Wie wichtig sind die Strichausrichtung zu den Nachbarsatomen (die die Bindungen zwischen den Atomen darstellen)?

2 Antworten

Die beiden Moleküle sind identisch. Du erhältst das rechte Molekül indem du das linke Molekül um 180° um die C=C=C-Achse drehst. Wenn du nur an einem Ende H und Br vertauschst, erhältst du ein anderes Molekül, das nicht durch Drehung der abgebildeten Moleküle erhalten werden kann.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Diese beiden Moleküle sind tatsächlich subtil voneinander verschieden, sie können nämlich nicht durch Drehungen und Schiebungen zur Deckung gebracht werden; sie verhalten sich wie Bild und Spiegelbild, sind also Enantiomere.

Möglicherweise kennst Du Enantiomere im Zusammenhang mit asymmetrischen C-Atomen; dann weißt Du ja auch, inwieweit sich die beiden Formen in ihren Eigen­schaften unterscheiden bzw. nicht unterscheiden. Enantiomere gibt es in allen mög­lichen Zusammenhängen, nicht nur mit asymmetrischen C-Atomen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Chemiestudium mit Diss über Quanten­chemie und Thermodynamik

xxElxaxx 
Fragesteller
 19.12.2023, 09:12

Danke! Muss aber ein Chiralitätszentrum nicht sp3-hybridisiert sein? Oder verwechsle ich das mit etwas Anderem?

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indiachinacook  19.12.2023, 10:12
@xxElxaxx

Das ist kein Chiralitätszentrum (das müßte, wie Du richtig schreibst, tetra­edrisch ko­ordi­niert sein). Aber auch Moleküle ohne Chiralitäts­zentrum können chiral sein, und um­­gekehrt können solche mit mehreren Chiralitäts­zentren auch achiral sein.

Denn chiral ist immer, was seinem Spiegelbild nicht gleichkommt. Daher ist Dein Mo­le­kül chiral, und es gibt Enantiomere, und kein an- oder abwesendes Chiralitäts­zentrum kann daran etwas ändern.

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