Wie lange im Stall?

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Wenn das Pferd den ganzen Tag draußen war, ist es mal sicherlich kein Drama, wenn man mal nicht kann. Man hat immer mal wieder Termine, die sich nicht schieben lassen, oder die dafür sorgen, dass man nicht zum Stall kann. Aber in dem Fall sorge ich meist für ein alternatives Programm für mein Pferd, also für jemanden, der mich dann vertritt.

Es hängt natürlich auch immer am Pferd und seinen ganz speziellen Besonderheiten, was geht und was nicht geht. Meine alte Stute hatte z.B. Arthrose und Pausetage taten ihren Knochen nicht gut. Wenn ich nicht konnte, dann hat eine Person meines Vertrauens wenigsten einen Schrittausritt mit ihr gemacht, oder sie longiert, damit sie zusätzlich zur Weide und Führanlage genügend Bewegung hatte. Klappte das nicht, war sie steif und tat sich schwer wieder in die Gänge zu kommen.

Mein junger Wallach ist da natürlich ganz anders drauf. Wir hatten gerade ein großes Turnier bei uns auf der Anlage und es gab für mich keine Möglichkeit, ihn gescheit zu reiten, weil immer wenn ich Zeit hatte, platzten die Plätze vor lauter Reitern, die abgeritten sind und wenn das nicht der Fall war, hatte ich Dienst. Und so hatte mein Kleiner dann 5 Tage außer Führanlage, Weide und 2 mal Longe kein Training bis Dienstag Abend und ich war gespannt, was mich erwarten würde. Und was mich erwartete, war ein erstaunlich williges und motiviertes Pferd, das relativ schnell locker wurde. Im letzten Jahr habe ich bei ihm festgestellt, dass 1 Tag die Woche Seele baumeln lassen, ihm nicht schadet, eher im Gegenteil. denn er ist eines von diesen übermotivierten Pferden, die sehr ehrgeizig sind und die an einem solchen Tag dann auch mal "runterkommen".

Generell brauche ich pro Pferd mit Putzen und reiten schon ca. 2 - 2,5 Stunden. Klar geht es auch schneller, aber im Idealfall ist diese Zeit schon prima. Erstens putze ich meinen Kleinen echt gerne, weil er das liebt. Vor allem den Gummistriegel am Hals und am Widerrist. Dann lege ich Wert auf eine ausreichende Schrittphase, gerne mit einer kleinen Runde durchs Gelände und richtig geritten wird dann ca, 1 Stunde. +/- je nachdem, wie es an dem Tag läuft. Stur jeden Tag Kringel in der Halle reiten, das mag ich nicht, deshalb nutze ich unsere unterschiedlichen Plätze aus, schiebe auch gerne mal Stangenarbeit rein und hopse gelegentlich auch mal über den einen oder andren Mini-Sprung mit ihm - für mehr hat er einfach kein Talent und sehe zu, dass auch sein Leben eine gewisse Abwechslung hat und er dankt es mir wirklich. Ca. einmal die Woche wird er longiert, einmal am Tag geht es in die Führanlage und den Tag über auf die Weide.

Sallyvita  06.05.2017, 22:22

Dankeschön 😀

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In all den Jahren, in denen ich meine Pferde jetzt habe, haben sie es ganz gut überlebt, wenn ich mal einen - oder gar mehrere Tage - nicht im Stall war. Ein gesundes Pferd mit vernünftiger Haltung "braucht" in dem Sinne den Menschen nicht für sein tägliches Glück, so lange jemand da ist, der die Pferde füttert und auch mal nach dem Rechten sieht (in meinem Fall der Stallbesitzer).

Wie lange man sich bei den Pferden (oder im Stall) aufhält, richtet sich nach dem "Versorgungsaufwand", den man betreiben möchte, putzen und reiten kann schnell erledigt sein, wenn eine Lektion gut klappt, kann es sein, dass ich sogar nach relativ kurzer Zeit wieder absteige. Manchmal geht's mit dem Putzen schneller, manchmal braucht's länger. Es dauert halt, so lange wie es dauert (je nach Erfordernis).

Manchmal bleibt man Länger im Stall, weil man die Pferde auf der Koppel noch beobachtet, sich mit anderen Einstellern verratscht. Wir hatten auch mal den Fall, wo wir mehrfach täglich in den Stall fahren mussten, weil eines der Pferde eine schlimme Augenentzündung hatte und bis zu 5-mal täglich Augentropfen verabreicht bekommen musste.

