Wird Deutschland jetzt die 20.000 Elefanten annehmen?

8 Antworten

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Naja, das wird natürlich so nicht passieren.

Diese Überpopulation an Elefanten ist durchaus problematisch, aber auch das hat wohl Ursachen, vermutlich liegt eine der Ursachen darin, dass die Population der Löwen deutlich zurückgegangen ist. Zwar gibt es noch Löwen in Botswana, aber ich gehe mal davon aus, dass vor einigen hundert Jahren der Bestand höher war als heute.

Witzigerweise wird die Jagd nun als "Lösung" präsentiert, dabei fing mit der Jagd auf Löwen erst das Problem so richtig an. Klar, nun gibt es viel zu viele Elefanten (und abgesehen von Löwen haben die keine natürlichen Feinde, also vermehren sie sich stark).

Und die einfachen Leute in Botswana profitieren nicht von der Trophäenjagd, auch da muss man bedenken, dass es in Afrika eine kleine Oberschicht gibt, die womöglich finanziell profitiert, wohingegen 90% der Leute fast leer ausgehen.

Klar, dass der gute Mann aus Botswana aus finanziellen Gründen nun sauer ist.
Aber auch die Aussagen dieser Leute würde ich mit Vorsicht genießen. Dass afrikanische Politiker an das Gemeinwohl denken und nicht an die eigenen Finanzen, mag zwar vorkommen, ist aber leider nicht überall die Regel.

Sinnvoller ist es, die Elefanten an Nachbarstaaten (wie Namibia) zu verschenken.
Aber wie gesagt: gäbe es mehr Löwen, wäre das Problem geringer.

Dir ist aber schon klar, dass das nur eine (aus meiner Sicht berechtigte) Form der Kritik an der Politik der EU und auch der deutschen Regierung ist, die meint sich da in anderen Ländern einmischen zu können ohne selber überhaupt die Hintergründe zu kennen und mit den Folgen leben zu müssen?

Hier, meiner Ansicht nach zum Thema hörenswert, da dort mal die Situation aus Sicht der betroffenen Länder erzählt wird:

Jagdcast Folge #115 - The biggest threat to african wildlife ...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger

Davon gehe ich aus, das sind ja arme Tiere die nicht einfach getötet werden dürfen. Die feministische Außenpolitik wird hier beweisen müssen dass sie es Ernst meint. Vor dem Reichstag ist eine große Wiese mit viel Platz für die ersten 20-30.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein, auch wenn behauptet wird das sei kein Scherz, ist es faktisch genau das: Eine leere Drohung.

Allein der Transport von 20.000 Elefanten ist derart teuer, das könnte Botswana sich niemals leisten, ohne das es einen Bevölkerungsaufstand gäbe.

SevenOfNein  04.04.2024, 19:00

Wir haben bestellt, also zahlen wir 😂

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Mich würde wirklich brennend interessieren wie hoch die Einnahmeausfälle aus dem Wegbleiben der deutschen Jagdtouristen sind. Hat da jemand Zahlen zu? Ist Deutschland wirklich so wichtig für die Großwildjagd? Und so weit ich mich erinnere ist die Einfuhr von Elfenbein doch sowieso verboten, wenn sie nicht in Musikinstrumenten von Jahr X eingebaut sind.

Und ich will wirklich sehen, wie jemand 20.000 Elefanten plus Personal, Futter usw durch Afrika treibt, ohne in einem der vielen unsicheren Staaten zu verschwinden. Das ist eine logistische Aufgabe, die sehr viel mehr erfordert als Google Maps.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 20 Jahren im Bereich Rettungshunde tätig und Tierhalter
Waldmensch70  04.04.2024, 10:56

Hallo,

ich glaube nicht, dass es da "nur" um die konkret wegfallenden Kosten alleine durch deutsche Jäger geht, die da dann die (ohnehin zur Populationskontrolle zu schiessenden) Elefanten "kaufen" und die das jetzt nicht mehr machen, weil sie die (legale!) Trophäe dann nicht mehr einführen dürfen.

Es geht auch darum, das Deutschland da auf EU-Ebene eine entsprechende Position einnimmt und sich damit faktisch wieder aufführt wie früher die Kolonialherren, indem sie einem Land in Afrika ihre Weltsicht vorschreiben und "aufdoktrinieren" wollen, ohne selber mit den Folgen leben zu müssen.

