Wieso müssen manche Männer darauf pochen, dass sie mehr wert, kompetenter und besser als Frauen seien, nur weil sie Männer sind?
Ich rede jetzt nicht vom Reallife, da ist mir das noch nicht wirklich untergekommen, wenn, dann nur selten und in abgeschwächtem Maße. Aber darum geht es jetzt nicht.
Ich sehe immer wieder, wie hier oft gegen Frauen gewettert wird, wenn eine Genderfrage gestellt wird.
Da wurde bis jetzt schon vieles behauptet:
- Frauen würden überall bevorzugt werden.
- Frauen würden gegen Männern vorgehen und sie bekämpfen wollen, indem sie ihnen ihre Positionen streitig machen wollten.
- Frauen, die dank der Frauenquote irgendwo sitzen, seien generell inkompetent. Weil Frauenquote.
- Frauen seien weniger kompetent als Männer.
- Und weniger ehrgeizig.
- Und weniger zielstrebig.
- Und unlogischer, aber dafür höllisch emotional.
- Und schwächer.
- Und natürlich sind sie gleich militante Feministen, wenn sie so einem "Argument" widersprechen und deshalb sowieso gleich nicht mehr ernst zu nehmen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Stuss.
Wieso?
Wieso eigentlich? Das ist so kindisch und so dermaßen für die Katz, dass ich nur noch den Kopf schütteln kann.
Beide Geschlechter sind einfach gleich viel wert und jeder Mensch hat unabhängig davon seine Stärken und seine Schwächen.
Ich weiß nicht, warum man hier pauschalisieren, kategorisieren und streiten muss.
Auch in der Natur hat es immer schon beide gebraucht. Ohne Mann keine Fortpflanzung. Ohne Frau keine Fortpflanzung. Ohne einander ging und geht es nicht.
Alleine bei der Betrachtung dieser Tatsache müsste eigentlich jedem auf der Welt schon klar sein, dass alle Geschlechter von Natur aus gleich viel wert sind. Eigentlich wäre es hier beendet.
Aber Mensch findet immer einen dummen Grund zum Streiten.
Zurück zur Ausgangsfrage:
Wieso legen immer wieder Männer im Internet dieses Verhalten zu Tage? Hier.
16 Antworten
Einzig und allein sollte Leistung zählen und nicht das Theater drum herum und natürlich, ob Männchen oder Weibchen, oder Weibchen oder Männchen.
Kompetenz ist das Resultat aus Fähigkeit und Fertigkeit, nicht der Geschlechtszugehörigkeit, aber leider auch der Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Gruppen und Eliten, wodurch das, was kompetent sein soll, zu etwas fragwürdig Nebulösem wird.
Die Antwort dazu oder einiges darüber zu schreiben, ist in der Tat schwierig, aber da ich dies schon immer als interessantes Thema sah, möchte ich gerne immer wieder etwas zu diesem Thema schreiben.
Ich glaube prinzipiell, dass man das mit Frauen und Männern schlecht verallgemeinern kann. Viele Eigenschaften treffen auf die jeweiligen Geschlechter zu, aber oft gibt es auch Ausnahmen. Ich stieß stets auf Nicht-Bestätigung von Theorien, von denen ich glaubte, dies könne man nun "eindeutig" auf das Verhalten von Frauen bzw Männern münzen.
Es könnte leicht sein, dass durch die "Gender-Sache" Konflikte erst entstehen, wo es sie früher noch nicht gegeben hatte. Oder ein Angriff (zB eines Mannes, wie du ihn beschrieben hast) ist in Wirklichkeit eine Verteidigung, weil Frauen bei einem Thema (vllt unbewußt) auch angegriffen haben. Und so schaukelt sich das immer weiter.
Eine Kurs-Vortragende von einem eigentlich ganz anderen Kurs , den wir von der Arbeit mal hatten (es war ein WORD-Kurs) wurde von einem recht dummen, jungen Mitarbeiter während des Kurses oft primitiv tlw angemacht und ver*rscht. Sie hat das aber geschickt nicht eskallieren lassen sondern weitgehend ignoriert. In der Pause unterhielt ich mich und ein paar andere dann mit ihr über prinzipielle Dinge Männer und Frauen betreffend, auch im Geschäftsleben, und es ging dann recht bald um das Grundverhalten von Frauen und Männern. Sie meinte dann, Frauen wollen sich oft auf psychischer Ebene übertreffen bzw Konflikte liefern, auch oft untereinander (in vielen Büros als "Zicken-Krieg" bekannt). Und Männer wollen sich oft auf technische Weise übertreffen und dadurch entstehen dann auch Konflikte oder ein "Besser-sein-Wollen". Dies auch oft untereinander.
Wenn es nun zu Konflikten zwischen Frauen und Männern kommt, egal wo, spielen aber mMn schon so viele Faktoren ineinander, dass man das schwer analysieren kann. Wenn es dann zu einer prinzipiellen Eskallation kommt, und es nur mehr auf das Thema "Frauen gegen Männer" reduziert wird, dann kann das auch glaube ich nicht mehr gut gehen.
Ich bin absolut Feminist aber ich habe noch nicht gesehen das hier über sowas geredet wird. Oder mir fällt es zumindest gerade nicht ein.
Aber es Stimmt alle Geschlechter sind gleichwertig. Und ich warte auf den Tag an dem Alle Menschen davon überzeugt sind
der Gleichheitsgrundsatz lautet:
"Gleiches ist gleich zu behandeln und Ungleiches ungleich."
Mann und Frau sind in vielen Punkten gleich und werden ungleich behandelt. Sie sollten nur dort ungleich behandelt werden, wo sie auch ungleich sind. Das sind gar viele Punkte.