Aber wie gesagt, ich habe weder den Eindruck, dass mein Pferd in "Depressionen" verfällt, wenn es mich ein paar Tage nicht sehen sollte, noch lässt es sich "schlechter" reiten, wenn ich ein paar Tage hintereinander gar nicht reite. Es gibt halt einfach manchmal Sachen, die wichtiger sind, als beim Pferd zu sein, deswegen geht nicht gleich die Welt unter. Aber ich kenne das auch aus meinem Bekanntenkreis, dass es wohl jeder Pferdebesitzer anders sieht. Es gibt Leute, die "müssen" ihr Pferd jeden Tag reiten, egal, welche anderweitigen Verpflichtungen sie sonst noch haben. Aber nur weil die das tun müssen, heißt es ja noch lange nicht, dass man es selbst auch tun "muss". Hängt von der eigenen Einstellung und natürlich auch von der Unterbringung und dem Pferd selbst ab. 

Urlewas  04.05.2017, 10:33

Kommt halt auch darauf an, was man von seinem Pferd erwartet. Ich kenne Leute, die reiten ihr Pferd nur am Wochenende, und dann auch mal 4 Stunden....

Schrecklich! Die ganze Woche kann sixh das untrainierte Pferd ja dann auf der Koppel von seinem Muskelkater erholen. Na danke.

Wenn man selten reitet, sollte die Reiteinheit dann auch entsprechend kurz und gemütlich gehalten werden. Wenn dagegen  man " Leistung" will, sollte man schon regelmäßig trainieren.

 FS  informiert nicht zu ihren Ambitionen.

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Gipsylewi  04.05.2017, 10:52
@Urlewas

Ich habe ja geschrieben "hängt von der eigenen Einstellung" ab. Idealerweise reite ich jedes Pferd so, dass es die "Leistung" den Menschen auf dem Rücken tragen zu können, ohne gesundheitliche Schäden davonzutragen, erbringen kann. Ein so gerittenes Pferd dürfte dann auch immer so gut im Training stehen, dass es auch anderweitig (sportliche) Leistungen erbringen kann bzw. ich dies jederzeit "auftrainieren" kann. Und trotzdem kann es ja mal vorkommen, dass das Pferd mal ein paar Tage nicht geritten werden kann, und davon wird es mit Sicherheit nicht gleich Schäden davon tragen und es dürfte auch klar sein, dass man nach ein paar Tagen Stehpause sofort wieder "Höchstleistung" verlangt, sondern es langsam angehen lässt. Aber so eine detaillierte Antwort würde ja den Rahmen der Frage sprengen, zumal es sich bei der FS offenbar um eine 12-Jährige handelt, die wahrscheinlich gerade Material dafür sammelt, ihre Eltern vom eigenen Pferd zu überzeugen :-)

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Also ich reite oder longiere (Bewegung eben) 4mal die Woche. Zwei mal wird meine Stute von einer Bereiterin mitgeritten, da sie noch recht jung ist und ich auch erst 15 bin und da dann eine Art Absicherung habe, falls ich einen Fehler mache :-)
Ich finde, dass Pferd auch mal Pferd sein muss und deshalb hat meine Dienstags frei. Wir stehen aber auch in einem Stall mit Vollpension, d.h. sie wird morgens gefüttert, raus gestellt und kommt abends rein und wird wieder gefüttert. Sie steht also nicht den ganzen Tag im Stall, wenn ich mal nicht da bin :-)

Also ich habe eine reitbeteiligund zu der gehe ich 2-4 mal die Woche und bei ihm bin ich immer so 2-3 Stunden jenachdem was ich mache. Ich gehe meistens reiten in der Halle Platz oder Gelände oder mache bodenarbeitsseil gehe spatzieren oder albere nur rum. 

Ich glaube zu deiner zweiten frage das es MAL nicht so schlimm ist wenn du nicht hingehst aber gemistet muss eigentlich natürlich trzd oder zumindest übergestreut und Futter gemacht. (Weis nicht wie das bei dir ist). Manchmal streue ich auch nur über und geh dann wieder wenn ich keine Zeit hab. Aber besser ist wenn jeden Tag einer da ist 

Ich war (kann jetzt leider nicht mehr, aus gesundheitlichen Gründen), immer so 2-3 Stunden im Stall. Pferd von der Weide holen, gründlich putzen, fertig machen fürs Reiten, dann zum Warmreiten im Schritt ins Gelände und dann für's Training in die Halle oder auf den Platz. Danach Pferd kurz trocken führen (wenn nötig) und dann aufs Paddock stellen. Anschließend noch Futter vorbereiten und Sattelzeug sauber machen. An Tagen an denen ich nur Longiere oder ihn frei laufen gelassen habe, war ich natürlich nicht so lange da.