Wenn das dadurch EU-weit durchgesetzt wird, dann fällt für das Land die komplette Einnahme aller betreffenden Länder und deren Jagdtouristen weg, und das ist durchaus ein Problem (auch weil dann Gelder fehlen die Elefanten selber zu schützen, damit die Schäden finanziell auszugleichen die die Elefanten bei den Farmern machen etc.). Denn die haben da eine sehr große und stabile Elefanten-Population. Sie müssen aber (ähnlich wie das Wild hier) auch zur Populationskontrolle nun einmal jährlich einige erlegen, damit die Zahlen nicht überhand nehmen. Und diesen "Überschuss" haben sie bisher teuer an ausländische Jäger verkauft.

Ich fand diese Podcast-Folge zum Thema hörenswert, weil man es da mal aus Sicht der Betroffenen aus den betreffenden Ländern erzählt bekommt und was die in Wirklichkeit alles für die Elefanten machen:

Jagdcast Folge #115 - The biggest threat to african wildlife ...

(Ist ein "Podcast", also eine Audiodatei die man sich wie eine Radiosendung anhören kann.)

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Kessie1  04.04.2024, 19:06
@Waldmensch70
Sie müssen aber (ähnlich wie das Wild hier) auch zur Populationskontrolle nun einmal jährlich einige erlegen, damit die Zahlen nicht überhand nehmen. Und diesen "Überschuss" haben sie bisher teuer an ausländische Jäger verkauft.

Aber um was geht es dem Jäger denn? Um die Jagd oder darum sich irgendwelche Tiere oder Teile davon an die Wand zu klatschen?

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OlliBjoern  04.04.2024, 22:52
@Waldmensch70

Ich frage mich, was Elefanten (und viele andere Tiere) Jahrmillionen ohne "Populationskontrolle" gemacht hatten. :)

Homo sapiens gibt es noch nicht so furchtbar lange.

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Waldmensch70  04.04.2024, 22:52
@Kessie1
Aber um was geht es dem Jäger denn? Um die Jagd oder darum sich irgendwelche Tiere oder Teile davon an die Wand zu klatschen?

Ich verstehe die Frage nicht wirklich. Oder vielleicht nur so halb.

Erst einmal zur Sache an sich:

Es geht dabei natürlich um Beides. Einerseits das Jagderlebnis als Solches: Anderes Land, ganz andere Tierwelt, andere Art zu jagen. Das alles ist neu und spannend und das erlebt man in der Regel (auch wegen der damit verbundenen Kosten) nur einmal im Leben.

Aber natürlich möchte der Jäger dann auch die Trophäe mit nach Hause nehmen, das ist ja quasi sein "Andenken" an diese besondere Jagdsituation die er da miterlebt hat.

Das ist irgendwie so, als wenn Du fragst warum jemand der einmal in seinem Leben an Olympia teilnehmen konnte und dort eine Medaille gewonnen hat diese Medaille mitnehmen möchte und sie nicht dort vor Ort lässt. Oder warum jemand der es sich zusammenspart einmal im Leben nach Australien zu fliegen dann Erinnerungsfotos macht die er mit nach Hause nimmt. – Die Motivation dahinter ist in diesen Fällen genau die selbe und genauso natürlich, nur das es beim Jäger eben die Trophäe ist, da er ja das Tier erlegt hat.

Und da der Elefant ja nicht "nur wegen der Trophäe" erlegt wurde sondern offiziell, staatlich legal im Rahmen der Populationskontrolle erlegt werden musste (was sonst eben ohne die Einnahmen durch einen einheimischen Wildhüter genauso erledigt worden wäre) ist daran ja auch nichts falsch oder verwerflich. Denn der Elefant wäre so oder so erlegt worden.

Und jetzt zu Deinem Einwand:

Klar, Du könntest natürlich sagen, dass der ausländische Jäger alles drum und dran ja trotzdem hat. Er hat trotzdem die Reise, das Erlebnis, kann ggf. ja auch ein paar Fotos davon machen und die stattdessen mit nach Hause nehmen.

Aber warum sich damit Anderen zuliebe begnügen müssen?

