und bin gut. Ich wohne in der Nähe meiner Familie (Hauptgrund, warum ich den Studienort gewählt habe + niedrige Mietpreise). Dass weniger Theorie gelehrt wird und der Praxisbezug im Vordergrund steht, gefällt mir auch sehr gut. Eigentlich habe ich keinen Grund mich zu beschweren, aber irgendwie neige ich immer dazu mich zu fragen "Was wäre wenn ... ". Ich möchte keine falschen Entscheiungen treffen und habe Angst mir meine Zukunft verbaut zu haben.
Habt ihr Tipps wie ich mit den Zweifeln umgehen kann? Geht es euch ähnlich oder kennt ihr Menschen, die auch so anfällig sind für sowas? ... :(
7 Antworten
Meine Erfahrung ist, denken weniger und bewegen mehr.
Ja, wenn der Zweifel nicht wäre!
Dein Studium läuft, du kommst gut klar und hast Freude daran. Zudem scheinst du ja direkt nach dem Abi losgelegt zu haben. Somit solltest du den Bachelorabschluss vermutlich mit 22, 23 Jahren in den Fingern haben, korrekt?
Wenn du dann merken solltest, dass du auf dem Arbeitsmarkt nicht die Stellen bekommst, die dich wirklich reizen würden oder wenn du im Job merkst, dass dich ein anderer Bereich wirklich sehr reizt, spricht doch nichts dagegen, einen Master in diesem Gebiet noch dranzuhängen. Oder noch mal ein komplett anderes Studium zu machen!
Gut, Jura, Medizin, Lehramt oder andere Studiengänge, die extrem langwierig sind, bis man an dem Punkt ankommt, wo man im angepeilten Beruf wirklich arbeiten darf, wären dann vielleicht schon raus, weil es ja schon etwas krass wäre, erst mit Mitte/Ende 30 richtig zu arbeiten. Aber alles, wo ein Bachelor für den Arbeitsmarkt ausreicht oder ein passender Masterstudiengang für dich möglich wäre - warum nicht?
Die weiteren 2, 3, 4 Jahre hast du dann doch locker noch Zeit, in so jungen Jahren! Zumal es gerade in Richtung Master auch einige Möglichkeiten gibt, den berufsbegleitend zu absolvieren, also nebenher schon Berufserfahrung zu sammeln und Geld zu verdienen.
Mach dich also nicht verrückt!
Du kannst nach dem FH-Bachelor einen Uni-Master dranhängen, ein Freund von mir hat das gemacht (wenn auch in einem anderen Fachbereich) und es klappte wohl recht gut.
Vielleicht kann dir ein Gespräch bei der Studienberatung deiner Uni helfen. Ich habe seinerzeit gute Erfahrungen gemacht, mich dort beraten zu lassen.