Wie lange geht ihr MIT EUREM HUND Gassi?

14 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Es gibt keine Richtlinien wieviele Stunden oder Minuten ein Hund Gassi gehen "muss". Hunde wollen sowieso nicht Gassi gehen sondern beschäftigt werden.

Wenn man herausgefunden hat, wofür ein Hund sich begeistern kann,

z.B. bei meinem Terrier ist es die Beuteljagd an der Hetzangel, reicht es , ihn mit dieser Sache zehn Minuten am Tag zu beschäftigen. Allerdings ist die Beuteljagd an der Hetzangel aufgrund der schnellen und ruckartigen Bewegungen nicht für die tägliche Beschäftigung geeignet.

Kann ein Hund sich für die Fährtensuche begeistern, ist der Zeitaufwand höher, da man die Fährte vorher abgehen und vorbereiten muss.

Ich empfehle ein wirklich gutes Buch "Hunde beschäftigen" von Jan Nijboer. Darin wird sehr anschaulich und logisch aufgebaut erklärt, welche Bedürfnisse ein Hund hat und wie man hn sinnvoll beschäftigen kann.

Viel Spaß mit Deinem Hundi.

Grüße von Jesska

Im Regelfall so, dass die Hunde nicht unter 2,5 Stunden täglich draußen unterwegs sind. Oft werden es an die drei Stunden, an Wochenenden auch schonmal deutlich mehr.

An Arbeitstagen ist dabei eine fünfundvierzig- bis sechzigminütige Runde morgens vor der Arbeit fix (weswegen ich um 4.45 Uhr aufstehe), der Rest besteht aus zwei bis drei weiteren Runden, von denen (mindestens) eine deutlich länger als eine Stunde dauert (zusätzlich bekommen die Hunde zwischendurch die Gelegenheit, sich im Garten zu lösen).

Wir haben einen mit knapp sechs Kilo recht kleingeratenen Jack Russell und einen mit 3,3 Kilo relativ großen Chihuahua und auch mit deren Vorgängern, einem Straßenmix, einem DSH und einem Rottweiler-DSH-Mix, haben wir das so gehandhabt.

Kein halbwegs gesunder Hund kommt ernsthaft mit unter zwei Stunden Draußensein zurecht. Je nach Alter, Gesundheitszustand und "Interessen" des Hundes gestaltet man das Draußensein entsprechend.

Meiner ist pi mal Daumen zweieinhalb bis drei Stunden draussen. Da es ein Rüde ist, geht die meiste Zeit fürs Schnüffeln und Markieren drauf.

Nach ca einer dreiviertel Stunde hat er dann meistens keine Lust mehr und will dann nach Hause. Aber die dreiviertel Stunde braucht er auch, hab ich den Eindruck.

Zitat von LukaundShiba << Da hier grade so viele Müll antworten sind mit von wegen 10-15 Minuten oder ähnliches hier mal was ordentliches:

Ein erwachsener, gesunder Hund sollte 2-3 Stunden pro Tag raus kommen, da spielt auch die Größe keine Rolle. Er will beschäftigt werden und arbeiten. Je nach dem, das wirst du aber merken, will dein Hund vielleicht noch mehr.>> Zitat Ende

Spielt auch das Alter keine Rolle ? Mein Hund ist 13 und herzkrank. Der ist sein gánzes Leben lang noch nie 2-3 Stunden pro Tag draussen gewesen. Ich beschäftige ihn mit Beutel /Dummyarbeit und wir haben jede Menge Spaß. Ich weiss nicht, wer die Idee mit 2.3 Stunden täglich hatte,

aber wir verstossen permanent dagegen....

Trotzdem hat mein Hund eine sehr hohe Lebensqualität. Denn seine Instinkte werden befriedigt ispeziell sein Jagdinstinkt. Ich habe einen Solitärjäger der für sein Leben gern apportiert.

Er liebt es auch wenn ich ihn mit seinem -gefüllten - Beutel

zu fremden (! ja zu völlig fremden) Menschen schicke und er bezahlt im Zoogeschäft seine Sachen öfters selbst.

Ich lege dann das Geld zuammen mit Schleckerchen in seinen Beutel und schicke ihn zur Kassierein. Die Kassiererin nimmt das Geld aus dem Beutel und darf ihm dann

-nachdem mein Hund MICH, seine Bezugsperson - durch Blickkontakt "gefragt" hat "Darf ich ?" einige Schnökerchen geben.

Wir lösen damit riesige Begeisterung aus, denn das kriegt sonst niemand hin, daß ein Hund seine "Beute" an jemanden abgibt, den er höchstens dreimal im Monat sieht. Und dabei noch Spaß hat.

Dami erreiche ich sehr viel:

mein Hund ist positiv aufgeregt, wenn er "bezahlen" darf, weil er weiss, daß er immer dahingehen kann, wohin ich ihn schicke.

Das bedeutet also Vertrauensarbeit.

Und ich sorge immer wieder für seine Sicherheit, indem ich vorher mit der Kassiererin bespreche, daß er jetzt bezahlt oder

ob sie ihm zwei Krümel mehr geben darf

(das natürlich nur, wenn nicht gerade 5 andere Leute mit Hund hinter uns an der Kasse stehen....)

Und ich - als seine Bezugsperson - sorge immer wieder dafür, daß mein Hund "nachfragt", was zu tun ist und sich somit auf mich verlässt und eben nicht einfach losstürmt. Das bedeutet auch Selbstkontrolle bzw. Impulskontrolle.

Und der Hund überlässt mir die Entscheidung, ob er losdarf oder nicht.

