Wintec Sattel--> für jedes Pferd möglich?

11 Antworten

Der Wintec Sattel passt interessanterweise den allerwenigsten Pferden.

Die konzentrieren ihr Marketing auf das Kopfeisen und dass das doch so toll tauschbar ist. Bei jedem Englischsattel ändert einem der Sattler für ganz wenig Geld das Kopfeisen, das ist nicht das Thema.

ABER: Mit einer Kopfeisenänderung geht immer, wenn nicht nur das Kopfeisen an sich zum Rest völlig unpassend ist, eine Umpolsterung und sehr oft eine Änderung des Sattelbaums einher und beides geht beim Wintec nicht. Das bedeutet, dass der von der Anpassbarkeit gegen Null geht. Entweder er passt wie gekauft oder man hat Pech, Anpassen ist nicht.

Wichtig ist, dass Du einen Sattel findest mit gut veränderbarem Baum - das sind die modernen Bäume fast alle, der Sattler hat genau die Modelle von mehreren Herstellern im Kopf, die das bieten. Zudem sollte er mit loser Fülllung gepolstert sein, denn die, die Schaumstoff drin haben, muss der Sattler in seiner Gesamtstatik verändern, um die Schaumstoffpolster raus zu bringen, wenn sie sich setzen. Und setzen tun sie sich immer. Wenn Du hier nicht > 2.000 ausgeben magst (der günstigste, den ich kenne, liegt neu derzeit bei 1.700 und ob genau der passt...?), dann kommt eigentlich nur ein gebrauchter Sattel infrage.

Auch den würde ich in Zusammenarbeit mit einem Sattler kaufen, denn der weiß, wonach man suchen muss, dass es nachher auch angepasst werden kann. Von jedem Hersteller gibt es so viele Modelle, die alle auch ein bisschen für verschiedene Pferde gebaut sind. Bei einigen Herstellern kann man die "Menschenseite" von einen Modell mit der "Pferdeseite" vom anderen kombinieren - und auch das weiß er. Sonst weißt ja gar nicht, was unter den vielen tausend Gebrauchtsätteln Du suchen sollst. Und die Sattler haben auch immer ein paar Gebrauchtsättel da, die sie z.B. bei Verkauf eines Neusattels in Zahlung genommen haben.

Für beide Pferde passend kommt drauf an, wie unterschiedlich deren Rücken sind. Da kann Dir ein Sattler Rat geben. Unsere Pferde wirken auf den ersten Blick recht unterschiedlich, doch im Endeffekt ist es zwar nicht 100% optimal, aber auch nicht schädlich, mal einen Sattel vom anderen Pferd zu leihen (auch hier macht natürlich die Dosis das Gift, wenn er nur 90% top liegt und nicht 100%).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Durchgenend Pferdeerfahrung seit 1981
KCS06 
Fragesteller
 22.01.2017, 04:14

Danke für die Antwort - hier lernt man ja wirklich noch einiges!

dachte echt, dass Wintec nicht so schlecht ist (aber da sieht man halt das ich einen einseitigen "westernsattel" blick habe :-))

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Baroque  22.01.2017, 20:30
@KCS06

Ja, das ist ein komplett anderes Konzept. Ich bin so unbedarft wie Du hier bzgl. Westernsätteln und finde das Konzept eines hiesigen Sattlers im Westernbereich toll, der austauscht, wenn Pferde "raus wachsen", weil ein hochwertiges Westernsattel kostet ja richtig viel und da kann man sich ja nicht ständig was neues kaufen. Ich kenne von Freunden einen, der quasi ein Leasingkonzept hat, das bezahlbar ist und wo man eine Sicherheit hat, dass er einen anderen Sattel bringt, wenn einer nimmer passt. Die Freunde haben Jungpferde, die sind froh drum.

