Wie stehen Veganer zur Jagd für den Erhalt der Artenvielfalt?

6 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Als Vegetarierin mit zunehmend veganen Tendenzen sehe ich die Jagd, die tatsächlich im Rahmen der Pflege und des Schutzes des Ökosystems Wald geschieht, als sehr unproblematisch. Der Förster, der sich ganzjährig darum kümmert, dass Fauna und Flora im Wald gesund bleiben und zu diesem Zweck gelegentlich mal ein Wildschwein oder Reh schießen muss, finde ich absolut okay. Auch deshalb, weil diese Tiere dann tatsächlich artgerecht gelebt haben, die Tötung schnell, mit Sachkunde und so schonend wie nur möglich geschah und in der Regel in diesen Fällen auch wirklich das gesamte Tier verwertet wird, nicht nur das Filet.

Was ich hingegen hoch kritisch sehe, ist Jagd als Freizeitvergnügen. Bürohengste, die alle paar Monate mal ihre Buddies im Wald treffen, um ordentlich einen zu heben und dann ihre fragile Männlichkeit durch das Töten von Tieren aufpolieren müssen, sind mir schlichtweg hochgradig suspekt. Und nein, kommt mir jetzt bitte nicht mit dem "Grünen Abitur" und bla. DIESE Form der Jagd nutzt Naturschutz nur als Vorwand!

Und wenn es dann erst darum geht, dass sich ein paar zu reiche, zu gelangweilte Menschen Lizenzen kaufen, um in Afrika betäubte, angelockte Löwen und Co. aus dem sicheren Fahrzeug heraus zu erschießen, dann ist das einfach nur noch abgrundtief unmoralisch und verachtenswert.

StormstarZeus 
Fragesteller
 11.05.2023, 13:02

Danke, sehr sachliche und klar strukturierte Meinung :D

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Aylamanolo  11.05.2023, 13:45

Jagd als Freizeitvergnügen. 

Ich bin gegen die Hobbyjagd. Klar, auch die Hobbyjäger müssen eine nicht einfache Prüfung machen. Na ja... die Mutter einer Bekannten ist von einem Jäger beim Wäscheaufhängen in den Rücken geschossen worden. War zwar nur eine Schrotkugel, aber...
ein anderer Hobbyjäger hat auf einem Feld vor meinem Dorf einen Golden Retriever abgeknallt, weil der angeblich gejagt habe. Dabei war der Hund höchstens 5 m von seiner Familie entfernt...

Aber die Hobbyjäger, die sich keine Safari leisten können, sabbern jetzt schon bei dem Gedanken, mal einen Wolf zu killen (oder einen Luchs). Oder den Braunbären, der im bayr. Wald aufgetaucht ist.

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ChiliStyle  11.05.2023, 19:57
@Aylamanolo
Ich bin gegen die Hobbyjagd. Klar, auch die Hobbyjäger müssen eine nicht einfache Prüfung machen.

Ähm auch die Jagdpächter die zu Anfang des Beitrags genannt wurden machen das aus liebe zum Hobby und zur Natur und nicht als Beruf. Nur Mal so...

ein anderer Hobbyjäger hat auf einem Feld vor meinem Dorf einen Golden Retriever abgeknallt, weil der angeblich gejagt habe.

Einen wildernden Hund darf der Jäger schießen.

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Aylamanolo  12.05.2023, 15:44
@ChiliStyle

ein Golden Retriever, der 5 m von seinen Leuten entfernt war, wildert? Ah ja, so hat sich der Hobbyjäger leider auch rausgeredet.

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Aylamanolo  12.05.2023, 15:46
@Aylamanolo

ich bin auch gegen Hobbyjagdpächter. Die halten es nicht mal für nötig, ihre Treibjagden vorher anzukündigen. Und die laufen ungefragt einfach über fremde Pferdeweiden.

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ChiliStyle  12.05.2023, 16:21
@Aylamanolo

jaja es waren immer nu5 m und der war immer nur am Spielen...

Und du glaubst du triggerst mich mit dem Begriff Hobbyjäger? tust du nicht. du blamierst dich halt nur selbst. Die Realität ist dass der Großteil der Reviere durch Pächter die dass als Hobby machen bejagdt wird.

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Huhn617  31.05.2023, 06:15
@Aylamanolo

Ach? Interessant. Komisch nur, das du normaler weiße angezeigt wirst, oder es einen ewigen Streit mit dem Gericht gibt…

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Huhn617  11.05.2023, 19:36

Ja, aber in Afrika wird genauso reguliert wie hier…;). Kannst ja schauen was in Kenia war, als dort die Jagd verboten wurde.