Der Elefant wurde ja ohnehin erlegt und ein Teil des Elefanten als plastische, anfassbare Erinnerung zu Hause an der Wand ist natürlich deutlich eindrucksvoller und ein ganz anderes Erinnerungsstück als nur die Fotos.

Warum also nur ein paar EU-Politikern zuliebe, die das aus zweifelhaften Gründen fordern, (siehe meine Kommentare) die Stoßzähne dort lassen müssen von dem Tier das ohnehin legal und kontrolliert erlegt worden ist? Das ist ja Teil des Ganzen.

Da sind wir dann wieder beim Olympia-Teilnehmer, dem Du ja auch nicht sagst, das er doch nur wegen des Olympischen Gedankens da war und sich doch auch mit den Erinnerungen in seinem Kopf und einem Foto begnügen könnte und darum die Medaille dort lassen und nur ein Foto mitbringen könnte…

  

Aber wir bewegen uns hier damit komplett weg von dem eigentlichen Thema.

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Kessie1  04.04.2024, 22:57
@Waldmensch70

Ich bin keine Jägerin und kann demzufolge nicht wissen, was einen Jäger am Ende bewegt eine Jagd durchzuführen. Wobei die Jagd selbst ist für mich schon selbsterklärend. Aber deswegen ja die Frage, ob die Trophäe da nun wirklich eine Rolle spielt.

Aber wenn du sagst, dass Jäger auch zwingend an der Trophäe interessiert sind, dann ist die Frage ja beantwortet.

Aber ist die Einfuhr von Elfenbein nicht schon seit 2022 verboten? Also muss man ja irgendein anderes Teil des Tieres mitnehmen.

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Waldmensch70  04.04.2024, 23:08
@OlliBjoern
Ich frage mich, was Elefanten (und viele andere Tiere) Jahrmillionen ohne "Populationskontrolle" gemacht hatten. :)

Das ist hier doch jetzt ein ganz anderes Thema, darum geht es hier in der Frage ja nicht. – Aber OK, so lange da jetzt keine ellenlange Off-Topic Diskussion draus wird versuche ich das mal zu erklären:

Der Punkt ist, dass es damals keine menschliche Zivilisation mit entsprechender Bevölkerungsanzahl gab die auf bestimmte Ressourcen angewiesen war. Da konnten die wild lebenden Tiere noch abseits des Menschen und seiner vereinzelten Siedlungen leben und man konnte es da fernab der Menschen "die Natur regeln lassen" ohne dass das negative Einflüsse auf den Menschen gehabt hat.

Das habe ich im Detail hier schon einmal beschrieben, kannst Du da gerne nachlesen: was-wuerde-passieren-wenn-es-keine-jaeger-in-deutschland-geben-wuerde#answer-368372019

Jetzt ist das aber keine "Parallelwelt" mehr abseits des Menschen, es ist eine menschgesteuerte Kulturlandschaft da dort Dinge angebaut werden die die Menschen selber zum Leben benötigen. Und da konkurriert man dann mit den betreffenden Tieren in diesen Gebieten.

Das ist ja nicht nur in Deutschland so, das ist ja auch in anderen Ländern (und auch dort vor Ort in Afrika) der Fall.

Dieses Problem kommt nicht von den Jägern als Personengruppe. Es ist ein Problem der in entsorechender Menge existierenden Menschheit.

Aber dafür in Diskussionen angegriffen werden gerne diejenigen denen die Steuerung der Tierpopulation für die gesamte Gesellschaft übertragen wurde (nenne sie dort in Afrika "Wildhüter" oder "Faunawächter" wie in Teilen der Schweiz oder hier in DE eben "Jäger").

Und das von Leuten deretwegen da gesteuert werden muss. – Denn z.B. auch Du musst Essen, hast ein Dach über dem Kopf (das Bauholz benötigt) und so weiter. Die gesamte Gesellschaft (inklusive Dir und mir ganz persönlich) ist das Problem wegen denen das überhaupt gemacht werden muss. Einfach weil Du und ich und allen Anderen Menschen hier leben und versorgt werden wollen.

