Wozu braucht man eigentlich Bandagen?

7 Antworten

Isländerreiter nutzen Bandagen oftmals nur um die Gelenke zu "stabilisieren". Beim Tölt werden die Gelenke nämlich stark belastet. Dies kann man sehr gut durch Bandagen entlasten.

Reite selber Isländer und der andere Isländer auf dem Hof trägt sie aus diesem Grund auch. So hat der Tierarzt mir das erklärt

WinniePou23  31.12.2017, 00:33

Habe ich noch nie gesehen oder von gehört, bin jetzt aber neugierig. Wo und wie wird die Bandage denn da gewickelt?

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Huhu,

Bandagen werden benutzt um Verbände anzulegen, Kompressen über Verletzungen zu fixieren und kurzzeitig die Beinbewegungen noch besser beurteilen zu können. Oder einfach aus modischen Zwecken (das ist bei geschätzt 98% der Nutzung so).

Stützen kann eine Bandage gar nix, solange sie nicht staff übers Gelenk bandagiert wird. Auch sind da keine Muskeln, die man damit vorwärmen könnte.

Wirklich vor Schlägen schützen Bandgen auch nicht, dafür sind sie zu weich und die Kraft der Bewgungen viel zu hoch. Vor kleinen Schnitten oder Schrammen schützen sie, ja. Aber mal ehrlich: in welcher Situation muss man denn bitte vor ernsthaften Schnitten oder Schrammen an den Beinen schützen?!

Dazu kommt, dass Bandgen die Beine erheblich aufwärmen und dem eiweißhaltigen Sehnengewebe damit nachhaltig schaden.

In der Islandpferdeszene sind sie ganz einfach nicht so in Mode, wie bei den Großpferden. Das ist der einzige Grund. Einem Warmblut helfen sie genauso wenig, wie einem Isi. Ich bin in der Szene unterwegs und kenne auf Anhieb bestimmt 40 Isis, die ohne jeglichen Beinschutz auch sportlich unterwegs sind.

Liebe Grüße

Genau wie beim Menschen um zB eine verletze Gliedmaße ruhig(er) zu stellen, Kompressen zu fixieren, Wunden bzw. Wundunterlagen abzudecken.

Alles andere ist Mode und Geldmacherei - (ebenso, wie der ganze Deckenwahn). Nicht nötig. Weder werden die Sehnen dadurch geschützt noch gestützt, im Gegenteil. Was durch die Erwärmung passiert, wurde hier bereits gut erklärt.

Wie es sich fürs Pferd anfühlt u. wie müde u. nennen wir es mal unflexibel, die Beine dadurch werden, kann man gut ausprobieren, indem man sich selbst die Beine bandagiert u. dann 1 h lang über Stock u. Stein durch den Wald läuft...

Für mich gibt es eine berechtigte Art von Beinschutz u. das ist beim Springen. Dazu braucht es dann aber richtige Gamaschen u. keine Bandagen.

Beim Isländer würde die Bandage evtl. den Takt u. das ganze Gangbild beeinträchtigen. Dazu hat der - gerade im Winter - auch an den Beinen langes, dichtes Fell, da kochen die Sehnen dann noch schneller... Und Bandagen machen halt - wie auch bei den WB - keinen Sinn. Und in Mode sind sie in der Szene auch nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin

Auch Bandagen haben eine Funktion, und die hat nicht mit der optik zu tun, sondern wie bei den Gamaschen auch für die Sicherheit.

Bandagen sind deshalb im Dressursport weit vertreten, da sie vor Scheuerstellen schützen können. In manchen Vierecken liegt Holzschnitzel mit drin. Wenn diese unter die Gamschen kommen, gibt es Scheuertstellen, die es bei den Bandagen (wenn sie richtig gewickelt sind) nicht vorkommen kann. Das gleiche gilt, wenn man Kieselsteine oder recht groben Sand hat. Außerdem ist es ähnlich wie mit den dunklen Fliegenhauben im Springsport, weiße Bandagen bringen im Dressursport meist eine optische Täuschung. Bzw. man sieht die Beinaktivität um längen besser und man erhält dadurch eine bessere Bewertung. Gerade bei dunklen Füßen ist es schwerer, die Beine besser zu sehen wie bei weißen, was sich negativ auf die Bewertung ausüben kann.

Im Springsport sind Bandagen weniger vertreten, da sie kein extra Schutz haben. Sprich, keine Platte wo den Schlag (von einer Stange/Pferdebein) mildert.

Bandagen sind nur dann von Nutzen, wenn man bei Verletzungen etwas am Bein fixieren muss. Ansonsten sind sie schädlich, denn sie sorgen für Überhitzung der Sehnen und damit für das Verkleben der Sehnenfasern, die Sehne kann reißen. Zusätzlich unterbinden Bandagen den Abfluss der Lymphe.