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Huhu,

bei einem Sattel muss mehr passen als die Sitzfläche und das Kopfeisen. Länge, Schwung, Schwerpunkt, Sattelblattlänge, Steigbügelaufhängung, Wirbelkanal, Kammerweite, Auflagefläche und so weiter. Da reichen Kopfeisen oder Sitzfläche nicht.

Und Wintec passt leider den meisten Pferden überhaupt nicht. Die sind vom Schwung her sehr gerade und im Gegensatz zu einem guten Ledersattel bis auf das Kopfeisen fast gar nicht anpassbar.

Wenn Englisch Sattel, dann muss der vom Sattler auch ordentlich angepasst werden und mindestens halbjährlich von ihm kontrolliert werden.

Ein Englisch Sattel muss auf dem blanken Pferderücken passen, die Satteldecke schont lediglich das Leder von dem Schweiß, das ist anders als beim Westernsattel. Die Decke, die drunter liegt polstert bei einem Englischen Sattel nicht und das darf sie auch nicht, sonst verändert sie die Passform.

Also wenn Englisch Sattel, dann guten Sattler kommen lassen und dir da einen Gebrauchten günstig kaufen und auf euch anpassen lassen. Sonst könnte Lederbaum eventuell noch eine Möglichkeit für euch sein, dahingehend kannst du dich mal informieren.

Liebe Grüße

KCS06 
Fragesteller
 22.01.2017, 04:12

danke für die Erklärung! Ich wusste schon, dass der Sattel dem "nackten" Pferd passen muss (dachte aber dass es auch da Ausgleichpads/satteldecken gibt wie bei den Westernsätteln)

puh, das klingt ja richtig kompliziert - 2x jährliche Kontrolle!? Wow, da bin ich ja froh dass sich der Westernsattel (und auch die Pferde) nicht (mehr) verändert :-)

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LyciaKarma  22.01.2017, 11:59
@KCS06

Doch, die Pferde verändern sich. Auch Westernsättel gehören regelmäßig kontrolliert! 

Allein schon, weil Pferde im Sommer anders dastehen als im Winter, das Training manchmal variiert und und und.

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Urlewas  22.01.2017, 12:09
@KCS06

2x jahrlich ist der Idealfall - das macht kaum jemand, ausser, man ein Pferd, welches sich stark verändert( Muskelaufbau, Alt,....)

Wenn dein Pferd öfter mal beim reiten schwitzt, siehst du ja auch am Schweißbild, wenn sich was verändert. Letzters ist übrigens beim Win tec gewöhnlich schnurgrade, was mir persönlich auch zu denken gibt.

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Die Frage nach Win tec taucht hier öfter auf; schau mal bei ähnlichen Fragen...🤓

Bitte nicht böse sein, aber meine Erfahrung mit win tec läßt mich, kurz gesagt zu dem Schluss kommen: gäbe es nur noch diese Sättel, reite ich lieber ohne oder hor auf zu reiten...

Wenn Dir das Geld gur einen guten teuren Sattel fehlt, vielleicht kannst was gebrauchtes finden? Alles besser als Win tec.

Ja, man muss noch anderes beachten! Abgesehen von der richtigen Kammerweite muss der Sattel zum Schwung vom Rücken passen und die richtige Länge haben (das alleine spricht schon gegen 1 Sattel für 2 Pferde - die haben wohl kaum den gleichen Rücken!). Es muss genug Abstand zur letzten Rippe sein. Die Polsterung muss passen, breiter Wirbelsäulenkanal, Schulterfreiheit, um nur einiges zu nennen. 

Sorry, aber findest du es ok, deinen Pferden, selbst wenn es nur ab u. zu ist, Schmerzen zu zufügen??? Nimm das Geld in die Hand und besorg für beide Pferde vernünftig passende Sättel. Es gibt auch gute gebrauchte, die sind bezahlbar und das Anpassen beim Sattler kostet auch nicht die Welt!