Die Praxis ist schwierig und unsere Gesellschaft arbeitet daran. Da ist viel zu tun, bis Frauen "gleichen Lohn für gleiche Arbeit bekommen."
Weißt Du, wo ICH Nachholbedarf sehe? Bei Gewalt und sexueller Belästigung gegen Männer. Ich kannte einmal einen sehr lieben Mann, der mit verzweifeltem Grinsen erlitt, ständig von einer bestimmten Frau umarmt und abgeküsst zu werden. Jede Fru würde hier rufen "ich werde belästigt!" und die Folgen für den Mann wären weitreichend. Wenn der Spieß hingegen einmal wirklich umgedreht wird, sind Männer dem ausgeliefert. Mich bestürzte die Situation so, dass ich sie fotografierte und die Bilder weiterreichte, als wäre nichts. Danach war es vorbei. Jeder sah dort, was los war und keiner sprach je darüber.
Ebenso kommt es auch vor, dass in einer Beziehung die Frau kräftiger ist und den Mann verprügelt. Eine Minderheit natürlich. Misshandelte Frauen leiden natürlich furchtbar und oft jahrelang. Doch sie haben wenigstens auf ihrer Seite, dass man überhaupt sieht, dass sie misshandelt werden. Mehr als Hohngelächter hat so ein Mann hier nicht zu erwarten, weil es eben sehr viel seltener vorkommt. Denn weniger Frauen sind kräftiger und sehr wenige agressiv.
Hier sprichst Du noch ein weites Feld an: Pflege.
Wir müssen davon ausgehen, dass extrem viele Pflegebedürftige Gewalt erleiden, doch es nicht mal wo melden können, weil völlig hilflos. Vermutlich werden auch viele alte Menschen ermordet und keiner merkt es je.
Diese Skandale, wenn Pfleger Menschen umbrachten, flogen oft erst nach vielen Jahren und dutzenden Morden auf. Die meisten fliegen wohl nie auf.
Ja, da ist ein Nachholbedarf. Falls es dich tröstet, ich weiß sehr wohl, dass Frauen genauso misshandeln können wie Männer.
"Schulhitler" (nazifasziniert und gewalttätig anderen Schülern gegenüber) war weiblich. Die, die die ganze Klasse gegen mich aufhetzte auch. Meine Mutter schlug mich auch eine gewisse Zeit, als ich Kind war und machte mich verbal so fertig, dass ich schon an Selbstmord dachte. Mein Vater war lieb und tat nichts.
Nebenbei bin ich auch dafür, dass Vergewaltigung eigentlich gar nicht verjähren sollte. Egal von wem an wen. Egal welche Geschlechter wie beteiligt sind. So etwas sollte nicht verjähren, das ist ein Hohn den Opfern gegenüber.
cit: "Mein Vater war lieb und tat nichts." - das bestürzt dann nochmal. Dass jener, der einen schützen sollte, nur blöd schaut, statt einzugreifen ;-(
Geht vermutlich vielen Kindern so. Die wenigstens finden Worte dafür und den Weg nach außen.
Er hat die Gefahr nicht erkannt. Er war so gut wie nie dabei wenn sie was tat und fiel meistens auf ihr gutmütiges Gerede rein.
Er war da einfach irgendwie blind.
Wobei ich mir einen Anschiss echt mal gewünscht hätte. Ich hab ja sagen können, was ich wollte, das galt bei ihr ja nicht weil ich das Kind war und hinterließ keinen Eindruck.
Eine Standpauke von außen hätte es gebraucht.
Bis ich realisierte, dass sie sich überhaupt strafbar machte, war alles verjährt. Aber sie hätte wahrscheinlich eh alles abgestritten und mich als pubertäre Spinnerin dargestellt, die zicken muss.
Wenn in einem System etwas aus dem Ruder läuft, werden alle blind. Dein Vater hat es sicher gewusst. Doch hätte man ihn gefragt, hätte er es abgestritten und subjektiv dabei gedacht, er würde die Wahrheit sagen. Dieses tiefe Wissen ist wohl trotzdem vorhanden gewesen.
Deine Mutter vor Gericht zu stellen, bringt gar nichts, denke ich. Oder hätte nichts gebracht. Sie wäre vermutlich in Selbstgerechtigkeit versunken.
Eine spannende Erkenntnis hatte ich, als meine Mutter starb. Da wurde mir klar, dass der Tod nichts auflöst. Der Tod ist keine Genugtuung, weil das Problem, das dieser Mensch auf dieser Erde verursachte, kein fleischliches war. Daher kann es auch weder durch Tod noch durch Strafe verändert werden.
Das Geistwesen, das im Körper der Mutter gelebt hat (oder lebt), dieses Wesen hätte sich für eine Veränderung entscheiden müssen, um etwas zu verändern. Diese Entscheidung zu treffen, obliegt aber nur ihr selbst.
Der erste Satz dieses Kommentars erinnert mich an die jetzige Situation. - Und damit meine ich nicht meine Mutter.
man streitet, weil man für Jungs/ Männer nichts tut sondern aus Opfern auch noch Täter macht und echte weibliche Opfer in feministischen Diskussionen egal sind
Aber es gibt doch nicht nur alles oder nichts!
Nur weil sich manche oder einige Frauen falsch verhalten, tun es nicht gleich alle. (Gilt für Männer genauso.)
"Ebenso kommt es auch vor, dass in einer Beziehung die Frau kräftiger ist und den Mann verprügelt." Dass die Frau wirklich physisch überlegen ist, komplett wahrscheinlich extrem selten vor (eventuell wenn eine Behinderung vorliegt), allerdings muss das auch nicht gegeben sein. Eine Frau kann auch einfach aggressiver sein und/oder zu Waffen oder gefährlichen Gegenständen greifen.