Und dafür kann die Gruppe der Jäger ja nichts. 🤷‍♂️

  

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Waldmensch70  04.04.2024, 23:22
@Kessie1
Aber deswegen ja die Frage, ob die Trophäe da nun wirklich eine Rolle spielt.

Ja, verstehe ich. Meine Antwort war ja auch nicht böse gemeint, ich habe nur versucht das einem Beispiel zu erklären.

Das ist sicher auch nicht bei allen Jägern gleich. Auch "die Jäger" sind ja eine bunt gemischte Gruppe in der es alle möglichen komplett verschiedenen Menschen gibt.

Ich persönlich muss mir keine Trophäensammlung an die Wand hängen, das ist auch nicht so meines. Und es ist auch lange nicht jeder Jäger daran interessiert, da alles mögliche unterschiedliche Wild in diversen Ländern zu erlegen, auch das ist ja wieder "Geschmacksache". (Ich bin hier aktiv in meinem kleinen Teil der Welt zufrieden mit der Hege der hier einheimischen Tiere und erlege eben ab und zu Wild das ich laut Vorgabe erlegen muss und freue mich dann über das Wildfleisch in meiner Tiefkühltruhe).

Trotzdem kann ich es aus oben genannten Gründen nachvollziehen, das jemand Anderes dann auch das Andenken haben möchte, wenn er schon eine horrende Summe ausgibt. Und es schadet ja auch niemandem, es wollen halt bloß einige Politiker "aus Prinzip" nicht, selbst wenn das den Tieren dort vor Ort sogar schadet, da damit nicht mehr so viel Geld in die Kassen dort vor Ort kommt (weil einige Jäger es sich dann sicher überlegen werden, ob sie dann noch so viel Geld ausgeben, wenn sie nicht einmal das Andenken mitnehmen können).

  

Aber ist die Einfuhr von Elfenbein nicht schon seit 2022 verboten?

Das ist genau der Punkt. Soweit ich weiss (Achtung! Ich kann mich bei bestimmten Details auch irren) wurden und werden für die legal erlegten Tiere entsprechende Papiere ausgestellt. Und meines Wissens konnte man die betreffenden Trophäen mit diesen Papieren dann noch einführen, da diese Form der kontrollierten Jagd ja sogar noch dem Schutz der Tiere dort dient und es sich dabei eben nicht um gewilderte Tiere handelt die damit ggf. unkontrolliert ausgerottet werden.

Aber das wollen jetzt eben einige Politiker pauschal verbieten, auch dann wenn betreffende Papiere vorhanden sind. Und darum geht es. Deshalb die Aufregung.

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Kessie1  04.04.2024, 23:34
@Waldmensch70

Ich habe das mal versucht zu recherchieren:

Der NLWKN erteilt EU-Bescheinigungen zur Vermarktung von Elfenbein ab sofort nur noch für Musikinstrumente aus der Zeit vor 1975 sowie für Antiquitäten, also Exemplare aus verarbeitetem Elfenbein, die nachweislich vor dem 3. März 1947 hergestellt wurden.
Alle vor dem 19. Januar 2022 erteilten EU-Bescheinigungen zur Vermarktung von Elfenbein verlieren nach Artikel 11 Absatz 4a der EG-DVO zum 19. Januar 2023 ihre Gültigkeit. Bis zum Ende dieser einjährigen Übergangsfrist können die EU-Bescheinigungen weiter genutzt werden. Neue EU-Bescheinigungen werden für Elfenbein mit Ausnahme der o. g. Fälle grundsätzlich nicht mehr erteilt. Dies gilt auch für Stoßzähne, die als Jagdtrophäe legal eingeführt wurden.

https://www.nlwkn.niedersachsen.de/elfenbein/verscharfte-eu-regelungen-fur-den-handel-mit-elfenbein-209945.html

Also wie ich es verstehe, hat es sich mit der Einfuhr schon vor einem Jahr damit erledigt.

Aber ich verstehe durchaus die Problematik, die sich für das Land ergibt.

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Waldmensch70  04.04.2024, 23:42
@Kessie1
« Alle vor dem 19. Januar 2022 erteilten EU-Bescheinigungen zur Vermarktung von Elfenbein verlieren nach Artikel 11 Absatz 4a der EG-DVO zum 19. Januar 2023 ihre Gültigkeit.»
Also wie ich es verstehe, hat es sich mit der Einfuhr schon vor einem Jahr damit erledigt.