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ChiliStyle  11.05.2023, 19:54
Was ich hingegen hoch kritisch sehe, ist Jagd als Freizeitvergnügen. Bürohengste, die alle paar Monate mal ihre Buddies im Wald treffen, um ordentlich einen zu heben und dann ihre fragile Männlichkeit durch das Töten von Tieren aufpolieren müssen, sind mir schlichtweg hochgradig suspekt. Und nein, kommt mir jetzt bitte nicht mit dem "Grünen Abitur" und bla. DIESE Form der Jagd nutzt Naturschutz nur als Vorwand!

Sind halt keine wirklichen Jäger. Sind auch unter Jägern nicht beliebt aber im Endeffekt jagen die auch in einem Revier der Jagdpächtes und nur das was dieser freigegeben hat. Am Ende unterstützen sie vor allem einfach Drückjagden.

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Wie stehen Veganer zur Jagd für den Erhalt der Artenvielfalt?

Veganismus fragt per se nicht nach den Folgen oder wie etwas "funktioniert".

Veganismus ist erst einmal nur eine Lebenseinstellung die daraus besteht, das man keine Tiere bzw. Produkte daraus/davon in irgend einer Weise nutzen will.

Hier hatten wir schon einmal sinngemäß dieses Thema, vielleicht helfen Dir die Antworten dort weiter: warum-sind-manche-radikale-veganer-gegen-das-toeten-von-rehen-obwohl-es-notwendig-ist-um-die-population-da-im-schach-zu-halten-weil-es-sonst-zu-viele-gibt#answer-478695183

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Jäger
StormstarZeus 
Fragesteller
 11.05.2023, 13:14

Ahhhh danke für den Verweis 👍

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Es ist ein notwendiges Übel nach aktuellem Stand. Allerdings sollte man an Alternativen arbeiten. Zum Beispiel das Klonen ausgestorbener Spitzenprädatoren, die ursprünglich den Tierbestand reguliert haben.

Das sehen aber viele andere Veganer anders.

Pomophilus  11.05.2023, 18:45

Kann mir nicht vorstellen, dass geklonte Höhlenbären oder Säbelzahntiger oder was auch immer die Jagd überflüssig machen würden! Wahrscheinlich kämen sie mit dem heutigen Klima und der heutigen Jagd gar nicht zurecht.

Genauso wie die Beute eher den Räuber reguliert, werden die Pflanzenfressser vom Angebot an pflanzlicher Nahrung reguliert- wenn es viel zu beißen gibt, werden es mehr. Wir haben die Landschaft bei uns völlig umgestaltet, der ursprüngliche Urwald ist auf 2/3 der Fläche durch den Menschen beseitigt worden. Dadurch hat sich das Angebot von pflanzlicher Nahrung am Boden exorbitant gesteiget. Aus diesem Grund haben sich die Dichten der Pflanzenfressser um ein Vielfaches erhöht. Diese Pflanzenfressser üben nun ohne Jagd einen Verbissdruck auf den verbliebenen kümmerlichen Rest des Waldes aus, der diesen einfach nicht mehr wachsen lässt. Kein Prädstor wird daran jemals etwas ändern: solange das generelle Nahrungsangebot so hoch bleibt, werden die Pflanzenfresserbestände auf einem ebenso hohen Maß bleiben. Der Prädator wird regulieren, ja, aber auf einen Wert, der dem heutigen, viel höheren Nahrungsangebot entspricht, nicht dem damaligen zu Urwaldzeiten.

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Bodhgaya  11.05.2023, 19:02
@Pomophilus
Kann mir nicht vorstellen, dass geklonte Höhlenbären oder Säbelzahntiger oder was auch immer die Jagd überflüssig machen würden! Wahrscheinlich kämen sie mit dem heutigen Klima und der heutigen Jagd gar nicht zurecht.

Einen Versuch wäre es zumindest wert.

Es gibt auch noch andere Ideen, um in Zukunft mal ohne Jagd auszukommen. Bin aber ehrlich gesagt nicht so tief in dem Thema drin.

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Pomophilus  11.05.2023, 19:23
@Bodhgaya

Ich meine, ein bisschen in der Thematik, mit der ich tagtäglich zu tun habe, drin zu sein, aber funktionierende Ideen kenne ich nicht.

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Bodhgaya  11.05.2023, 19:36
@Pomophilus

Deshalb sollte man weiter forschen.

Aber da du anscheinend selber etwas mit der Jagd zu tun hast, glaube ich nicht, dass du eine ganz unvoreingenommene Person bist.

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Pomophilus  11.05.2023, 19:46
@Bodhgaya

Ich bin als Förster zu meiner Voreingenommenheit schon durch etwas Information, zB durch Abschluss eines Studiums, gekommen.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen, wenn du nach eigenem Bekunden nicht so tief in diesem Thema drin bist und trotzdem so eine feste Meinung dazu hast, dann halte ich dich auch für voreingenommen.

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Bodhgaya  11.05.2023, 19:54
@Pomophilus

Wieso feste Meinung?

