Wie sage ich meiner Lehrerin, dass ich Hochbegabt bin?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Zunächst mal sind deine Überlegungen schon ziemlich gut. Mit einer Hochbegabung hast du natürlich in dem Sinn keine Sonderrolle. Bei 1500 Schülern sind statistisch betrachtet etwa 36 Leute hochbegabt. Die müssen alle irgendwie zurechtkommen.

Mein Tipp als jemand, der selbst betroffen ist: Du musst nicht gleich mit der Hochbegabung daherkommen. Deine Lehrer haben schon miteinander gesprochen und da ist dieser Begriff wahrscheinlich eh schon genannt worden. Was deine Lehrer eher von dir erwarten, ist wahrscheinlich eine Entschuldigung für das Stören des Unterrichts. Kannst ja auch anklingen lassen, dass du andere Lernbedürfnisse hast als die meisten anderen und dir das jetzt bewusst geworden ist und du daher auch mehr Verständnis für die Bedürfnisse deiner Mitschüler entwickelt hast. Vermeiden solltest du so Stichworte wie "Langeweile" oder "Unterforderung". Das könnten Lehrer wieder etwas persönlicher nehmen als es gemeint war.

.......... hat sich dies auch raus gestellt............

Das heißt, dass das überprüft und dokumentiert ist. Die Unterlagen dazu legst du einfach deiner Lehrerin vor und bittest um ein Gespräch zusammen mit deinen Eltern.

Da du ja hochbegabt bist, brauchst du dich auf das Gespäch auch nicht vorzubereiten, sondern da entwickelt sich dann zwanglos, welche Möglichkeiten du hast.

Wenn Deine Lehrerin das nicht von selbst heraus findet, dann bist Du auch nicht hoch begabt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Naheliegendste und Logischste wäre, mit Deinen Eltern zu reden!

Vielleicht darfst du dir auch ein Buch mitnehmen und lesen, wenn dir langweilig ist.

Avicenna89  22.11.2021, 08:53

Nicht falsch verstehen. Ich bin selbst hochbegabt und inzwischen seit einigen Jahren im Arbeitsleben. Das mit dem Buch habe ich in meiner Schulzeit auch gemacht. Allerdings mit dem Ergebnis, dass ich gefühlt eine ganz miese Arbeitsmoral habe, weil ich ja nicht in dem Anspruch aufgewachsen bin, arbeiten zu müssen (auch wenn ich das nie groß habe raushängen lassen, aber innerlich macht das auch was mit jemandem)

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Quaeror  22.11.2021, 09:24
@Avicenna89

Deine miese Arbeitsmoral kommt aber daher, dass du für die normalen Aufgaben nie lernen musstest.

Das Bewusstsein, etwas nicht zu brauchen ist noch etwas anderes, als zu glauben, irgendwie dumm zu sein, weil man nicht weiß, was die anderen da arbeiten, wo doch die Antwort offensichtlich ist. Zu meiner Zeit war Hochbegabtendiagnostik und -förderung noch nicht so angesagt.

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Avicenna89  22.11.2021, 10:06
@Quaeror

Nunja, aber dadurch, dass ich in meiner Schulzeit noch nichts von meiner Hochbegabung wusste, war ich mir nie bewusst, das Lernen nicht zu brauchen. Ich war halt faul, weil es gereicht hat und dachte immer, die anderen wären halt genauso faul, bzw. "fleißig" wie ich. Mit Blick auf meine Noten habe ich sogar zeitweise geglaubt, ich würde halt irgendwas richtig machen anstatt einfach durch meine Veranlagung Glück zu haben. Ich bin also quasi noch nicht aufgrund meiner Faulheit "gescheitert", als ich mir noch leichter etwas mehr Fleiß hätte angewöhnen können.

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