Ja, OK, Danke Dir! Ich wusste, wie gesagt, das genaue Datum selber nicht mehr.

Dann ist die jetzige Aufregung noch die Folge eben dieses Verbots, das bereits Anfang letzten Jahres gültig geworden ist. Die politischen Mühlen malen da ja auch immer langsam und die Diskussion wird ja von den betreffenden Ländern mit der EU schon eine ganze Weile geführt und scheint jetzt mit dieser in der Frage genannten Nachrichtenmeldung noch einmal hochgekocht worden zu sein.

Der betreffende Podcast den ich hier in einem meiner Kommentare verlinkt habe und der das thematisiert (da unterhält sich ein deutscher Wildbiologe mit einem der Sprecher aus einem der betreffenden Länder) ist ja auch schon aus dem letzten Jahr.

  

Aber ich verstehe durchaus die Problematik, die sich für das Land ergibt.

Ja, daran denken die betreffenden Politiker hier in der EU leider nicht. 🤷‍♂️

Das habe ich in meinem letzten Kommentar an Jekanada unten auch nochmal genauer angesprochen, was das in der Folge bedeutet.

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Waldmensch70  04.04.2024, 11:00

Ach so, noch eine Ergänzung:

Und so weit ich mich erinnere ist die Einfuhr von Elfenbein doch sowieso verboten, wenn sie nicht in Musikinstrumenten von Jahr X eingebaut sind.

Darum geht es ja gerade. Die legal und offiziell zur Populationskontrolle erlegten Elefanten sind ja etwas Anderes als die "illegale Wilderei wegen des Elfenbeins". Und die waren bisher (mit offiziellen Papieren der betreffenden Ländern) wohl als Jagdtrophäe (noch) ausführbar. Das soll sich jetzt – auch dank der Politik Deutschlands auf EU-Ebene – aber ändern.

–> Alles nach bestem Wissen und Gewissen, soweit ich die Situation selber verstanden habe und mich erinnere. Aber höre Dir die Podcast-Folge an, da wird das erklärt.

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Jekanadar  04.04.2024, 11:27
@Waldmensch70

Müsste sich Botswana dann nicht besser zuerst an CITES wenden, um seine Population als unbedenklich deklarieren zu lassen?

Zugegeben ich hab eher mit "unbelebten" Waren zu tun, wenn es um Im-/Export geht; mein Wissen über tierische Produkte ist daher etwas angestaubt. Darf EU Recht überhaupt CITES "brechen", bzw umgehen?

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Waldmensch70  04.04.2024, 12:16
@Jekanadar

Gute Frage, ich weiss leider nicht wie das konkret im Hintergrund mit der CITES etc. abzulaufen hat. Da bin ich auch nicht tief genug drin.

Der Punkt bei der ganzen Sache ist, dass die EU (und da namentlich DE als eines der Länder) den Import auch dieser legal erlegten Tiere bzw. deren Trophäen verbieten will.

Und damit schneiden sie diese Länder (die heute schon ihre Tiere sauber in der Population kontrollieren und da bereits eine stabile Population haben die sogar wachsend ist) von den Einnahmen durch ausländische Jagdtouristen ab. Und das Ganze damit sie sich hier in der EU Einige damit brüsten können, dass sie "viel für den Tierschutz getan haben" und das so auch ihren Wählern verkaufen, obwohl sie damit faktisch das Gegenteil erreichen.

Denn in den betreffenden Ländern werden die Tiere jetzt gerade auch deshalb so gut geschützt, weil das Geld bisher dafür da war (das dann zukünftig fehlt). Und damit steht den dort Lebenden auch kein Geld mehr zur Verfügung um die einheimische Bevölkerung zu entschädigen und somit die Schäden durch die Elefanten hinzunehmen.

Die Folge ist klar:
Die Einheimischen haben zukünftig keinen Ausgleich mehr dafür, wenn sie die Elefanten in Ruhe zu lassen und dulden. Im Endeffekt werden also die Tiere darunter leiden, die dann eben wieder vermehrt illegal erlegt werden damit die Einheimischen von ihrem Land besser leben können und weniger Konkurrenz durch die Elefanten haben.

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