Wie kann ich mich bilden? Fähigkeiten entwickeln?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Na ja, du erstellst dir eine Liste mit Themen, die dich interessieren und dann arbeitest du erst mal 15 min am Tag an diesen Themen.

Du könntest z.B. 15 min am Tag zeichnen. Erst ganz einfache geometrische Figuren, dann etwas komplexere Motive (einfache Häuser etc.) und so arbeitest du dich langsam vor. Nimm dir aus der Bücherei Bücher mit einfachen Zeichnungen und wiederhole eine Zeichnung täglich so lange, bis sie gut gelingt.

Das gleiche mit der Bildung: Englisch: Lies Bücher, schaue Serien, deutsch mit englischen Untertiteln, dann englisch mit deutschen Untertiteln, dann englisch mit englischen Untertiteln, dann ohne Untertitel. Übe Redewendungen Idiome aus diesen Serien. Typische Sätze. Erst mal von Alltagssituationen, später auch von etwas komplexeren Situationen.

Lies Bücher, schlage einzelne Wörter oder Wendungen nach. Notiere die, wiederhole sie, übe sie. Achte beim Lesen darauf, wie viele neue Wörter oder Wendungen du schon verstehst. Schreibe kleine Texte damit, um sie aktiv zu üben. Beteilige dich online an Diskussionen auf Englisch.

Und das machst du dann nach und nach mit allen anderen Themen. Fange mit 15 min pro Tag und EINEM Thema pro Tag an, gehe nach und nach immer weiter.

Wenn du einen E-Reader hast, kannst du auch immer wieder verschiedene Bücher ausleihen und unterwegs lesen. (Nicht Kindle.)

Wenn du Kindle Unlimited hast, geht das natürlich auch mit Kindle.

Nimm dir da immer wieder neue Themen vor. Lies einfach entspannt, überlege hinterher kurz, was du gelesen hast, überlege das am Abend noch mal oder notiere dir Stichworte oder auch aufkommende Fragen. Überlege, ob du dir einen Tag zur Recherche der Fragen reservierst (das muss auch nicht ausufernd werden, da reichen anfangs auch 15 min). Am WE notierst du dann in Stichworten oder Fließtext alles,was du von der Woche behalten hast und dazu Fragen oder Themen, von denen du wenig behalten hast und die nimmst du dir in der Folgewoche vor.

Du kannst dich auch jede Woche 30 min in die Bücherei setzen und entweder nach und nach so ein Buch durchlesen oder immer andere Themen. Da kannst du mit Schülerhilfen oder Lexika oder Sachbüchern für Kinder anfangen, wenn du gar nichts vom Thema weißt und dich nach und nach zu komplexeren Sachbüchern oder Lehrbüchern/ Fachbüchern hocharbeiten. Oder Fachzeitschriften. Davon gibt es auch oft einige in der Bücherei. Du musst also erst mal kein Geld ausgeben.

Natürlich kannst du auch online Dokus sehen, bspw. zu den Naturwissenschaften, Geschichte, Kunst usw. Auch da lernt man so einiges nebenbei. Wenn du das systematisch machen möchtest, notiere dir auch hier, was du behalten hast, schlage nach, was du nicht verstanden hast, schaue eine Weile immer wieder Dokus zum gleichen Thema, bis du das einigermaßen verstanden hast bzw. die dort behandelten Grundprinzipien.

Manche Sachbücher gibt es auch als Hörbücher. Manchmal gibt es Sachbücher mit kurzen Texten zu verschiedenen Themen, die würden sich dann als Hörbücher eigenen. Die kann man dann im Bus, Zug, Auto oder bei der Hausarbeit etc. hören. Auch hier lohnt es sich, hin und wieder zu notieren, was man behalten hat oder einzelne Themen nachzuschlagen, um sie besser zu verstehen.

Grundsätzlich geht alles verloren, was man nicht regelmäßig anwendet oder auffrischt, also solltest du dich immer wieder mit den Themen befassen, die du schon bearbeitet hast und dir hin und wieder auch mal Kontrollfragen stellen. Was weißt du noch vom Thema, worum geht es, welche Unterthemen gibt es, was bedeuten wichtige Fachbegriffe, welche Grundkonzepte gibt es, welche Menschen haben zu diesem Thema Wichtiges beigetragen (Wissenschaftler, Schriftsteller, Politiker, Künstler usw.), was weißt du über diese Menschen, kannst du grob ihre Lebensdaten, ihren Wirkungsort, ihren Geburtsort etc. und ihre wichtigsten Beiträge zusammenfassen? Mit wem standen sie in Kontakt, was haben sie verbessert oder neu erfunden, was macht ihren Beitrag wichtig für die Menschheit oder ihr spezielles Fachgebiet.

Du kannst einfach mal Sachbücher lesen, wenn es geht über Themen die dich interessieren oder in eine bestimmte Richtung z.B. Politik, o.ä.

Suche nach Möglichkeiten, praktische Erfahrungen zu sammeln, sei es durch Praktika, Freiwilligenarbeit oder ehrenamtliche Tätigkeiten.

Allgemein kannst du auch oft Fragen stellen das bildet einen auch

LG

Ich habe den Eindruck, dass du sehr hohe Ansprüche an dich stellst. Wenn du über 100 hilfreichste Antworten geben konntest, musst du ja sehr viel wissen und können und dich sogar darauf verstehen, es gut rüberzubringen.