Und das mit dem Studium muss nichts heißen. Schließlich gibt es auch Leute die Theologie studieren und dann fest an Gott glauben. Das spricht aber nicht für den Wahrheitsgehalt der Existenz einer Gottheit. Mal abgesehen davon, dass es viele Leute gibt, die sich damit auskennen und es auch anders sehen.

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ChiliStyle  11.05.2023, 20:06
@Bodhgaya

Lieber jemand mit Ahnung als jemand der ohne Kompetenz Floskeln raushaut wie du. Du bist echt alles was verkehrt ist mit modernen Diskussionen. Da kommt so ein Laie wie du und diskutiert ohne Ahnung mit nem studierten Profi "ja da du Ahnung hast bist du voreingenommen." Du gehst wahrscheinlich auch zum Arzt und sagst "das was sie mir zu meiner Erkrankung sagen ist Quatsch und da sie ja auch in dem Bereich arbeiten und studiert haben sind sie voreingenommen!"

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Bodhgaya  11.05.2023, 20:26
@ChiliStyle

Der Arzt muss nicht seinen Berufsstand verteidigen, im Gegensatz zu dir.

Man muss nicht selber Theologie studiert haben, um einen Pfarrer für seinen Gottesglauben zu kritisieren.

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Pomophilus  11.05.2023, 21:40
@Bodhgaya

Wenn ich deine nun wiederholte Anschuldigung richtig verstehe, dann ist dein Hauptargument gegen mich, meine Aussagen beruhten lediglich auf Glauben und es gäbe keine Belege dafür. Nun, das kannst du von deinem überlegenen Standpunkt aus, auch ohne tief im Thema zu sein, ja leicht belegen, bzw meine Aussagen widerlegen, oder?

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Bodhgaya  11.05.2023, 22:30
@Pomophilus

Nein, deine Ansichten beruhen auch einem Bestätigungsfehler. Angenommen es würde morgen eine Alternative für die Jagd auf den Markt kommen, dann würde das nämlich dich gefährden.

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Ich hab seit Herbst letzten Jahres eine Vollblut Veganerin im Revier mit dabei.

Ist die Schwester einer Mitjägerin. Sie hilft uns allgemein bei der Pflege im Revier weil sie gerne draußen ist.

Sie hilft uns beim Abgehen von Wiesen vor der Mahd, klöppelt gerne mal kaputte Zäune wieder gerade und baut für ihr Leben gerne Nistkästen.

So geht's auch, wir Jäger sind nicht im Krieg mit den Veganern auch wenn das im Internet immer so rüber kommt. Zusammen verbessern wir unsere kleine Revierblase für jeden Wald und Feldgenießer egal ob Wanderer, Radfahrer, Hundemenschen...

Ich würde mir das von mehr Veganer/Vegetarier wünschen die einfach immer nur pauschal auf die Jagd drauf hauen.

Geht mit raus Kitze retten, lasst euch Feldlerche und Co. zeigen, die von der Hege profitieren und lasst euch auch die Probleme in der Kulturlandschaft zeigen. Räudige Füchse, verwurmte Rehe und all die anderen Jobs die wir Jäger ehrenamtlich in unserer Freizeit machen.

Und seit freundlich zu dem Herrn/ der Frau den/die Polizei nachts um 3 rausgeklingelt hat um euch einen Wildschadenszettel für die Versicherung rauszuschreiben und eventuell das verletzte Tier nachsuchen muss das leidet.

Denn auch bei uns klingelt dann wieder der Wecker um 5 für die Arbeit.

Woher ich das weiß:Hobby – Jäger und Schütze

 Wie sieht der Veganer die Verringerung der Population von Fressfeinden eines Wildes um bedrohte Tierarten zu schützen?

Ich bin keine Veganerin, aber wenn es dir um den Schutz von bedrohten Tierarten geht, dann musst du leider den Menschen bekämpfen. Nicht der Wolf gefährdet Tierarten, das sind wir selbst.

Ansonsten bin ich als Nicht-Veganerin gegen die Hobbyjagd. Die sollte man Profijägern überlassen.

Huhn617  11.05.2023, 19:37

Ach, wenn die Jagd mein Hobby ist, dann ist es nicht ok:). Noch nicht noch hobbyjäger…..

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ChiliStyle  11.05.2023, 19:59
Ansonsten bin ich als Nicht-Veganerin gegen die Hobbyjagd. Die sollte man Profijägern überlassen.

Profi-Jäger? Und was meinst du wer die bezahlt? Es gibt super wenige Berufsjäger. Die ganzen Revierpächter machen dass nicht als Job...

Auch die wenigen bezahlten Jäger haben die selbe Jagdausbildung und Prüfung durchlaufen wie die ehrenamtlichen Kollegen.

Deine Forderung ist so realistisch wie die Abschaffung Freiwilliger Feuerwehren.

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