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Pferdewirtschaftsmeisterin
KCS06 
Fragesteller
 22.01.2017, 04:07

Natürlich soll der Sattel dem Pferd keine Schmerzen zufügen, allerdings ist es ein doch großer Unterschied ob ich 6tage die Woche damit reite oder 2-3x im Monat. Ich gehe jetzt auf die unterschwellige Bemerkung, dass ich mich nicht darum kümmere ob sie Schmerzen haben nicht ein, da ich oben schon geschrieben habe !!!KEIN SHITSTORM!!!

abgesehen davon, ist ein Westernsattel ja auch für mehrere Pferde passend (ich hab 3 Pferde (gleiche Rasse - allerdings auf den ersten blick auch schon das einzige gemeinsame Merkmal) und 3 Sättel, und sogar laut Orthopäden - den man bei Sportpferden doch hin und wieder braucht - passen alle Sättel auf alle Pferde und keine Kombination ist schlechter oder besser) - deswegen ist es für mich nicht logisch, dass man für mehrere Pferde verschiedene Sättel braucht (auch wenn natürlich alle 3 einen eigenen haben und einen haben wir als reserve)

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Urlewas  22.01.2017, 11:45
@KCS06

Bereiter nehmen sehr oft  ihren eigenen Sattel mit auf die Berittpferde, weil sie nicht bereit sind, sich auf das Zeug zu setzen, welches die Kunden haben.

Und damit fügen sie den Pferden keine Schmerzen zu, sondern machen sie wieder locker. Fazit: Ein guter Reiter mit einem hochwertigen Sattel ( der ja gebraucht billiger, aber immr noch qualitativ ist) ist besser fur das Pferd als ein schlechter, wenn auch neuer,  angepaster Sattel. Und wieder das alte Sprichwort: "wenn der Bauer nicht schwimmem lernt, ist die Badehose nicht schuld". Win tec allerdings ist in diesem Zusammenhang nicht mal wie eine  richtige " Badehose", sondern als wolle man mit .Ritterrüstung schwimmen gehen 😉.

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Hjalti  22.01.2017, 14:51
@KCS06

Für mich ist es äußerst logisch, einem Pferd einen passenden Sattel auf den Rücken zu schnallen - es hat sonst nun mal Schmerzen, ist einfach so. Da ist nichts unterschwellig. Wenn du nicht passende Schuhe anziehst, auch wenn es nur 2, 3x Monat ist, dann tun dir die Füße weh, deinem Pferd halt der Rücken. 

Und das Bereiterargument zieht auch nicht, bin selbige und reite tatsächlich auch oft mit eigenen Sätteln auf fremden Pferden, aber nicht, weil die Kunden Schrott haben, sondern zu meiner eigenen Sicherheit. Gerade die Korrekturpferde sind oft nicht ohne. Heißt aber auch nicht, dass ich ein und denselben Sattel einfach auf alle Pferde schmeiße sondern ich habe einige zur Auswahl und sehe dann, welcher Sattel (dann halt auch z. B. mit entsprechender Unterlage) am besten passt.

Aber wenn es darum geht, was für die eigenen Pferde anzuschaffen, ist es eben für mich keine Frage, dass es dann passend gekauft oder gemacht wird. 

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Hallo erstmal, also bei meinem Pferd war es so, das sich auch einen Wintec Sättel haben wollte. Jedoch als der Sattler kam und verschiedene Sättel mal aufgelegt hat, haben wir sehr schnell bemerkt, dass meiner keinen "Wintec Rücken" hat. Meiner ist ziemlich dünn (Vollblut halt), hat aber schon relativ viel Widerriss. Da hat leider nix gepasst... Ich würde einfach mal den Sattler kommen lassen, viele haben auch gute gebrauchte Sättel die nicht von Wintec sind, angenommen deinen Pferden sollten sie auch nicht passen... Es muss halt mehr stimmen wie nur das kopfeisen! LG und einen schönen Sonntag