Na ja, so extrem ist es nicht, ich habe aber schon das Gefühl, dass mir hier wenige etwas Unnatürliches (kein natürlicher Sprachwandel) aufzwingen wollen.
Mir fällt aber auf, dass immer mehr Influencer es benutzen (die, die ich sehe sind nicht besonders fürs Gendern bekannt, aber bspw. Erziehungsinfluencer, die das "ganz natürlich" verwenden und so alt sind, dass sie es wohl nicht in der Schule gelernt haben).
Also, mehrere Menschen haben das offenbar schon bewusst in ihren Sprachgebrauch aufgenommen, um, so meine Vermutung, modern zu wirken.
Wenn der Tag kommt, an dem die meisten Menschen ganz normal im Alltag gendern, ziehe ich mit. Solange das nicht der Fall ist, mache ich es nicht, wenn ich nicht zwingend muss.
Ich bin ja nun eine Frau und fühle mich von "Gästin" nicht angesprochen. Als "Gast" habe ich mich immer angesprochen und wohl gefühlt.
Ich sehe auch nicht ein, warum ausgerechnet Transgender oder nichtbinäre Menschen sich von so einer Sprache mehr als andere angesprochen fühlen sollten. Ich halte es für eine reine Modeerscheinung und Machtdemonstration derjenigen, die uns andern aufzwingen wollen, auch so zu reden oder zu schreiben. Der Menschen, die stolz sind, dass SIE eine Sprachänderung bewirkt haben, der dann alle folgen mussten. Unter mMn fadenscheinigen Argumenten der Toleranz und Inklusion.
Jetzt ist es langsam schon zu spät, aber ich hätte gern mal bei Einführung des Gendern gewusst, wer, vor allem aus dem oft genannten Kreis der Nichtbinären und Transmenschen, sich denn WIRKLICH von Begriffen wie Gast, Ärzten, Kollegen etc. nicht angesprochen fühlte. Wer ernsthaft dachte "oh, da meinen die nicht mich, ich bin ja kein Mann!"