Das heisst, wenn nix los ist und ich ihn eine Minute lang warten lasse und ihn erst dann losschicke, dann schläft er durch die einminütige Anspannung und Konzentration sobald wir nach Hause kommen und er etwas getrunken hat, für mehrere Stunden sehr tief und fest. Inklusive total knudddeligem Schnarchen ;-)

Sio kann ich unsere gemeinsamen Ausflüge sehr gut in meinen Alltag einbinden und wir haben beide Spaß dabei.

Gestern waren wir in einem Einkaufszentrum und haben ein falsches Teil zurückgegeben. Mein Hund durfte das Teil bis zum Tresen tragen. Er ist eben auch ein Haushaltshelfer-Hund. Er ist dann soooo stolz !

Dafür flog der Beutel als Bestätigung.

Dann trafen wir gute Bekannte, die ich lange nicht gesehen hatte und redeten und er arbeitete fleissig weiter und holte ungefähr fünfzehn Mal den Beutel.

Es geht dabei nicht ums Futtern, denn er hatte bereits gefressen. Es geht dabei um das gemeinsame "Jagen". Er brachte den Beutel quer durch eine Ansammlung von Menschen die an der Kasse warteten.

Manchmal lasse ich ihn auch in einem grossen Bürobedarfsmarkt den Beutel aus den Regalen in seiner erreichbaren Höhe suchen. Dabei darf er warten, ich gehe weg und "verstecke" den Beutel irgendwo -grundsätzlich - um die Ecke und hinter anderen Dingen im untersten Regal.

So darf mein Hund warten und wir machen wieder Vertrauensarbeit, denn ich gehe ja alleine zur Stelle wo ich den Beutel verstecke und schicke ihn dann dahin wo er es nicht einsehen kann, also um die Ecke.

Er macht das ohne jedes Zögern.

An der Kasse darf er dann meistens etwas futtern oder oft den Beutel nochmal holen und dann lasse ich ihn den zum Auto tragen. Dabei lasse ich die Leine fallen und brauche mir keinerlei Sorgen zu machen, denn mein Hund kennt unser Auto und weiss genau wo es geparkt ist. Junge, der hat`s vielleicht eilig, dann in seine Autobox zu kommen. ;-)

Und er ist stolz wie Bolle, wenn er die "Beute" einige Meter tragen darf ! Das gibt ihm Selbstvertrauen. Gerade jetzt wo er älter wird sehr wichtig, daß er jeden Tag feststellt "Ich kann das (immer noch)"

DAS macht für mich Lebensqualität aus !

Er hat mir auch schon mal im Automaten ausgedruckte Bilder quer durch den Laden bis zur Kasse getragen. OBWOHL unterwegs drei KLÄFFENDE Hunde an uns vorbeigingen. Das dauerte unter zwanzig Minuten, da ich nur die Bilder druckte und zahlte und wir nach Hause fuhren. Aber es war genug "Action" für meinen Hund. und damals war er erst 8.

Einmal arbeitete ich in der fast-Dämmerung mit ihm an der Hetzangel auf einer Wiese wo es auch Rehe und Hasen gibt. Ich wuusste das aber ich hatte an dem Tag nicht früher Feierabend und natürlich vertraut nicht nur der Hund mir, sondern ich ihm selbstverständlich auch !

Bei der Hetzangeljagd hat er KEINE Leine dran.

Wir waren mitten bei der Arbeit als ungefähr fünfzehn Meter von uns entfernt ein Hase weghoppelte. Mein Hund blieb während der Jagd stehen.

Er überlegte!

Er schaute mich an, er schaute dem Hasen nach, er schaute nochmal mich an, ich bewegte die ganze Zeit die Angel weiter

(Motto "Mach`kein Thema draus, dann macht Dein Hund auch kein Thema draus`)

und dann entschied sich mein Terrier (Jagdhund !!!) FÜR unsere gemeinsame Arbeit ! Er war wohlbemerkt OHNE Leine !

Da wusste ich nochmal klarer als klar, daß wir alles richtig machen.

Das meine ich auch wenn ich schreibe, "wenn ich meinen Hund sinnvoll beschäftige, dann macht es auch ohne Leine Sinn für ihn, in meiner Nähe zu bleiben. Dann brauche ich kein Ab-bruch-Signal, keine Schleppleine etc.

Ich agiere einfach und mein Hund folgt wie selbstverstämdlich.

 Und das war immer mein Traum: ein Hund, derohne Leine bei mir bleibt, egal was um uns herum los ist.

Klingt nach"Lassie", aber wir sind ja nicht im Film sondern in der realen Welt. Und es ist so einfach ! Und es macht sooooo unglaublich viel Spaß !

Für die Menschen die es interessiert:

diese Art der gemeinsamen Aktionen und die Philosophie die dahinter steckt, heisst: "Natural Dogmanship" und wurde von Jan Nijboer erfunden.

Ich persönlich halte nix von irgendwelchen Stundenzahlen.

Ich finde, ein Hund ist kein Sack aus Fleisch und Knochen,

den man zwei oder drei Stunden täglich bewegen muss

und womöglich täglich mehrfach um den Block mit der einzigen Abwechslung im Richtungswechsel. Der Hund würde ja vor Langeweile beim Laufen einpennen.....

Mein Hund und ich machen kurze und für den Hund sinnvolle Aktionen. Meiner Meinung nach macht Lebensqualität vor allem aus:

weniger ist mehr und somit "Qualität statt Quantität" !

Schöne Grüße von Jesska

 

5 Min pro Lebenswoche über den Tag verteilt. Es gibt außer bei Welpen keine Richtwerte, der eine ist Aktiver, der andere eben nicht. Beschäftige ihn gefälligst artgerecht, also runter vom Sofa und beschäftigen. Und jetzt frag blos nicht, wie beschäftigt man Bolonkas.