Mich hat das Tagebuch der Anne Frank sehr interessiert. Einmal wegen ihres ungewöhnlichen Schicksals, dann aber auch darum, weil sie so viel über sich und andere nachgedacht hat. Dabei war ich schon 16 Jahre alt, als ich es erstmals gelesen habe.

Interessant finde ich auch die Harry Potter Bände. Harry Potter kann zwar zaubern, aber immer wieder wird er vor Aufgaben gestellt, an denen er scheitern würde, wenn er nicht Hilfe bekäme. Und die Art der Schwierigkeiten ändert sich immer wieder.

Außerdem gibt es auch Bücher, die meiner Meinung nach ganz anschaulich Allgemeinbildung vermitteln, z.B. von Dietrich Schwanitz: Bildung. Alles, was man wissen muss. Natürlich muss man das nicht alles wissen, aber ich bin selten in einem Buch so vielseitig angeregt worden, mich mit einzelnen Themen zu beschäftigen.

Hoffentlich können dir andere noch bessere Anregungen geben!


vanilleschnitte 
Fragesteller
 21.05.2024, 22:40

Dankeschön!

Die Sterne haben nicht viel mit Bildung zu tun, sie werden oft auch einfach vergeben, weil sie ganz oben stehen :)

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Fontanefan  21.05.2024, 23:03
@vanilleschnitte

Schon wieder bezeichnest du das, was du kannst und weißt, als nichts Besonderes. Vermutlich kannst du dir das leisten. Die Hinweise von Tasha halte ich trotzdem für ziemlich anspruchsvoll. Aber mit der Regelmäßigkeit hat er gewiss recht. Es gibt so vieles, was einen von dem, was man sich vorgenommen hat, ablenken kann. Und: Aller Anfang ist schwer. Erst wenn man etwas häufiger gemacht hat, fällt es leichter.

Dazu. Kennst du eine Erklärung, weshalb Müßiggang schwer ist?

Müßiggang ist aller Laster Anfang und: aller Anfang ist schwer. Was stimmt da, und was stimmt da nicht?

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Fontanefan  22.05.2024, 06:11
@vanilleschnitte

Wenn man eine rhetorische Frage, zu den Fragen rechnet, bestimmt. Aber auch wenn man sicher davon ausgeht, dass beide Sätze gut begründet sind.

Denn dann ist die Aufgabe, zu erläutern, dass beide Sätze natürlich nur Regeln bezeichnen, für die es eine große Menge Ausnahmen gibt.

Nun gibt es wiederum die Aussage: Die Ausnahme bestätigt die Regel. Wörtlich genommen ist das natürlich Unsinn. Aber es ist nur eine andere Formulierung für: Keine Regel gilt ganz ohne Ausnahme.

Und da gilt nun wieder: Sich etwas anzugewöhnen, ist meist leichter, als es sich wieder abzugewöhnen. Nur gilt dieser Satz natürlich nur für schlechte Gewohnheiten. Gute Gewohnheiten sind schwer zu lernen und schwer beizubehalten. Und jetzt ein Stückchen Allgemeinwissen: Aristoteles schreibt in seiner Ethik, dass gute Gewohnheiten das Wichtigste in der Ethik sind. Kant dagegen behauptet, der wichtigste Satz in der Ethik sei: Handle so, dass die Maxime deines Handelns zu einem allgemeinen Gesetz gemacht werden könnte (Kategorischer Imperativ). Er formuliert den Gedanken allerdings - aus gutem Grund - etwas anders. In seiner Formulierung kann man ihn sich allerdings schlechter merken.

Wenn du dir jetzt 15 Minuten Zeit nimmst, diese Gedanken nachzuvollziehen, dann bist du auf dem besten Wege, das zu tun, was Tasha dir empfohlen hat. du darfst auf diese Gedanken aber auch mehrmals zurückkommen. Hoffentlich kommen sie dir dafür nicht zu langweilig vor.

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Fontanefan  22.05.2024, 06:21
@Fontanefan

Für einen jungen Menschen ist es meist nicht gut, die Nacht zum Tage zu machen. Das ist nur sinnvoll, wenn man eine schwierige Aufgabe bewältigen muss und gerade richtig im Fluss ist. Dann kann man nämlich im Zusammenhang erreichen, wozu man sich sonst immer wieder erst aufraffen muss. (Keine Regel ohne Ausnahme: Wenn es um eine besonders aufwändige Aufgabe geht, sollte man sich aber darauf einstellen, täglich neu daran zu gehen, solange man noch gute Konzentrationskraft hat. Nachts kann man sie leicht verlieren, ohne dass man es merkt. Dann kann lange Arbeit sinnlos vertan sein.)

Wenn man älter ist, kann man nachts, wenn man einmal aufgewacht ist, schlecht wieder einschlafen, wenn man ins Grübeln kommt. Dann kann es sinnvoll sein, statt dessen etwas Sinnvolles zu tun, bis man wieder müde wird. (Keine Regel ohne Ausnahme.)

Ein großes Lob für deine Frage! Jetzt hatte ich den Eindruck, etwas Sinnvolles zu tun, wenn ich dir antworte.

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